• Hallo Janosch,
    die Lauffläche ist eigentlich ein kleines Problem bei den 1:8 Modellen. Wenn man, wie Du es sehr genau mit dem Maßstab hält, werden sie zu schmal und wie Thomas schreibt sind 21mm gerade noch ausreichend. Ein erfahrener belgischer Modellbauer hat mir mal gesagt, man sollte die Lauffläche lieber so breit wie möglich machen, auch wenn die Optik vielleicht ein bisschen darunter leidet. Es könnte Dir sonst eventuell passieren das Du zwischen die Schienen kommst, wenn die Spurerweiterung etwas zu großzügig geraten ist. Wenn Du Deine jetzigen Räder weiter verwenden willst, könntest Du zur Not auch Radreifen aufziehen.
    Grüße
    Wolfgang

    † 2017

  • Hallo Wolfgang,
    ich hatte gestern auf Verdacht nachgefragt, da ich die Modelle für ursprünglich 18,5 mm Radreifenbreite mit ordentlich Bearbeitungszugabe gedruckt habe. Schließlich sind es auch die ersten Gießmodelle, die ich gemacht habe und ich wusste nicht, wie die rauskommen. Eben jene Bearbeitungszugabe hat mir scheinbar (hoffentlich) den Hintern gerettet. Ich wollte die Räder nicht aufgeben, auch wenn es nur der Probeguss war. Es ist mir in irgendeiner Weise auch der Gießerei gegenüber unangenehm, da es auch viel Wohlwollen der Gießerei ist, dass sie mir das ermöglichen.
    Deshalb habe ich heute das Gießsystem von den Rohlingen abgetrennt und mal das Vorlaufrad bearbeitet. Beim Vorlaufrad habe ich 21 mm Radreifenbreite erreichen können. Mit etwas Glück und Sorgfalt gelingt mir das auch bei den Treib- und Kuppelrädern.
    Ich gebe mir Mühe die Lok maßstäblich umzusetzen, so weit es eben geht. Mir ist bewusst, dass ich auch Kompromisse eingehen muss, wenn ich ein betriebsfähiges Modell auf die Schienen setzen will (und nicht daneben :P ). Ich hätte die Radreifenbreite von 21 mm von Beginn an eingeplant, wenn mir das vorher bewusst gewesen wäre. Es war ein glücklicher Zufall, dass ich darüber gestolpert bin. Ansonsten wäre es erst beim Proberollen auf einer Anlage aufgefallen - dann hätte es eben Radreifen aus Stahl gegeben. Solche Fehler sind die Gefahr, wenn es das erste Modell in dem Maßstab ist. Wenn man keine Erfahrung hat, muss man sie eben machen. ;)
    Ich bin froh und dankbar, dass ihr die nötige Unterstützung gebt! :thumbup:
    Viele Grüße
    Janosch

  • Hallo Janosch,

    ein schönes Rad hast Du da, gratuliere! :thumbup:

    Denke aber daran, dass sich durch die nun dickeren, d.h. weiter nach außen stehenden Räder anderswo an der Lok Probleme ergeben! Wahrscheinlich musst Du jetzt die Zylinder auseinandersetzen (samt Steuerung, Schwingenträger usw.), und das nicht nur wegen den dickeren Treibrädern, sondern vielleicht auch den Vorlaufrädern. Auf dem Foto sieht es allerdings danach aus, dass das Kolbenstangenschutzrohr innerhalb des Vorlaufrades endet, d.h. mit dem Ende nicht bis zum nun breiteren Radreifen reicht (falls das Rad überhaupt so weit zur Seite rausschwenkt).

    Schöne Grüße
    Kristian

  • Hallo Janosch,

    nachdem Du zu Beginn den Maßstab 1 : 11,5 erwähnt hattest, war ich auch von Spur 5 ausgegangen.
    Nun aber: wird es für mich als 1 : 8er viel interessanter....!!!

