Anstehende Reparaturen

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    Beim letzten Einsatz in Friedrichshafen haben sich bei meinen beiden Dampflokomotiven leider einige Schäden offenbart.

    Die 50er konnte nach einer provisorischen Reparatur wenigsten am Samstag ein paar Runden drehen, aber die 99211 hat den Dienst komplett verweigert.

    Nachdem ich nun in ein neues Domizil mit neuer Werkstatt gezogen bin, habe ich jetzt mal mit einer Bestandaufnahme angefangen.

    Die 50er ist eigentlich in einem guten Zustand. Die Steuerung ist gut eingestellt und sie läuft sehr schön.

    Aber an einer Rohleitung am Injektor ist eine Undichtigkeit aufgetreten und die Achspumpe kann den Wasserbedarf alleine nur unzureichend decken.

    Das wurde provisorisch mit einem Plastikschlauch repariert, der flutscht aber ab und zu raus und sieht auch nicht so dolle aus. Das wäre also Arbeitsauftrag Nummer 1.

    Das andere Problem, das dann auch zum Ausfall der Maschine geführt hat, war eine zugesetzte Leitung zum Manometer. Wenn das Manometer 7 bar anzeigt, der Kessel aber nur noch 2 bar hat, führt das zum abschleppen durch ein Krokodil (danke Marc). Beim Reparaturversuch haben wir dann das Manometer abgerissen. Arbeitsauftrag Nummer 2.

    Dazu nun eine kleine Frage: Ich suche noch einen Lieferanten für Kupferrohr, Verschraubungen, Fittings usw. Könnt Ihr da jemanden empfehlen?

    Die Schadensbilanz der 99211 ist da etwas umfangreicher und folgt später.

    Gruß

    EricBitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • Servus Eric,

    vielleicht ist ja das was passendes für dich dabei...

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Manuel

    -

  • Dazu nun eine kleine Frage: Ich suche noch einen Lieferanten für Kupferrohr, Verschraubungen, Fittings usw. Könnt Ihr da jemanden empfehlen?

    Hallo Eric!

    Normalerweise kaufe ich bei Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.. Aber leider scheint Er z.Zt. Lieferprobleme bei Kupferrohren zu haben. Sonst mal bei Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. versuchen.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Hallo Eric,

    Bengs kann ich nur empfehlen. Er hat auch ein Shop auf Ebay. Ich habe schon mehrfach dort bestellt, die Lieferung in die Schweiz klappte schnell und unkompliziert.

    Grüsse René

    Mit der Erfindung der Dampfmaschine ist es dem Menschen gelungen, einem klumpen Metall Leben einzuhauchen. 8) :thumbup: :thumbup:

    liliputbahn-chaernsmatt

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    Danke für die Tipps.

    Ich werde die beiden defekten Leitungen und das Manometer komplett ersetzten.

    Die Idee, die Dampfspeisepumpenattrappe durch eine bereits vorhandene Link-Pume zu ersetzen, werde ich erstmal schieben. Da wartet ja noch eine dicke Baustelle auf mich.

    Gruß

    Eric

    • Offizieller Beitrag

    Und hier die Bestandsaufnahme für die 99211:

    Ausgefallen ist die Maschine in Friedrichshafen, weil ich kein Wasser in den Kessel bekommen habe. Die handpumpe hat sich zwar bewegt, aber nicht gefördert und das Rohrsystem auch nicht entlüftet.

    Da noch Luft im System war, hat die Achspumpe auch nicht wirlkich getan, vielleicht liegt's auch an der Zuleitung, da beide Pumpen an der gleichen Leitung hängen.

    Das in den Kessel eingefüllte Wasser konnte ich auch nicht mehr ablassen, da das Abschlammventil (und auch einzige Waschluke) komplett zugesetzt war.

