Wesson, Remington & Enfield Railroad

  • Guten Morgen,

    damit bei der ganzen Kesseldehnerei auch mal ein Bild in s Spiel kommt:

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    Rot umrahmt das Gleitstück, grün schraffiert die Fläche, wo es (in diesem Fall) auf dem Rahmen aufliegen wird.
    Kann man bei 1:1 Kesseln auch schön sehen, besonders wenn die Verkleidung entfernt ist. Dort sind es meist 2 Teile, und es gibt auch noch Klammern, die ein Abheben des Kessels nach oben verhindern (z.B. bei Unfällen).

    Warum der Kessel vorne fix ist und hinten beweglich und nicht umgekehrt?
    Hinten haben wir eigentlich nur kleinere flexible Rohrleitungen, während vorne mit Einströmrohr und Standrohr die "fetten Durchmesser" sind. Die Rauchkammer soll ja immer schön dicht bleiben, und jeder arbeitet lieber aussen am Hinterkessel als vorne wie ein kleiner Luzifer in der Rauchkammer.

    Kleiner Gag am Rande: Mitunter ist auch der Steuerbock am Kessel befestigt. Der wandert dann mit der Erwärmung auch etwas nach hinten und ändert die Parameter der mühsam kalt eingestellten Steuerung. Darum macht man dann Feineinstellungen der Steuerung bei den "Großen" mit angeheiztem Kessel. Bei unseren "Kleinen" glaube ich nicht so recht, dass es eine Rolle spielt.

    Grüsse von Toni,
    der gerade seinen körpereigenen Kessel mittels heissem Kaffee langsam auf Arbeitstemperatur bringt :)

  • Hallo Toni,

    dass sich unsere Kessel auch erheblich in der Länge dehnen hätte ich vor ca. 20 Jahren beinahe sehr schmerzhaft erfahren. Bei einer Br89 (Knupfer) war das Bodenblech des Führerstandes so knapp eingepasst dass sich der Boden durch die Längenausdehnung des Kessels zu einem Bogen spannte und bei Überfahrt eines Schienenstoßes urplötzlich wie eine Feder heraus sprang und an meinem Kopf vorbei flog.

    Volker

  • Hallo Volker,

    ups, das sind die Überraschungen, die das Bastlerherz nicht braucht=O........
    Ich hatte bei meiner Bemerkung auch eher an das Problem mit der Steuerung gedacht. Und da werden es sich im Modell die wenigsten antun, den Steuerbock am Kessel und nicht am Rahmen anzuschrauben.

    Das mit der Kesselausdehnung habe ich auch schon live erlebt: Ich hatte ein neues Pfeifenventil am Kesselstock mit Zugschnur und Umlenkung an der Führerhausvorderwand eingebaut. Mit gut heissem Kessel pfiff die Lok dann selbständig:/

    Unsere heissen Damen führen eben ein gewisses Eigenleben.

    Grüsse von Toni

  • Auch wenn der Gleisbau erstmal ruht, so ruht das Rollmaterial umso weniger, der transportablen Bahn sei dank ^^ Heute die erste offizielle Ausfahrt mit WRE #8 gehabt, und auch wenn das Wetter für eher verhaltene Besuchernummern gesorgt hat, so war es doch ein Erfolg, da sowohl das Feuer, als auch die Wasserpumpe mitgespielt hatten, wie sie sollten. Am Sonntag geht es dann zur zweiten und letzten Fahrt für dieses Osterwochenende (Morgen aufgrund von Planungsüberschneidungen keine Fahrten), und dann, tja, dann kommen die Fahrten wie sie anfallen. Das Jahr ist bereits gut ausgekleidet mit Buchungen, da wird Emma wirklich auf ihre Kosten kommen!

