Wie stelle ich eine Stephenson Steuerung ein

  • Guten Abend alle zusammen,

    bin grade ein bisschen ratlos. Meine Mogul mit Stephenson Steuerung hat sich letzten Fahrtag verstellt. jetzt bin ich grade am rumtüfteln das ich sie wieder in den richtigen Takt bekomme. da ich mir aber den ganzen Zauber so ein bisschen selber beibringen will wäre ich über ein paar Basisinfos froh. Ich fang auch was das Thema Steuerungen einstellen angeht ganz von vorne an also bin ich über alles froh was ich an Input kriegen kann. Bilder, Videos, ewig lange Texte... egal Hauptsache ich kann daraus meine Steuerung wieder einstellen. ich bräuchte die Lok den Sonntag auch wieder deswegen wäre mir wenn es sein muss auch ein Crashkurs recht.

    Grüße aus Assling

    Scotty

    Grüße

    Scotty

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  • Hast Du schon festgestellt, was sich teilemäßig verändert hat?

    Vermutlich mit am schwierigsten wird für jemanden ohne Kenntnisse wohl die (Wieder-) Einstellung der Exzenter sein.
    Bei Kolbentotpunktstellung sollte der Schieber so stehen, daß der Einlaß ein klein wenig geöffnet ist (so um die 0,3 - 0,5mm sind wohl im M 1:8 herum nie völlig verkehrt).
    Dies prinzipiell möglichst unabhängig vom gewählten Füllungsgrad, und sowohl beim Vor- als auch Rückhub.

    Für die Stellung der Exzenterscheiben ergibt sich daraus, daß die gedachte Verbindungslinie der beiden Exzentermitten ein klein wenig mehr Abstand von der Radachse haben soll, als der halbe Schieberhub zwischen der Position des vordern und der des hinteren Einlaß- Öffnungsbeginns.
    Wenn die Lage der genannten gedachten Verbindungslinie dann bei Kolbentotpunktstellung auch noch senkrecht zur (normalerweise geneigten) Hauptlängsrichtung der Steuerung ist, dann sollte die eingangs genannte Bedingung auch erfüllt sein.

    Alle anderen Möglichkeiten, wo sich was verstellt haben könnte, sollten sehr viel einfacher zu finden und zu beheben sein.

    Vielleicht wichtig zu beachten: Wenn sich die Exzenterscheiben verstellt haben, bringt es nichts, an der Schieberstange herumzuschrauben. Das kostet dann höchstens noch sehr viel mehr Zeit.

  • Hallo Scotty,

    vergleiche doch mal die beiden Seiten der Lok: Stell eine Seite z.B. mit der Kurbel horizontal nach hinten (Kuppelstangen in Achsebene) und mach ein Foto der Exzenter - möglichst orthogonal zum Rad und in dessen Achse. Dann das gleiche auf der anderen Seite (Kurbel hier wieder horizontal nach hinten!) und vergleiche die Fotos. Sollte da kein Unterschied zu sehen sein, vergleiche auf die selbe Weise weitere Teile der Steuerung. Wichtig ist, dass die Räder stets die gleiche Winkellage haben.

    Wenn Du die Möglichkeit hast, die Lok kalt unter Druck zu setzen (irgendwo Kompressor anschließen, oder notfalls leicht anheizen), prüfe, in welchen Lagen die Schieber öffnen und schließen - Lok langsam vorwärts schieben und Winkel der Räder notieren.

    Ich denke, anhand der Fotos / Ergebnisse könnte Dir hier jemand gezielt raten.

    Gruß
    Kristian

  • Be Fragen jeder art, als ertes google fragen,
    als zweites Wiki fragen.

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  • Hallo alle zusammen


    Hast Du schon festgestellt, was sich teilemäßig verändert hat?

    Vermutlich mit am schwierigsten wird für jemanden ohne Kenntnisse wohl die (Wieder-) Einstellung der Exzenter sein.
    Bei Kolbentotpunktstellung sollte der Schieber so stehen, daß der Einlaß ein klein wenig geöffnet ist (so um die 0,3 - 0,5mm sind wohl im M 1:8 herum nie völlig verkehrt).
    Dies prinzipiell möglichst unabhängig vom gewählten Füllungsgrad, und sowohl beim Vor- als auch Rückhub.

    Für die Stellung der Exzenterscheiben ergibt sich daraus, daß die gedachte Verbindungslinie der beiden Exzentermitten ein klein wenig mehr Abstand von der Radachse haben soll, als der halbe Schieberhub zwischen der Position des vordern und der des hinteren Einlaß- Öffnungsbeginns.
    Wenn die Lage der genannten gedachten Verbindungslinie dann bei Kolbentotpunktstellung auch noch senkrecht zur (normalerweise geneigten) Hauptlängsrichtung der Steuerung ist, dann sollte die eingangs genannte Bedingung auch erfüllt sein.