    Die Lok ist jetzt 43 Jahre alt, wurde vor 12 Jahren komplett überholt und hat mir immer gute Dienste geleistet. Sie war auch Zeitweise an die (nun geschlossene) Hochmarkbahn verliehen, wo sie leider nicht immer pfleglich behandelt wurde und auch einmal auf der Seite gelegen hat (wie das auch immer passiert ist).

    Ich habe bis jetzt mal folgende Baustellen ausgemacht:

    Probleme mit der Wasserversorgung über Achs- und Handpumpe

    Neues Abschlammventil

    Kessel auswaschen

    Auswaschen der Wasserkästen - optische Schäden aufarbeiten

    Führerhaus hat im Bereich des Abschlammventils einige Rostschäden + Unfallschäden links und Dach

    Umlauf optisch aufbessern

    Anschlüsse Dampfspeisepume erneuern

    Ventil Hilfsbläser austauschen

    Neue Kupplung hinten

    Dann gibt es da noch ein paar Sachen, die ich gerne ändern würde:

    Beleuchtung - Lampen und Halter sind vorhanden, Kabel müssen gezogen werden

    Dampfpfeife - Ich wollte rechts unter dem Führerhaus eine große Dampfpfeife anbringen, dazu wird eine Leitung entfernt, die externe Druckluft auf den Hilfsbläser gibt (hab ich nie benutzt).

    Und noch ein paar Sachen, bei denen ich mir nicht sicher bin:

    Der Kessel ist ein Eigenbau des Vorbesitzers. Niemand weiß, wie der gebaut wurde, woraus oder wie alt der Kessel mittlerweile ist (Minimum 15-20 Jahre). Er hat bis jetzt alle Prüfungen bei mir einwandfrei bestanden und macht ordentlich Dampf. Aber man sieht ihm das Alter an vielen Stellen an und durch das defekte Abschlammventil ist sicher einiges an Dreck usw. im Bereich Stehkessel angefallen. Einerseits wäre jetzt eine günstige Gelegenheit für einen Kesseltausch, andererseits ist es ein sehr hoher, vor allem finanzieller, Aufwand.

    Der Behälter der Ölpumpe ist undicht und läuft aus. An der Stelle rostet zwar nichts, es ist aber schon eine Sauerei. Bei Zimmermann hatte man mir geraten, wenn die Pumpe so funtioniert, dann lass es so.

    Die Steuerung rasselt (den Eindruck habe ich zumindest). Da ich keine Bremse an Lok oder Bedienwagen habe (ist im Bau), bremse ich auch über die Steuerung. Aber bis jetzt läuft die Lok so sehr sauber.

    Mein größtes Problem bei dieser Sache wird die Zeit sein, die ich investieren kann. Da die sehr beschränkt ist, wird zumindest die 99211 eine längere Baustelle werden.

    Gruß

    Eric

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  • Moin Eric,

    koche den Kessel mit einer 5%igen Waschsodalösung aus, im Zweifel zweimal hintereinander, dann sollte aller Dreck losgekocht sein und dann musst Du spülen.

    Viele Grüße

    Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Hallo Eric

    Bei einer alten Zimmermann Lok mit Stahlkessel muss zuerst das verbliebene Restvolumen für das Wasser ermittelt werden.

    Das geht einfach und gibt sehr viel Informationen über den inneren Zustand.

    Wenn da ein erheblicher Teil des Kessels mit Ablagerungen zugewachsen ist, nützt auch die Chemie nichts mehr, sonndern nur noch die Fa. Ehrle.

    Wenn nämlich der Kessel getauscht werden muß, kannst du dir erst mal viele andere Arbeiten sparen.

    Besonders der Tausch von Ventilen am alten Kessel nützt nichts, wenn die gleich wieder durch Partikel aus dem Kessel beschädigt werden.

    Wenn du mal sehen willst, wie ein alter Zimmermann Kessel am Ende seiner Lebensdauer von Innen aussieht, dann schau mal ins Kesselhandbuch des DBC-D.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

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  • Hallo Eric,

    wir bestellen Fittings usw alles bei Serto.