  • Des einen Tages Glück, des anderen Tages Pech. Kaum kommt man dazu, der Lok die nötige Pflege zu geben, die sie verdient, kommt der Schreck um die Ecke. Bei der letzten Verladung/Transport muss die Lok stark gelitten haben, da das Dach leicht verbogen, und die Zuleitung der Druckanzeige abgebrochen ist. Das Dach war leicht zu reparieren, nur die Leitung macht noch immer Kummer. Ratschläge sind willkommen, da in zwei Wochen schon die nächste Fahrt ansteht

  • Hallo Lukas,

    üblicherweise ist das Kupferrohr zum Kesselmanometer am Kesselstock angeschraubt. Überwurf lösen, Richtung Manometer richtig aufschieben, Den Kegel vom Reststück ablöten sofern kein neuer verfügbar (geht mit Bunsenbrenner/Lötlampe). Kupferrohr blank schleifen und den Kegel aufschieben und mit Silberlot neu anlöten (ganz wenig Silberlot verwenden, es muss nur rundherum in den Spalt Rohr/Kegel fließen. Festschrauben, fertig. Wenn das Kupferrohr neu gebogen werden muss, das Rohr rotglühen, abschrecken und biegen.

    Volker

    Einmal editiert, zuletzt von Volker Schulze (6. April 2024 um 20:37)

  • Dank dir Volker, kurze Zeit nachdem ich die originale Nachricht geschrieben hatte, hat mein Vater schon eine Zweckreparatur hinbekommen, wir haben gleich mal mit Druckluft getestet hatte, recht gut gehalten und eventuelle Austritte an den neu gelöteten Stellen waren auch keine Festzustellen. Morgen wollen wir mit Echtdampf testen, ob auch dann noch alles hält. Falls nicht, werden wir es nochmal mit deiner Anleitung versuchen.

  • Hallo Lukas, die Druckluftleitung führt erstmal mit einem Bogen nach unten, das ist schon mal gut, besser wäre (wenn die Möglichkeit besteht) anstelle des "U" die Leitung einen komplette Umdrehung zusätzlich zu biegen, wie eine Feder, somit hast du weniger Kräfte an deinen Anschlüssen und ist auch besser für dein Manometer.

    L. G. Marc

  • Hallo Marc,

    die Kesseldruckmanometerleitung hat mit Druckluft kaum etwas zu tun. Die Last dieses Kupferrohres incl. dem kleinen Manometer sollte die Verschraubung problemlos tragen können. Die Spirale macht nur dann Sinn, wenn das Manometer zusätzlich im Führerhaus festgeschraubt ist. Wichtig ist das U als Wassersack um das Manometer vor dem Kesseldampf zu schützen.

    Volker

  • Nach erneuter Überlegung wird der Drucktest heute doch nicht durchgeführt. Wir haben stattdessen noch einmal ein Satz Rohrleitung (2 bzw 3mm), sowie neue Kegel bestellt, die wir dann als Ersatz einbauen wollen. Das Kernproblem mit der jetzigen Bauform ist, dass das Hauptrohr der Leitung 3mm ist, jedoch die Anschlüsse zu Druckanzeige und Kessel in einer 2mm Verjüngung übergehen, an welcher der Bruch geschehen war. Die Behelfslösung, die wir im Bild gebaut haben, ist aus einer Messingkugelschreibermine entstanden, welche jedoch nicht ganz so gelötet werden wollte, wie wir das wollten

  • Moin Lukas!
    Dein Manometer sieht nach meiner Sicht aus, 20mm Durchmesser mit M5X0,5 mm Anschluß. Ich hab solche in 45mm Echtdampflok´s.
    Bei Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. gibt es neben den Löringen für 2mm Rohre auch für 3mm Rohre und Schneidringe für 3mm Rohre, die alle mit 5mm Überwurfmuttern funktionieren. Die Lötringe für 3 und 4mm Rohre sind schwerer zu löten und benötigen etwas Erfahrung. Die Schneidringe erfordern etwas Sorgfalt und sind i.d.R. nur für eine Einmalverschraubung zu gebrauchen.
    Ein durchgehendes 3mm Rohr ist natürlich stabiler. Zum Rohrbiegen brauchst Du eine Rohrbiegezange, Die ein seitliches Ausweiten (=Abflachen) des Rohres verhindert. Eine geeignete Rolle o.Ä. geht auch.
    Das lange, gebogene Anschlußrohr zum Manometer soll die Kessel-/Dampfthemperatur vom Manometer fernhalten, da sich dort u.A. Weichlötungen befinden.
    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Hallo Marc,