    Zu meinen Erfahrungen zu Deinen Fragen zum Radreifenprofil: ich habe meine ersten Modelle 1984 bis 1991 auch nach dieser älternen Norm mit sogar nur 17,5 mm Radreifenbreite gebaut. Probleme gab es nur beim Bedienwagen (2-Achser, besetzt mit zwei Erwachsenen) auf einer heute nicht mehr nutzbaren Anlage (Lehenhammer): an einem extrem heißen Tag (ca. 30 Grad) und direkter Sonneneinstrahlung in eine Kurve "fiel" ein Radsatz an einer Stelle ins Gleis. Seitdem nichts mehr uns so wartet der Bedienwagen bis heute auf den Radsatztausch....
    Seit 1991 habe ich die Radsatzbreite auf 21,5 mm erhöht.

    Zum R1: Bei den schmalen Rädern hatte ich r = 2 mm, jetzt 3 mm. Beides gab bis jetzt keine erkennbaren Probleme. Andererseits lassen sich, wenn das "Fleisch" nicht für 3 mm reicht auch der Raddurchmesser etwas verkleinern. Beim großen Vorbild wurden schließlich auch die eingelaufenen Radreifen immer wieder mal nachgedreht, so dass der Durchmesser kleiner wurde. Ich stelle meine Modelle gerne gleich mit etwas "abgefahrenen" Radreifen dar.
    Oft haben die Radreifen eine eingedrehte Rille (hier am Beispiel eines Güterwagens), das ist das Grenzmaß.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

    R2 gibt mit 1,5 mm kein Problem, wenn die sonstigen Maße eingehalten werden. Bei mir: Spurkranzhöhe = 5 mm, Spurkranzbreite 3,5, mm. Rein rechnerisch bleibt für die mit 70 Grad angegebene Schräge praktisch nichts übrig (0,5 mm), auch für die in Deiner Zeichnung angegebenen 10 Grad nach innen blieb bei mir nichts übrig.
    Bis jetzt habe ich nicht gemerkt, dass da was fehlt....

    Viele Grüße vom Winfried

    Ich fahre auf Spur 7 (Regelspur) oder auf Spur 5 mit der Feld- und Waldbahn

  • Hallo Winfried,
    in Köln und und Karlsruhe habe ich mit Lokbesitzern geredet, habe mir Dampfloks im Maßstab 1:11,3 und 7,8 angeschaut, habe die Übersichtszeichnungen in den Maßstäben ausdrucken lassen. All diese Eindrücke haben mich dazu bewogen nicht für 5", sondern für 7 1/4" zu bauen. Da noch nichts gefertigt war, war es recht einfach noch auf einen anderen Maßstab zu wechseln. Im CAD sind das ein paar Klicks, danach ein paar Anpassungen, um vernünftige Maße für Lager, Bohrungen, Gewinde,... zu erhalten.

    Deine und die praktischen Erfahrungen von Wolfgang und Thomas sind für mich ungemein hilfreich!
    Ich habe die Treib- und Kuppelradsätze noch nicht bearbeitet, ich kann deshalb nicht sagen, ob auch hier diese Räder aus dem Probeguss nutzbar sein werden. Ich möchte alle Räder nun an einem Tag an den Laufflächen bearbeiten, um einen möglichst identischen Raddurchmesser zu erreichen.
    Im Raddurchmesser habe ich genug Fleisch, hier hätte weniger Bearbeitungszugabe gereicht. Die Radreifenbreite ist problematisch, da ich, wie bereits geschrieben, die Bearbeitungszugabe damals für 18,5 mm Radeifenbreite ausgelegt habe. Da ich da recht großzügig war (2,5 mm je zu bearbeitende Fläche), scheint mir das die Probegüsse zu retten.
    Selbst das Vorlaufrad ist noch nicht fertig bearbeitet. Ich habe lediglich die Flächen überarbeitet, um zu sehen, ob ich die 21 mm Radreifenbreite erreichen kann. Das hat funktioniert und ich war dementsprechend froh :)
    Im Anhang ist die Zeichnung für den Radreifen, den ich gedreht habe, zu finden.
    Vielen Dank für die Mitteilung deiner Erfahrungen!
    Viele Grüße
    Janosch

