Verbesserter Zahnradschutz an Wagner-Antrieben

  • Hallo Elektrofahrer,

    Für Antriebe an meinen Diesel- oder Ellok-Modellen habe ich gerne auf Wagner-Antriebe zurückgegriffen. Grund: Motor und Antriebsachse bildeten eine Komponente. Man brauchte sie nur aus dem Regal nehmen und einbauen und schon stand der ersten Probefahrt wenig im Wege. Das große Zahnrad neben dem Treibrad wurde bei einer Entgleisung durch den seitlichen Motorhalter geschützt. Dieser war im Durchmesser ca. 1 mm größer als das Zahnrad und wenn die Achse neben die Schiene fiel, schlug sie auf der Motorhalteplatte auf und das Zahnrad war geschützt.

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    Soweit sogut, letztes Jahr bin ich auf der neuen Anlage in Oberursel an einer falsch gestellten Weiche entgleist. Ich hatte geglaubt, die Lok würde die Weiche aufschneiden, aber sie war zu leicht und sprang raus. Aber ihre Masse reichte aus, das sich die Lok noch ca. eine halbe Loklänge in den Schotter schob. Bei der neuen Anlage hat sich der Taunusklub auch neuen, feinen Schotter gegönnt. Dieser ist so fein, daß Teile davon zwischen die Zähne der Zahnräder bei Modul 1 passen. Nach meinen Aufgleisungsarbeiten habe ich eine komplette neue Bremsprobe unterlassen und mich damit begnügt, die Lok ein wenig vor und zurück zu schieben. Dann habe ich den Zug wieder angehängt und bin losgefahren, bis mich nach einer Runde ein anderer Teilnehmer darauf aufmerksam gemacht hatte, daß meine erste Achse steht. Es hatte sich ein Steinchen zwischen die Zahnflanken gesetzt. Das ließ sich zwar wieder herausprokeln, aber eine Flachstelle war doch schon in die Lauffläche geschliffen. Bevor die neue Fahrsaison losgeht wollte ich hier nun für eine Verbesserung sorgen.

    Eine Untersuchung ergab, daß ein Blechstreifen von ca. 15 mm Breite das Zahnrad samt Motorhalteplatte überdecken würde

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    So ein Blechstreifen war schnell gefunden und mußte nur noch an die Motorkontur angepaßt werden. Dies geschah, indem ich ihn durch meine Dreirollenwalze kurbelte, bis es paßte. Diese Walze entstand nach einem Wittmann-Bauplan. Bevor ich mit meinem Fahrzeugbau anfing, hatte ich alle mir zur Verfügung stehenden Wittmann-Hefte gelesen und den einen oder anderen Bauvorschlag nachgebaut.

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    Relativ schnell war der Blechstreifen angepaßt und brauchte nur noch an die Motorhalteplatte angeschweißt werden. Wegen diverser Kunststoffteile (Iglidurbuchsen, Kunststoffzahnrädern) mußte die Achse noch weiter zerlegt werden.

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    Mit einigen Schweißpunkten wurden die beiden Teile verbunden.

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    Jetzt dürften hier keine kleinen Steine mehr dazwischen passen

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    Von vorne sieht das jetzt so aus

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    Jetzt dürfte bei künftigen "Schotterrutschen" nichts mehr passieren

    Falls einige von Euch auch diese Antriebe verwenden, kann ich Euch diese Modifikation nur empfehlen.

    Gruß Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von Kroko94 (25. Februar 2023 um 08:29)

  • Hallo Wolfgang,

    Dein Umbauvorschlag ist sehr interessant. Ich fahre zwar mit Tatzlagerantrieben von Knupfer, aber dort hilft Dein Vorschlag bestimmt auch.

    Was ich nicht wusste ist, dass die Antriebe von Wagner fast oder ganz identisch mit denen von Knupfer sind. Weiß jemand, was für Motoren da verbaut sind?

    Joachim

    Fahre BR24, E7710, ET 188 521, BR 243, V23, SBB-Krokodil Be 6/8 und Handkurbeldraisine, siehe Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

  • Hallo Joachim,

    die ersten Motoren, die mir Herr Wagner geliefert hatte, trugen einen Aufkleber von Bühler, allerdings mit dem Vermerk: Made in Mexico, was mich aber nicht gestört hatte. Dann kamen Motoren ohne Aufkleber und die letzten sahen so aus:

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    Allerdings weist dieser Motor ein anderes Lochbild auf. Auf der Homepage dieses Herstellers ist aber eine Maßskizze verfügbar, alternativ kann man diese Lochkreise aber auch ausmessen

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    Smart Automation ist ein fernöstlicher Hersteller der diese Art von Motoren in großen Stückzahlen herstellt und verkauft. Wie es sich verhält, wenn man nur 4 Stück oder weniger braucht, kann ich nicht beurteilen. Herr Wagner hat aber nach eigenen Aussagen noch ein paar Stück am Lager.

    Gruß Wolfgang

  • Moin Wolfgang,

    Deine Lösung sieht interessant aus.

    Bezüglich des Heftens mit Schweißpunkten habe ich aber Bedenken, dass es irgendwie gearteter Schmutz doch auf die eine oder andere Weise unter das Blech schafft und Du scheiterst, wenn Du den entfernen möchtest.

    Was hat Dich bewogen, das Blech mit Schweißpunkten zu heften, statt es mit Schrauben und/oder Kerbnägeln auf der stabilen Metallplatte zu befestigen? Eine periodische Demontage wäre dann zumindest einfacher und ein Zerlegen des Antriebs wäre wohl überflüssig gewesen.

    Viele Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Hallo Dietrich,

    Bei meinem Schutzblech ging es mir darum, grobe Stücke wie kleine Steinchen davon abzuhalten, sich zwischen die Zähne zu setzen und das Anschweißen habe ich gewählt, weil es meiner Meinung nach am Schnellsten ging. Ich gebe Dir natürlich recht, das ein Blech zum abschrauben leichter demontierbar ist, aber bei den Vibrationen beim Fahren vertraue ich Schweißpunkten mehr als Schraubverbindungen.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Dein Profilbild legt die Vermutung nahe, dass Du Dich mit der E 94 auskennst. Was Du da gebaut hast, ist etwas, was bei der E 94 Räderkasten heißt. Ich würde Dir empfehlen, den Rädekasten allseitig geschlossen zu bauen und dann vollständig mit Schmierfett zu füllen. So zumindest macht es das Vorbild. Die komplette Füllung sorgt dafür, dass wenig Platz für Staub bleibt.

    Gruß

    Joschi

    Mit "eigentlich" fängt eine Lüge an!

  • Danki Joschi

    für Deinen Tip. Ich denke, Staub ist nicht das Hauptproblem, was es abzuwehren gilt. Mein Antrieb war es, Steine und Stöckchen fernzuhalten und das hat bisher auch immer gut geklappt. Allerdings gebe ich zu, das die E 94 ihr Heimat-Bw schon mehr als 10 Jahre nicht mehr verlassen hat. Die neueren Modelle haben ihr den Rang abgelaufen.

    Gruß Wolfgang