    die Kesseldruckmanometerleitung hat mit Druckluft kaum etwas zu tun. Die Last dieses Kupferrohres incl. dem kleinen Manometer sollte die Verschraubung problemlos tragen können. Die Spirale macht nur dann Sinn, wenn das Manometer zusätzlich im Führerhaus festgeschraubt ist. Wichtig ist das U als Wassersack um das Manometer vor dem Kesseldampf zu schützen.

    Volker

    Hallo,

    das stimmt, allerdings ist das Manometer durch die Spirale viel beweglicher, somit wird die Verschraubung weniger beansprucht. Auch hat nicht jeder genügend Platz für eine Spirale.

    Gruß, Marc

  • Die Freude ist groß, der Test geglückt! Nach der Reparatur, die wir zum Glück am Dienstag schon durchführen konnten, und einem erneuten Anheizen, hat die Druckanzeige mühelos dem Dampfdruck standgehalten. Dem nächsten Einsatz am 20/21.04 in Heilbad Heiligenstadt kann dementsprechend nun nichts mehr im Weg stehen!
    Nachdem der Test abgeschlossen und die Maschine wieder entsprechend abgekühlt war, konnte auch gleich eine Gesamtreinigung erfolgen. Sie sieht schon wieder weitaus freudiger aus, auch wenn die Politur der Messingteile noch nicht durchgeführt wurde. Wird aber noch vor der Ausfahrt stattfinden. "Auf Hochglanz für die Passagiere", wie es so schön heißt ^^

  • Hallo Lukas,

    sofern das neue Kupferrohr hinter der Kesselverschraubung keinen Bogen nach unten besitzt und dann mit einem U nach oben zum Manometer sondern direkt waagrecht aus dem Kessel in einem 90° Bogen zum Manometer steigt, riskierst du einen Totalausfall incl. Undichtigkeit im Manometer (es kann sogar platzen). In dieser Anordnung kann sich nämlich kein Wassersack ausbilden der zwingend als thermische Isolation erforderlich ist. In den Manometern gibt es Weichlotstellen die bei Kesseldrücken ab ca. 6,5 bar und der daraus resultierenden Dampftemperatur von >170°C ermüden und undicht werden.

    Volker

  • Hallo Lukas,

    sofern das neue Kupferrohr hinter der Kesselverschraubung keinen Bogen nach unten besitzt und dann mit einem U nach oben zum Manometer sondern direkt waagrecht aus dem Kessel in einem 90° Bogen zum Manometer steigt, riskierst du einen Totalausfall incl. Undichtigkeit im Manometer (es kann sogar platzen). In dieser Anordnung kann sich nämlich kein Wassersack ausbilden der zwingend als thermische Isolation erforderlich ist. In den Manometern gibt es Weichlotstellen die bei Kesseldrücken ab ca. 6,5 bar und der daraus resultierenden Dampftemperatur von >170°C ermüden und undicht werden.

    Volker

    Hallo Volker,

    Da kann ich dich beruhigen, das Rohr ist direkt so übernommen, wie wir es zuvor abgebaut haben, und es hat nachwievor den 180° Winkelbogen, das ist im Foto wegen des Aufnahmewinkels etwas ungünstig zu sehen. Die Zuleitung kommt aus dem Überwurf heraus, fällt direkt in den U-Bogen, und steigt dann in dem zu sehenden Winkel zum Manometer. Danke dir trotzdem für die Warnung! ^^