Ein Drehgestell aus dem 3D Drucker

  • Grüezi Mitenand

    Ich habe es ja vor einiger Zeit bereits mit einer Lore aus dem 3D-Drucker versucht, leider mit begrenztem Erfolg. Der Grund: Ich habe bei der Konstruktion keine einzige Norm eingehalten!

    Genau desshalb versuche ich es diesmal mit genormten 5" Radsätzen, welche ich gekauft habe, diesmal auch aus Metall :)

    Die Anregung, es nochmal zu versuchen, war dieses Foto, welches ich am 175 Jahre Schweizer Bahnen Jubiläum in Koblenz geschossen habe:


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    Nachdem ich gesehen habe, wie simpel die eigentlich aufgebaut sind, wollte ich es nochmal versuchen.

    Das Ergebnis nach ein paar Stunden CAD-Zeichnen:


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    Gerne euren Senf dazu geben! Ich geh dann mal weiterzeichnen...


    Gruss Ilias

  • Hallo Ilias,

    wenn wir unseren phantastischen Mathematikprofessor am Gymnasium fragten, wie man dies oder jenes berechnet, pflegte er ein Weilchen nachzudenken, um dann meistens zu antworteten: Ja, das geht, denkt nach!

    In diesem Geiste gestatte ich mir zu sagen: Dein Entwurf hat einen grundlegenden Konstruktionsfehler - denk nach! Dazu ein Tipp: Es genügt, die beiden Bilder oben zu vergleichen.

    Schöne Grüße

    Kristian

  • Moin Ilias!

    Ich denke, wie Kristian auch, daß der Zusammenhalt zwischen den "Federtellern" und dem Lager zu schwach ist. Immerhin soll hier das Wagengewicht (+ Ladung) auf das Lager und damit auf die Achse übertragen werden.

    Schon eine maßstabsgetreue Umsetzung kann für die realistisch auftretenden Kräfte schon zu schwach sein. Hinzu kommen die Eigenschaften des gewählten Materials (Kunststoff statt Metalll).

    Daher würde ich hier im tragenden Bereich etwas mehr auftragen und an einem "Prototyp" erstmal praktische Versuche durchführen.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Schwimmwesten nennt man das wohl

    (Edit: Sch..Autokorrektur beim Handy- sollte Schwimmhäute heißen -die horizontalen Aussteifungen von den Federauflagen zum Achslager hin )

    Gruß vom Heizer

    2 Mal editiert, zuletzt von ateshci (26. Oktober 2022 um 15:21)

    • Offizieller Beitrag

    Hey Kristian,

    du meinst den Versatz aus der Mitte?

    Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Zug sein !!! :D Ich bin der Fräser Eilig, was ich nicht fräs das feil ich.... Genitiv ins Wasser weil es Dativ ist :pinch:

  • Grüezi!

    Erstmal vielen Dank für die Konstruktive Kritik!

    Eine Kurze Bemerkung: Ich habe nicht vor, dieses Drehgestell zu belasten, bzw. ich baue es nicht um etwas damit zu transportieren.

    Alle angesprochenen Punkte hab ich (hoffentlich) verstanden. Also: nächste Version zeichnen.

    Geändert habe ich:

    -Es gibt keinen Versatz aus der Mitte mehr

    -Ich habe versucht das Teil zu stabilisieren

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    Gerne wieder konstruktive Kritik!

    Güsse

    Ilias

  • Hallo,

    ich vermisse auch die Konstruktion, die ein Herausfallen des Radsatzes nach unten beim Anheben des Wagenkastens verhindert.

    Viele Grüße

    Uwe

    Man hat niemals Zeit, es richtig zu machen, aber immer Zeit, es nocheinmal zu machen. [ . . . Murphys Gesetze].

  • Salut

    Huuuch danke Uwe für den Hinweis.

    Nicht schön, gewiss, aber fürs Erste wird's reichen

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    Gruss

    Ilias

  • Hoi Illias

    Probieren geht über studieren. Verrätst Du uns wo Du die Radsätze gekauft hast?

    Viel Erfolg und Gruss, Dani

    Feldbahnmässiger Regelspurbetrieb mit elektrischen Dieseldampflokomotiven

  • Hallo Kristian,

    diese Art von Achslagern haben keine Achsgabelstege. Ihr Herunterfallen wird durch kleine "Hämmerchen" verhindert, die sich oben, am Drehgestellrahmen an zwei Blechstegen aufhängen, siehe nachstehendes Foto. Die Hämmerchen sind oben am Achslagerdeckel angeschraubt.

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    Gruß Wolfgang

  • Moin,

    ich bin doch immer wieder erstaunt, was beim Betrachten von Bildern gesehen bzw. übersehen wird.

    Wolfgangs Hinweis ist leider vollkommen irreführend, weil eine derartige Aufnahme an den Achslagergehäusen fehlt. (siehe Bild unten).