    Alle anderen Möglichkeiten, wo sich was verstellt haben könnte, sollten sehr viel einfacher zu finden und zu beheben sein.

    Vielleicht wichtig zu beachten: Wenn sich die Exzenterscheiben verstellt haben, bringt es nichts, an der Schieberstange herumzuschrauben. Das kostet dann höchstens noch sehr viel mehr Zeit.


    Da muss ich mich nochmal reinlesen... Danke für die Info, Sowas ist sehr hilfreich...


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    Hab ich bereits und besonders erfolgreich war ich leider nicht...


    Hallo Scotty,

    vergleiche doch mal die beiden Seiten der Lok: Stell eine Seite z.B. mit der Kurbel horizontal nach hinten (Kuppelstangen in Achsebene) und mach ein Foto der Exzenter - möglichst orthogonal zum Rad und in dessen Achse. Dann das gleiche auf der anderen Seite (Kurbel hier wieder horizontal nach hinten!) und vergleiche die Fotos. Sollte da kein Unterschied zu sehen sein, vergleiche auf die selbe Weise weitere Teile der Steuerung. Wichtig ist, dass die Räder stets die gleiche Winkellage haben.

    Wenn Du die Möglichkeit hast, die Lok kalt unter Druck zu setzen (irgendwo Kompressor anschließen, oder notfalls leicht anheizen), prüfe, in welchen Lagen die Schieber öffnen und schließen - Lok langsam vorwärts schieben und Winkel der Räder notieren.

    Ich denke, anhand der Fotos / Ergebnisse könnte Dir hier jemand gezielt raten.

    Gruß
    Kristian

    Der Übeltäter ist bereits gefunden... Ein Exzenter war locker... Ich hab einfach angefangen die Lok zu Demontieren. Da bin ich dann drauf gekommen... Ich brauch eig. Nur noch die Winkel in denen die Exzenter stehen müssen... Da gabs mal eine Schablone für die Lok mal sehen ob ich die Brauche...

    Grüße

    Scotty

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  • Hallo Scotty,
    die Stellung des funktionsgleichen Excenters auf der anderen Lokseite ist zuerst einmal ein Anhalt für die Einbauposition. Einfach mit einem Winkel zu arbeiten ist nicht sehr zielführend, da dann die Toleranzen der Steuerung unberücksichtigt bleiben. Auch werden bei der Stephenson-Steuerung die Schieberbewegungen für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt getrennt eingestellt. Sofern wirklich nur eine Excenterscheibe sich gelockert hat,
    beide Schieberkästen öffnen, Steuerung in die betreffende Fahrtrichtung auslegen und die lose Scheibe nach der anderen Lokseite einstellen. Vorrausgesetzt, dass die Steuerung korrekt eingestellt war.
    Volker

  • Hallo Flo,
    die beiden Exzenter stehen sich mit 180° genau gegenüber. Weil beim Umsteuern von vor nach zurück, der Schieber, egal ob rund oder flach ist, exakt in die andere Richtung muss. In der Praxis gibt es immer eine bevorzugte Drehrichtung Es kann schon mal sinnvoll sein, den Winkel von 180° geringfügig zu ändern, damit beide Fahrtrichtungen gleich gut funktionieren. Das Gestänge bekommt mit der Zeit spiel und das wird durch das minimale verstellen der Exzenter gegeneinander kompensiert.
    Grüße
    Wolfgang

    † 2017

  • Moin Wolfgang,

    Zitat

    ... die beiden Exzenter stehen sich mit 180° genau gegenüber. Weil beim Umsteuern von vor nach zurück, der Schieber, egal ob rund oder flach ist, exakt in die andere Richtung muss.

    leider falsch.

    Bei der "Sptephenson-Umsteuerung" stehen die Exzenter bezogen auf den Kurbelzapfen 90° + Voreilwinkel und 90 - Voreilwinkel. Der Voreilwinkel ist nur bei Expansionsmaschinen - und eine solche sollte die in Rede stehende Lok sein - von Bedeutung und folglich größer als 0 (in der Regel 20 - 25°).

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    (verlinkt von Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.)

    Wie die Stellung der Organe der äußeren Steuerung stehen, ist für die Funktion der "Dampfmaschine" auf der anderen Seite der Lok belanglos, weil es zwei dampftechnisch vollkommen voneinander unabhängige Dampfmaschinen sind.

    Die entsprechenden Zusammenhänge sind im "Handbuch Modelldampfmaschinen" sehr umfassend und fundiert erklärt - und dazu noch in deutscher Sprache - mancher Zeitgenosse hat mit anderen "so seine Tun".

    Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Hallo Dietrich,
    wer hat dieses Buch wohl nicht :) . War das erste vernünftige Buch zum Thema Dampfmodellbau. Nur 180 ° ist auch nicht ganz falsch. Für meine T3 z.B. musste ich die Excenter +90°und -90° = 180° versetzt bauen. Daher auch der Hinweis auf die minimale Verstellmöglichkeit, zum Ausgleich des GestängeSpiels.
    Grüße
    Wolfgang

    † 2017

  • Für meine T3 z.B. musste ich die Excenter +90°und -90° = 180° versetzt bauen.

