Eure Meinung bzgl Brexit und nicht gelieferte Bestellungen

  • Guten Morgen zusammen,

    Ich wusste nicht genau in welche Rubrik mit dem Thema, daher verzeiht mir bitte falls ich hier falsch bin.

    Wie in der Überschrift schon erwähnt, bezieht sich meine Frage auf den Brexit.

    Zur Situation: Ich habe mir im Juli bei Phoenix Locos eine Lok und zwei Wagen bestellt. Per Mail wurde ein Lieferzeitraum von 8 bis 10 Wochen angegeben. Keith (Eigentümer von Phoenix Locos) meinte, im Oktober wird geliefert. Da dies noch vor dem Brexit ist, habe ich bei Ihm bestellt und auch 50% Anzahlung geleistet. Es gibt nur Mailverkehr, keinen Unterschriebenen Kaufvertrag mit irgendwelchen Klausen oder so (was wäre im Falle xy etc).

    Nun ist der Stand so, noch habe ich nichts erhalten. Keith erreicht man auch nicht mehr. Vor 3 Wochen kam nur, nach mehrfachen Druck von mir, das er aktuell krank ist aber in 3 bis 4 Tagen wieder arbeiten kann.

    Ich frage mich jetzt halt, was ist wenn die Lieferung irgendwann nach dem 31.10. Ist? Zusage war ja für Oktober. Muss er mir dann die Mehrkosten durch evtl. Zölle etc erstatten bzw übernehmen? Oder hab ich dann einfach Pech gehabt?

    Wie seht ihr das? Ich bin echt gespannt.

    Grüße Pascal

    Grüße Pascal

    • Offizieller Beitrag

    Servus,

    Das kann man so genau nicht sagen, klar war der Plan dass sie Ende des Monats austreten. Bloß wurde glaub Richterlich beschlossen, dass sie ohne Vertrag nicht austreten dürfen. Und vom einem Brexit Vertrag sind sie noch weit entfernt.

    Da heißt es Hoffen und warten.

    Für den Fall xy würde ich den E Mail Verkehr sichern und auch den Nachweis der Zahlung.

    Freundliche Grüße Patrick

  • Moin,

    ich denke das ist ganz klar: Wenn Du keinen verbindlichen Vertrag mit Liefertermin und Vereinbarungen darüber hast, was beim nichteinhalten des Liefertermins passiert, dann sind die Konsequenzen des Brexits Dein Problem. -Was kann der gute Mann für die Weltpolitik? Er hat einen Preis für seine Lok festgelegt, die Importabgaben sind das Problem des Importeurs!

    Aber: Wenn er eine VAT-Id (eine Umsatzsteueridentifikationsnummer) hat, und nach dem Brexit an Dich liefert, dann ist es ein Export aus GB und darauf fällt keine Umsatzsteuer an. Du würdest also 20% britische Umsatzsteuer sparen und 19% deutsche Ust zahlen müssen + Zölle!
    Allerdings haben viele britische Buden keine Ust-Id Nummer, weil in GB die Grenze sehr hoch liegt, ab wann man eine haben MUSS. -In dem Fall ändert sich der Endpreis durc den Brexit nicht.

    Ich drücke Dir die Daumen!

    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Pascal,

    entscheident ist der Liefertag ! Nach dem Brexit, wenn er den ohne Abkommen ist, bist Du als Käufer für die Zollgebühren usw, verantwortlich.

    Das Abkommen soll wohl zum 01.11.2019 ratifiziert/in Kraft gehen.

    Das grosse Thema ist ja gerade die Zollunion.

    Dies passiert ohne Abkommen oder ist heute aus Drittländer Standard.


    Da aber eine Lok und zwei Wagen sicherlich nicht mit der Post kommen, wird der Verkäufer oder der Spediteur dann im Auftrag des Verkäufers eine Zollanmeldung

    machen müssen und muss dann auch den Warenwert (Rechnungsbetrag) angeben. Auch wird er eine Warentarifnummer angeben müssen, auf der dann eventuell Zölle anfallen.

    Ich meine heute sind es um die 15% Zoll vom Nettowarenwert. Ohne die Anmeldung kann nichts importiert werden aus einem Drittland (nicht in der EU)

    Wenn dann der LKW/die Ware in Deutschland eintrifft, wird auch die Einfuhrumsatzsteuer (19%) fällig.