  • Hallo Janosch,

    schön, mal ein gutes Foto von Deinem Rad zu sehen, sieht merklich besser aus als das Laufrad im damaligen Bericht! Das hier ist ja wohl der Zustand direkt aus der Gießerei - hast Du es später noch nachbehandelt (sandgestrahlt, Grate an der Trennfuge beseitigt o. Ä.)? Falls ja, wie lange hast Du dafür gebraucht? Damals wurden ja nur 3 Räder gegossen - dabei ist es geblieben oder kam noch was nach? Wie war die Fehlerquote - Guss- und Oberflächenfehler?

    Noch zum Preis: Damals hast Du ja die Modelle selber eingeformt, soweit ich mich erinnere - war es dadurch billiger, bzw. was zahlt man bei einem "normalen" Auftrag, komplett von der Gießerei gemacht?

    Schöne Grüße

    Kristian

    Hallo Kristian

    Ich denke hier ist die Antwort besser aufgehoben, als in Henrys Beitrag. Link dazu: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Die Räder habe ich bisher nur mit der Zahn- und Drahtbürste grob vom angebrannten Sand befreit und warten eingelagert auf die Bearbeitung. Ich werde die Räder nur grob verputzen, d.h. Gussgrate entfernen. Eine "arschglatte", homogene Oberfläche werde ich aber nicht anstreben. Der Gusscharakter ist von mir gewünscht.

    Die ersten hier gezeigten Räder sind in einer anderen Gießerei entstanden. Ich habe den kompletten Satz dann bei Eisenwerk Elterlein machen lassen.

    Mir ist die Ausschussquote in der Gießerei nicht bekannt. "Grobe" Oberflächenfehler hat keines der gelieferten Räder. Es gibt aber natürlich sehr schöne und schöne Räder. Lunker in den zu bearbeitenden Bereichen werde ich erst entdecken, wenn ich die Räder bearbeite.

    Die Gießerei Eisenwerk Elterlein ist gute 600 km von mir entfernt - das selber Einformen war eine Option, als ich keine 10 Kilometer von der Gießerei entfernt gewohnt habe. Wie viel das Einformen dann tatsächlich ausmacht, habe ich nie erfragt oder ich erinnere mich nicht mehr daran.

    Es war eine tolle Erfahrung im Produktionsprozess meiner ersten Räder involviert gewesen zu sein, aber die Zusammenarbeit mit der Gießerei wurde beendet, bevor alle Räder gegossen waren. Ich habe schlussendlich den kompletten Satz Räder inklusive "Ersatzteilen" (falls etwas schief geht ist es immer gut Ersatz da zu haben) bei Eisenwerk Elterlein gießen lassen.

    Viele Grüße

    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,

    vielen Dank für die Ergänzung. Vielleicht fügst Du noch Fotos der neuen Räder hinzu, damit spätere Forums-Archäologen im Bilde sind, wovon die Rede ist, und später auch etwas zum notwendigen Arbeitsaufwand, bis so ein Rad lackierfertig ist, also von Graten befreit und gebürstet.

    Schöne Grüße

    Kristian

  • Hallo Kristian

    Wenn es dir um einen Vergleich der zwei Fertigungsverfahren Sandguss-Feinguss geht und dich das interessiert, dann mach doch selbst einen Vergleich. Ich habe deine dahingehende Frage bewusst ignoriert.