    Volldruckmaschine? Dann bewirkt ein Zurücknehmen der Steuerung so ziemlich das Gleiche wie das Zumachen des Dampfreglers - aber keinen besseren Wirkungsgrad, wie es eine Füllungsgradreduzierung bewirken würde.
    Es würde mich wundern, wenn das bei einer originalen T3 damals immer noch so gemacht worden wäre - ??? Da war doch m.W. schon bekannt, daß ein kleinerer Füllungsgrad besser ist.

    Oder hat das damals beim Naßdampf einen so geringen Unterschied gemacht, daß es keinen interessierte?

  • Hallo Stephan,
    bei 45 mm Kolbendurchmesser ist nicht viel mit Expansion. Bis die Steuerung schön eingestellt ist, ist die Strecke meist schon zu ende. Ich bin auch ehrlich, habe mir noch keinen Kopf ums Dampfsparen gemacht. Kohle und Wasser gibt es noch im Überfluss :P und kein Fahrdienstleiter der das Kontrolliert.
    Grüße
    Wolfgang

    † 2017

  • Wie die Stellung der Organe der äußeren Steuerung stehen, ist für die Funktion der "Dampfmaschine" auf der anderen Seite der Lok belanglos, weil es zwei dampftechnisch vollkommen voneinander unabhängige Dampfmaschinen sind.

    Hallo Dietrich,
    da hast du vollkommen Recht, aber ich schrieb auch nur über die beiden Exzentern für einen Zylinder, auf einer Seite.
    Wahrscheinlich haben wir uns da missverstanden.
    Grüße
    Wolfgang

    † 2017

  • Mahlzeit!

    Schön, dass der Fehler in besagter Steuerung gefunden wurde. Hilfreich wäre es sicherlich gewesen, ein paar Bilder von der Ausführung der äußeren Steuerung zu zeigen, da gibt es eine ganze Reihe von Feinheiten und Unterschieden. Nicht nur ob es sich um Stephenson mit gekreuzten oder offenen Stangen handelt, sondern auch die Art der Anlenkung der Kulisse und die Ausführung der Exzenterscheiben spielen eine Rolle.

    Was den Voreilwinkel angeht, so ist dieser beispielsweise bei der Brigadelok mit 30° um einiges höher als die bislang genannten Werte.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.
    Die Exzenter sind bei dieser Lok so ausgeführt, dass sie sich weder gegeneinander noch gegen den Treibzapfen verdrehen lassen. Beide Scheiben sind zu einem Gussteil zusammengefügt, welches durch zwei Passschrauben mit der Gegenkurbel verbunden ist. 2011 hatte ich die Gelegenheit eine solche Steuerung mal zu vermessen und mich auf Fehlersuche zu begeben.

    Hier noch zwei Zeichnungen dazu:

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    Gruß Sven

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D

  • Moin Flo,

    ein loser Exzenter ist natürlich ärgerlich, aber es gibt schlimmeres. Es ist günstig, die mit zwei um 90 oder 120° versetzten Gewindestiften zu befestigen, oder aber mit Keilen. Hier mal ein Bild einer derartigen Lösung an einem Schwungrad (rechts im Bild).

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    Wie die Exzenter bei meiner großen 2 PS-Dampfmaschine stehen, ist auf diesem Bild zu erkennen (Marken auf dem Schwungrad) - es ist eine Expansions-Maschine und deshalb stehen sie eben mehr als 90° vor bzw. hinter dem Kurbelzapfen.

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    Viele Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Hallo alle zusammen, bin grade von Plochingen nach Hause gekommen. Sie läuft wieder wunderbar... Für die Lok gab es Schablonen... Die haben gestimmt... Und ich habe einen Fehler gemacht den hat dann ein Kumpel von mir ausgebessert... Er hatte die Möglichkeit dazu ich nicht... Aber sie geht wieder Wunderbar...

    Gruß Scotty...

    Grüße

    Scotty

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  • Moin Scotty,

    Zitat

    ... Und ich habe einen Fehler gemacht den hat dann ein Kumpel von mir ausgebessert... Er hatte die Möglichkeit dazu ich nicht. ...

    und welcher war das?

    Geh doch bitte etwas ins Detail, weil nur so kann man (der geneigte Leser und Modellbauer) lernen, auf welche Details man an anderen Maschinen mit gleichartiger Steuerung achten sollte/muss und welche Lösungen wegen Fehlerträchtigkeit sinnvollerweise vermieden werden sollten/könnten.

    Grüße Dietrich

    Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.

  • Die Steuerung hat sich mit der Zeit einfach verstellt und dann war es halt soweit das man sie einstellen musste... Ich hab dann nur einen Schraubfefehler gemacht... Keinen einstellfehler ;-)...

    Grüße

    Scotty

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