    Da ich demnächst Bestände ergänzen muss,

    Schau mal in den Katalog und schick mir eine Liste, dann würde ich das mitbestellen

    Gruß

    Heinz-Dieter

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    Lasst uns zusammenhalten, denn es soll ewig gedampft werden! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Heinz-Dieter Patszak (27. Februar 2022 um 10:35)

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    @ Heinz-Dieter: Danke für das Angebot, ich schau mal was ich noch brauche.

    Ich habe den Kessel mal ausgelitert, es gingen 7,5l rein. Allerdings weiß ich nicht genau, wie viel ursprünglich mal reingepasst hat. Ich habe von dem Kessel nur einige Handskizzen und Notizen, allerdings wird er recht nahe am Original liegen. Der Zimmermann Kessel liegt zwischen 7,5 und 8 Liter, da ist meiner gar nicht so schlecht. Nächstes Wochenende versuche ich mal das Auskochen mit Soda.

    Außerdem habe ich heute ein paar Bauteile, wie die Handpumpe mit Hilfe von Essig vom Kalk befreit. Hat sich gelohnt.

    Gruß

    Eric

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  • Moinsen Eric,

    der Wasserzulauf am Injektor muss absolut dicht sein, damit nur Wasser und keine Luft angesaugt wird, sonst schlägt der Injektor ab.

    Diese planen Lötnippel sind ja nach Bauherr normal.

    Sie haben außerdem einen Vorteil, wenn du eine Leitung ersetzten oder ausbauen musst. Nach dem lösen kannst du die Leitung ohne zu verbiegen

    entnehmen, bei Schneidnippel Rohrverbindungen musst du das Rohr oft biegen um es entnehmen zu können.

    Sollte die plane Dichtfläche mal eine Macke haben oder leicht verzogen sein, hilft oft ein kleiner O-Ring zum Abdichten.

    Gruß Bucki

  • Wenn du mal sehen willst, wie ein alter Zimmermann Kessel am Ende seiner Lebensdauer von Innen aussieht, dann schau mal ins Kesselhandbuch des DBC-D.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

    Hallo Thomas, mal kurz eine Frage am Rande....Gibt es eine ungefähre Zeitspanne der Lebensdauer von Stahlkessel und Kupferkessel? Reden wir da von um die 20 Jahre oder mehr?

    Wenn man sich eine gebrauchte Lok holt , die schon über 20 Jahre alt ist, muss man dann eine Kesselreparatur in den nächsten Jahren einrechnen?

    Viele Grüße

    Robert

  • Hallo Robert

    Die Lebensdauer eines Dampfkessels hängt entscheidend von der Härte des verwendeten Speisewassers und der Pflege ab.

    Kessel, die einfach Durchrosten sind mir keine bekannt. Deswegen halte ich normalen, schwarzen Kesselstahl auch nicht für schlechter als VA oder Kupfer.

    Die defekten Kessel, die ich kenne haben auf folgende Weise versagt:

    1. Durchgescheuerte Kesselrohre durch unachtsames Putzen der Rauchrohre.

    Die Mischung von harter Metallbürste und Schlackeresten zusammen mit einer Verkantung der Bürste führt gerne an den Rohren in der Kesselmitte, hinter dem Blasrohr, zum Abscheuern vom Metall der Rauchrohre. Besonders gefährdet sind Kupferkessel. Wenn die Rohre aus dünnwandigem Installationskupferrohr gefertigt werden, hält so ein Kessel nur ein Jahrzehnt Fahrbetrieb durch.

    Er ist nach so einem Defekt auch nicht Reparabel.

    Ein Stahlkessel mit eingewalzten Kupferrohren kann dagegen an einem Wochenende mit einem neuen Rohrsatz für das nächste Jahrzehnt wieder fit gemacht werden.

