• Hallo in die Runde,

    in einem Gespräch unter Modellbauern über den Neubau eine Kessel sind wir auf das Thema Kesselvolumen berechnen gestoßen. Müssen die Rauminhalte der Heiz- und Rauchrohre sowie der Feuerbüchse vom Kesselvolumen abgezogen werden ( bei der Berechnung) oder zählt nur das Volumen des nackten (Innen) Kessels?

    Ich verstehe das DBC-D Kesselbaubuch so dass nur das Volumen des Kessel inneren gerechnet werden darf..... oder?

    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    gem. 2014/68/EU (ist die Druckgeräterichtlinie) ist das Kesselvolumen das was in im fertigen Kessel an Wasser eingefüllt werden kann (komplett voll). In der alten (überholten, ungültigen) Druckgeräterrichtlinie TRD 801 bezog sich das Volumen auf den Niedrigwasserstand des Kessels.

    Volker

  • Hallo, eine andere Frage zum Kessel beschäftigt mich schon seit langem. Oft wird man auf eine Kesselprüfung angesprochen, einige sagen dass wenn die Rechnung: Kesselinhalt mit max.Betriebsdruck multipliziert, unter 200 ist entfällt die periodische Kesseldruckprüfung, aber nirgendwo habe ich dies schriftlich gelesen (oder aber villeicht übersehen) und gillt das EU-weit oder nur für Deutschland?

    Gruß, Marc

  • Hallo marc,

    in der ganzen EU gilt die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU.

    Die Richtlinie kennt nur wiederkehrende Prüfungen für Kessel Kat. IV.
    Der DBC-D empfahl früher jährlich eine Kaltwasserdruckprüfung mit 1,43 x Nenndruck.
    Im Kesselbaubuch wird eine endoskopische Inspektion des Kesselinneren in einem Zeitraum von 1 - 4 Jahren genannt. (Seite 16)
    Viele Vereine verlangen von Gastfahren den schriftlichen Nachweis einer erfolgreichen Kaltwasserdruckprobe innerhalb der letzten 12 Monate. Diese ist logischerweise nur ein Dichtigkeitsnachweis. Es soll sogar einmal im Raum gestanden haben dass die Gewerbeaufsicht anlässlich des EDHT solche Nachweise kontrollieren will.

    Wie gesagt, manche Vereine verlangen den Nachweis von Gastfahrern und untersagen den Betrieb von Dampfloks ohne Nachweis. Dies ist sogar in den Vereinsstatuten festgeschrieben.

    Volker

  • Danke Volker, ich habe bei uns die Firma "Luxcontrole" darauf angesprochen, die sagten mir ich soll den Kessel ausbauen, nur so können sie eine richtige Druckprüfung ausführen. Ich hingegen bin der Meinung dass wenn man den Kessel mit Wasser komplett befüllt ihn mit 1,43 fachem Druck abdrückt und der Druck nach einer Stunde nicht abfällt, müsste das reichen, den Kessel immer wieder ausbauen ist mit viel Arbeit verbunden.

    Marc

  • Hallo Marc,

    warum den Kessel ausbauen? Das ist nur erforderlich wenn man die Wandung per Ultraschall auf Dicke prüfen will, dann gehört aber auch das Öffnen des Kessels dazu für eine, bei unseren Kesseln, endoskopische Innenprüfung. (so wurden bei meinem Arbeitgeber die Druckluftkessel (750, Pnenn 11bar) vom TÜV alle 5 jahre geprüft, alle 10 Jahre zusätzlich die Kaltwasserdruckprobe.)

    In unserem Verein mache ich die Kaltwasserdruckprobe zu Saisonbeginn.
    Sicherheitsventile abbauen und mit Blindstopen bzw. Kugelabsperrhahn versehen, alle Speiseanschlüsse absperren, ans Abschlammventil Druckpumpe mit Prüfmanometer anschließen. Kesselmanometer muss angebaut bleiben (hat den 2-fachen Anzeigebereich). Kessel über Druckpumpe befüllen bis aus dem Kugelabsperrhahn Wasser austritt. Jetzt Lok bewegen damit eventuelle Luftblasen den Weg nach außen finden. Sobald konstant Wasser am Kugelhahnabsperrventil austritt dieses schließen und mit der Druckpumpe langsam Druck aufbauen. Bei etwa 1bar warten und prüfen ob alles dicht ist. Meist macht der Regler Probleme.
    Druck langsam steigern (so 1 bar je Minute) bis der 1,43-fache Kesseldruck bei Stahl, 1,25-fache Kesseldruck bei Kupfer erreicht ist. Druckpumpe absperren. 30 min warten. Danach darf der Druck um max. 0,2 bar gefallen sein. Ursache sind meist ganz kleine Tropden an den Blindstopfen. Druckabfall >1 bar, Ursache finden. (War bei uns auch einmal der Absperrhahn der Druckpumpe.) Ist alles Ok. Prüfprotokoll ausfüllen und unterschreiben, bei uns mit 2 Zeugen. Druck langsam fallen lassen, zwischen Prüfdruck und drucklos ist es weniger als das Volumen eines Zuckerwürfels und wieder Sicherheitsventile usw. anbauen.

    Kesseldruckprobe niemals bei direktem Sonnenschein durchführen, da kann sich der Druck unerwünscht erhöhen.

    Volker

  • Ja, das finde ich auch ok so, Luxcontrol will das eben anders, und das bedeutet viel Arbeit. 🤷‍♂️ Deshalb habe ich die Frage gestellt, (max.Betriebsdruck mal Kesselinhalt weniger als 200) d.h. 8 Bar x 4.5 Liter = 36 ( also kein Test notwendig wenn das stimmt) Mein Kessel hat in Friedrichshafen auch den Geist aufgegeben, ein Siederohr wurde undicht, die Folge: das Wasser lief in die Rauch-und Feuerkammer, das Feuer war sofort aus und die Lok war vom vielen Dampf nicht mehr zu sehen. Fazit: der Kessel hat eine Wandung von 4-5mm aber die Siederohre nur 1,5mm und diese sind natürlich schneller durchgerostet. Von einer Explosion war nichts zu spüren. Für mich ist es auch kein Problem eine Kesselprobe wie du beschrieben hast durchzuführen, nur ausbauen... das ist mir für diesen Zweck zu viel Arbeit.