    Viele Grüße

    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,

    ich brauche nicht zu vergleichen, ich bleibe bei "meiner" - wenn auch teuren - Feingießerei. Vergleichen wollen aber vielleicht Leute wie Henry, Erik-Jan oder in Zukunft weitere, die sich originalgetreue Räder für ihre Loks und Waggons herstellen lassen wollen - ihretwegen habe ich gefragt. Nirgendwo im Netz gibt es (zumindest für Deutschsprachige) so eine Fundgrube an gesammeltem Wissen wie hier, zu der wir Stück für Stück beitragen. Natürlich ist es aber jedem einzelnen hier überlassen, inwieweit er sein Wissen mit anderen teilen will, und es ist traurig zu sehen, wie viele es für sich behalten oder nur gegen Gratis-Abos in einschlägigen Zeitschriften veröffentlichen.

    Und bevor hier irgendwelche Missinterpretationen entstehen: Wenn ich hier jemandem die Herstellung von Gussteilen anbiete, dann ist es ein Freundschaftsdienst für Modellbahner gegen Materialkosten und einen etwas besseren Zuschuss zur Kaffeekasse, da es an ähnlichen Möglichkeiten für Modellbahner nicht viel zu geben scheint. Würde ich für meine Arbeit an den Modellen und den Zeitaufwand für Transport zur/von der Gießerei und Versand (von weiteren Verlustzeiten ganz zu schweigen) auch nur Mindeslohn verlangen, wären die Gussteile - vor allem größere - unbezahlbar. Jedem steht natürlich offen, eine Feingießerei eigener Wahl zu finden und sich die Modelle selber herzustellen, das notwendige Know-how habe ich hier ja schon vor längerer Zeit preisgegeben.

    Schöne Grüße

    Kristian

    PS: Zum Glück kann jeder selber entscheiden, was ihn weniger juckt: Zeit oder Geld.

  • Hallo Kristian

    Ich habe wirklich keine Lust auf das, was du hier gerade treibst. Wie du schon richtig erkannt hast, steht es jedem frei auf Fragen zu antworten. Wenn sie nicht beantwortet werden, dann muss man sich damit abfinden.

    Du hast doch danach gefragt, wie lange man an der Entgratung der Gussteile sitzt und kein anderer. Von daher gehe ich davon aus, dass du daran ein Interesse hast. Und übrigens: Wenn du an den Gussteilen etwas verdienst/verdienen würdest, finde ich das legitim.

    Mir kommt diese Diskussion vor wie ein Streit um Religionen. Ich habe lediglich Alternativen genannt, weil man eben nicht jedes Teil mit einem bestimmten Verfahren herstellen muss, sondern viele Wege nach Rom führen. Wenn man Alternativen verschweigt, dann verheimlicht man eher etwas, als wenn man die von dir gestellte Frage nicht beantwortet.

    Die Frage hat nämlich keinen Mehrwert. Modellbauer mit etwas Erfahrung wissen, dass Gussteile, die im Sandgussverfahren hergestellt wurden, mehr Nacharbeit benötigen als jene aus dem Feingussverfahren. Alle anderen wissen es spätestens jetzt.

    Wieviel hängt von vielen Faktoren ab. Ein großer Einfluss ist, wie sauber der Gießer gearbeitet hat. Dann gibt es noch so Kleinigkeiten wie die Anzahl der Speichen, Größe, Anspruch des Modellbauers, Arbeitsgeschwindigkeit, verfügbare Mittel,...das sind viel zu viele Einflussgrößen, um da eine generelle Aussage treffen zu können. Es wird nicht mal bei jedem Rad gleich viel Arbeit sein. Darum kann man getrost bei der generellen Aussage bleiben.

    Und nun bitte ich einen Moderator das Thema in den Abstellbahnhof zu verschieben.

    Viele Grüße

    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,

    ich hätte meine Beiträge vielleicht präziser formulieren können, aber ich hatte wirklich nicht gedacht, dass das für Dich so ein heikles Thema ist. Warum jetzt aber so ein aggressiver Ton notwendig ist, entzieht sich meinem Verständnis.

    Schöne Grüße

    Kristian