    2. Hartes Speisewasser, das zu Ablagerungen von Kesselstein an der Feuerbüchswandung führt.

    Kesselstein verhindert die Berührung des Kesselwassers mit der Metalloberfläche. Dadurch überhitzt das Metall wegen fehlender Kühlung und es wird abgezehrt. Irgendwann ist dann ein Loch ins Metall gebrannt.

    So eine verbrannte Feuerbüchse zu wechseln kommt vom Aufwand her fast einem Neubau gleich.

    Besonders gefährdet sind Feuerbüchsen aus Edelstahl, weil sie die schlechteste Wärmeleitung aller Kessel Baumaterialien haben.

    In Kesseln in denen sich viel Kesselstein angesammelt hat, passt nicht mehr viel Wasser! Deswegen ist das Auslitern eines Kessels ein erster Indikator beim Lokomotivkauf. Besser ist natürlich die Nachschau mit dem Endoskop, die der DBC-D bei jedem Kessel alle zwei Jahre empfiehlt.

    Jetzt zur Frage: Wir reden von Jahren Fahrbetrieb, Loks, die nur im Keller standen halten ewig. Unabhängig vom Material des Dampfkessels.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    Einige Zeit ist vergangen, mal ein Zwischenstand:

    Meinen Plan für die 99211 musste ich etwas abändern.

    Es werden vorerst die mechanischen Probleme behoben, da die Lok in Friedrichshafen fahren soll.

    Also habe ich den Kessel ausgewaschen und mir das defekte Abschlammventil vorgenommen. Das Ventil war nicht defekt, nur komplett mit Dreck zugesetzt. Kaum macht man es sauber, funktioniert es wieder. Ähnliches gilt für Hand und Achspumpe. Auch diese beiden tun nach Reinigung wieder ihren Dienst. Außerdem wurde Speiseventile, Rohrleitungen und Wasserkästen gereinigt, ein paar Roststellen an Umlauf und Führerhaus bearbeitet. Die restlichen Arbeiten werden nach und nach erledigt, so wie ich Zeit hab.

    Am gestrigen Sonntag wurden noch einige Arbeiten und ein Probelauf durchgeführt. Nach Kaltwasserprobe wurde angeheizt. Ergebnis: Fast alles funktioniert einwandfrei, nur kleine Nacharbeiten nötig.

    Als nächstes soll die 50er einsatzbereit gemacht werden. Material liegt schon bereit.

    Gruß

    Eric

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    Kesselinhalt

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    Probeheizen mit Schwesterlok

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    Sieht gar nicht so schlecht aus.

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    Mit Marcs Hilfe wurden die bekannten Probleme an der 50er behoben.

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    Neuer Manometer mit Anschlussleitung.

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    Neue Leitung am Injektor.

    Während der Arbeiten ist uns eine Unregelmäßigkeit bei den Sicherheitsventilen aufgefallen. Das hintere Ventil ließ sich nicht komplett reinschrauben, das Gewinde rutschte irgendwann durch.

    Grund war ein Fehler bei der Herstellung des Kessels. Die Bohrung und das Gewinde waren nicht richtig ausgeführt, es war irgendwas zwischen M10 und M11. Marc hat auf der Drehmaschine einen Adapter von M 10,5 auf M10 angefertig, alles fest geschrauben, passt.

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    Jetzt passendes Sicherheitsventil.

    Habe dann heute noch die restlichen Teile an der 99 angebaut.

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    Es kann losgehen.

    Gruß

    Eric

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen

    Noch ein kleines Fazit nach dem Einsatz der beiden Loks in Friedrichshafen:

    Die Reparaturen waren ein Erfolg, beide Maschinen haben gut funktioniert.

    Die Achspumpe der 50er funktioniert nicht, da muss ich also nochmal schauen. Ansonsten ist sie super gelaufen.

    Die 99 ist perfekt gelaufen, nur die Ölpumpe müsste ich nochmal neu einstellen, ich war nach ein paar Metern ölgetränkt.

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    Gruß

    Eric