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    An den äußeren Enden der Federaufnahme-Brücke sind Ansätze zu erkennen, die im Zusammenspiel mit einem entsprechend gestalteten "Hängeeisen" den Federweg beim Ausfedern begrenzt haben könnten. Das ist allerdings meine Annahme, die durch ein oder mehrere Bilder vom Original belegt/präzisiert werden könnte.

    Außerdem sind an allen Federtragbrücken Gurtbänder zu erkennen, die die angenommenen "Hängeeisen" an ihrem Platz gehalten haben könnten. Aber das sind meine Annahmen. Vielleicht finden sich ja Bilder von Originalen in Drehgestellen.

    Grüße

    Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Hallo Ilias,

    nimm statt PLA auf jeden Fall PETG als Material. Das verträgt deutlich mehr als PLA und lässt sich trotzdem gut drucken (Warping etc.). Auch die Haftung auf dem Druckbett ist bei 85° kein Problem (ich verwende ein Federstahlblech als Unterlage). Bei meinen Modellwagen sind mittlerweile alle Achslager aus PETG, und die leben immer noch....

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Ilias,

    sollen die Drehgestelle Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, ist PLA auf jeden Fall ungeeignet, da es sich dadurch (überhaupt bei zusätzlich sommerlichen Temperaturen) schon zu verformen beginnt! Es sind mehrere Beispiele aus der Gartenbahnszene bekannt, und auch allgemeine Maker-Quellen bezeichnen PLA als ungeeignet für draußen.

    Gruß

    Kristian

    PS: Da das Thema ansehnliche Aufmerksamkeit genießt, habe ich mir gestattet, Ilias´ Foto optisch aufzuarbeiten, damit man mehr erkennt. Wie groß dürften die Räder sein? Die üblichen 920 für Güterwagen? Und überhaupt: sind das Guss- oder geschweißte Blechteile? Mich irritieren die am unten Rand der Träger sichtbaren überstehenden Ränder...

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  • sollen die Drehgestelle Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, ist PLA auf jeden Fall ungeeignet, da es sich dadurch (überhaupt bei zusätzlich sommerlichen Temperaturen) schon zu verformen beginnt! Es sind mehrere Beispiele aus der Gartenbahnszene bekannt, und auch allgemeine Maker-Quellen bezeichnen PLA als ungeeignet für draußen.

    Moin Kristian,

    das kann ich so nicht unterschreiben.

    Meine Taigatrommel hat Lampengehäuse aus PLA. Kein Problem mit sommerlicher Hitze.

    Viele meiner Wagen haben Achslagerimitate aus PLA. Davon ist auch noch keins verformt oder gar geschmolzen.

    Die Anbauteile meiner Panzerdraisine (Turmluk, Lüftergitter,...) sind auch alle aus PLA. Es gibt keine Verformungsprobleme.

    Mein TGPPS Grillwagen hat Achslagerimitate aus PLA. Selbst die haben noch ihre originale Form und scharfen Kanten. (und das, obwohl 10cm darüber ein gutes Holzkohlefeuer brennt.....)

    Viele Grüße

    Holger

    Fueled by coffee, powered by steam.

  • Hallo Holger,

    danke für deine Infos, gut zu erfahren. Ich habe nur wiedergegeben, was ich persönlich gesehen oder aus verlässlicher Quelle erfahren habe. Wahrscheinlich ist es auch abhängig von der Einbausituation, z.B. Einfluss von aufgeheizten Blechteilen bei den von mir zitierten Fällen.

    Schöne Grüße

    Kristian

  • Hallo werte Forumsgemeinde,

    Dietrich hat mich in Schwung gebracht :),

    zuerst würde ich meinen, daß es sich hier um Radsätze und Radsatzlager für einen Reisezugwagen handelt. Vermutlich die guten alten SBB EW I Wagen (bin aber leider kein Schweizkenner).

    An den von Dietrich geschriebenen "Ansätzen" waren die Achslagersicherungen eingehängt. Bei den Gurtbändern gehe davon aus, daß es sich hier um die Erdungsbänder handelt, da ja ein Stromfluß über das Achslager (Rollen) unbedingt vermieden werden sollte. Weiters im Bild ersichtlich, an einem Radsatzlager ist ein Achsgeber angebaut, vermutlich zur Überwachung der Türsteuerung.

    Weiters finde ich es wirklich schön, wenn sich Ilias so dem Eisenbahnmodellbau und auch dessen Umsetzung mit neuen Fertigungstechniken beschäftigt. Bravo und Danke.

    Gruß Helmut

    PS. wer sich für Drehgestelle interessiert, wird unter: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. von Herrn Jahn fündig!

    Manchmal braucht man ein halbes Leben, um zu begreifen, wie man es nicht machen sollte und dann kommt man in Zeitnot.