Feuertür für 5"-Lokomotivdampfkessel BUTCH

  • Moin,

    vielleicht treibt den einen oder anderen ja die Frage um, wie die Feuertür seines neuen Kessels denn nun am besten zu machen sei. Da ich vor der gleichen Frage stand, zeige ich meine Lösung.

    Ausgangspunkt war ein begonnener Kessel für eine 5"-Echtdampflok BUTCH, dem doch eine ganze Menge Sachen zu einem betriebsfähigen Kessel fehlten - unter anderem die Heizrohre, in denen sich die Überhitzer-Elemente befinden werden. Ach das Feuergeschränk fehlte. Das Teil an sich war zwar vorhanden, aber die Art der Befestigung lt. Plan - einfach vier Schrauben in das Kupferblech des Kessels geschraubt - widerstrebte mir.
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    Also habe ich mir Gedanken gemacht und eine andere Lösung verwirklicht, die sich auch noch recht komfortabel bedienen lässt - finde ich.
    Hier ein Blick auf die montierte Feuertür.
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    Die Tür ist unten angeschlagen und öffnet nach unten. Da die Achse etwa 8 mm nach hinten versetzt ist, liegt das Gewicht der kompletten Tür vor der Achse. So wird gewährleistet, dass sie in geschlossenem Zustand durch ihr eigenes Gewicht auch geschlossen bleibt. Im Betrieb wirkt außerdem der Saugzug des Abdampfes des Triebwerks oder des Hilfsbläsers und der entsprechende Unterdruck hält die Tür fest.
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    Die Scharniere der Tür sind so gestaltet, dass die Tür in geöffnetem Zustand ohne weitere Hilfseinrichtungen in einem Winkel von 90° zur Stehkesselrückwand "liegen" bleibt und den Weg für die Kohleschaufel komplett frei gibt. Störungen sind deshalb kaum zu erwarten.
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    An der Innenseite der Feuertür ist in einem Abstand von 3 mm ein Abweiserblech (1,5 mm-Edelstahlblech) angenietet. An der oberen linken Ecke habe ich eine Lasche mit einem 4 mm Loch angenietet, so dass die Bediening im Betrieb einfach möglich ist - mit dem Schürhaken beispielsweise. Da das Wasserstandsglas auf der rechten Kesselseite angeordnet ist, besteht kaum Gefahr es bei der Bedienung der Feuertür zu beschädigen.

    Wie die Tür funktioniert, ist im folgenden Video zu sehen.
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    Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dampfspieler (3. März 2015 um 12:02)

  • Dietrich
    Die Tür sollte leicht nach vorn geneigt sein (oder durch eine andere Vorrichtung sollte sicher gestellt sein), so daß die Feuertüre nicht bei einer Unebenheit im Gleis selbstständig aufgeht. So wird es jedenfalls sonst gemacht, denn diese Lösung ist bereits ein alter Hut.
    Dennoch hübsch gemacht.

  • Moin Johannes,

    Zitat

    ...so daß die Feuertüre nicht bei einer Unebenheit im Gleis selbstständig aufgeht. So wird es jedenfalls sonst gemacht, ...


    da muss das Gleis aber schon gaaaaanz lange liegen, nie gepflegt worden sein und die Lokführer eher Angst haben, die Maschine wegen der Verwerfungen und Absätze vom Gleis zu schmeißen - die Klappe muss oben 10 mm vom Kessel abstehen - also gut offen sein - damit sie selbständig voll aufklappt. Grund dafür ist die Gewichtsverteilung im beweglichen Teil. Das sollte also ausgeschlossen sein, falls doch entsprechende Tendenzen auftreten, kann ein Zusatzgewicht zwischen Tür und Abweiserblech eingelegt werden.

    Zitat

    ... denn diese Lösung ist bereits ein alter Hut.


    Mag sein - alte Hüte sind nur alt, können aber noch sehr gut sein und ab und an muss man sie wieder mal hervor kramen - aber um ehrlich zu sein - auf die Schnelle hätte ich jetzt kein Beispielfoto einer entsprechenden "Vorbild"-Lösung.

    Im Scharnier sind zwei 1 mm starke Messing-Distanzscheiben eingelegt, um das seitliche Wandern der Tür zu verhindern. Der Scharnierstift ist aus 2 mm Draht entstanden und wird durch eine Messing-Unterlegscheibe und eine Sicherungsscheibe DIN 6799 (Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.) gehalten. Ein Splint wäre standesgemäßer gewesen, aber die Fummelei mit der kleinen Sicherungsscheibe reichte mir vollkommen.

    Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.