    Im Buisness zwischen zwei Firmen zahlt Das der Spediteur und fordert es dann zurück.

    Im Privatbereich vermute ich das die Ware beim Zoll bleibt und Du mußt dann dort zahlen bevor Du die Ware bekommst oder der Impoteur hat ein Zollager,

    dann kannst Du dann nach Zahlung der Waren dort die Sachen abholen oder liefern lassen.

    Daher muss die Rechnung dann auch ohne Steuer sein ! Bisher, ohne Brexit, zahlst Du den englichen (Mehrwert) - Steuersatz und brauchst in Deutschland

    keine weiteren Steuern oder Zölle zahlen.

    Fakt ist aber, das der Verkäufer eben nicht für die Zölle und die Einfuhrumsatzsteuer zuständig ist.


    Beispiel: Waren aus China sind mit einem Wert bis 22,00 EUR Zollfrei. Hier gibt es eben eine Abkommen,

    Da eigentlich keiner so genau weis, was denn im Detail für das Brexitabkommen steht, kann man nur abwarten.

    Es wird auch sicherlich Fristen und Übergangsregelungen geben, das ist auch ein Sinn des Abkommens.

    Ohne Abkommen wird es nur Chaos geben, weil dann eben ALLE Importe und auch Exporte wieder über den Zoll gehen müssen.

    Genau DAS soll ja verhindert werden.


    Michael

  • Ohne Abkommen wird es nur Chaos geben

    Genau dieses Chaos produziert das Bobbele ja grad ...

    Jetzt muß das Ganze noch durchs ungeliebte Unterhaus, wird aber wohl an DUP und Labour scheitern.

    Oder auch nicht.

    Also, schaumer mal.

    Gruß!
    Heinrich

  • Hallo, Ihr alle ,

    Eine wichtige Bezugsquelle für unser Hobby gerät durch die Politik in´s Wanken . Hoffentlich erzeugt der Brexit nicht nur Katerstimmung auf der Insel sondern klar zollrechtliche Vereinbarungen im Nachgang wenn die Vernunft wieder einsetzt, unabhängig von diesem unsäglichen Drama.

    Gruß an alle anderen Anglophilen Menschen sendet

    Joe

    PS Habe das erste mal Modellbauartikel aus China bestellt und es ist aber mit gewissem Mehraufwand verbunden aber es funzt !

  • Hi Jo,

    Darf ich fragen wo und was du bestellt hast?

    Da kommt aber dann auch noch ordentlich Zoll drauf aus China, oder?

    Grüße Pascal

    Grüße Pascal

  • Hallo, Pascal ,

    Die kleine Dampfmaschine von Microcosm Engines hat gar keinen Zoll , aber die üblichen 19 % Einfuhrumsatzsteuer gekostet. So könnte es auch in Zukunft mit GB aus sehen . Dazu fällt mir nur eins ein: Erstmal abwarten und britischen Tee trinken . Solange die Lage dort noch so verworren ist , kommen eh keine vernünftigen Zollregeln zustande, da die Briten nur wissen was sie N I C H T wollen aber nicht wie, wo, und was sie wollen . Planloser geht es nicht und der Backdrop könnte sich noch als das kleinste Problem in GB darstellen .

    Mit europäischem Gruß

    Joe

  • Hi,

    der Brexit ist ja jetzt Realität geworden, deshalb meine Frage: Hat einer von Euch in diesem Jahr (also 2021) Ware aus England bekommen, und wenn ja, wie sah dann die Lieferung aus? Muss das Paket durch den Zoll, wer führt die Mehrwertsteuer ab?

    Grüße

    Andreas

  • Hallo,

    zwar noch nichts bestellt in GB heuer, aber beruflich damit zu tun.

    GB gilt seit 1.1.2021 als Drittstaat, daher Zoll ab 150 Euro Warenwert und Umsatzsteuer ab 22 Euro Warenwert. Lieferant fakturiert ohne britische Umsatzsteuer und ein Käufer zahlt je nach Einfuhrstaat dann seine lokale Umsatzsteuer (also DE 19%, LUX 17%, AT 20% usw.)

    Grüße

    Oliver

  • Lieferant fakturiert ohne britische Umsatzsteuer

    Hallo Oliver,

    soweit ich weiß, muss der Käufer aber dafür eine UST-Nummer haben, sonst darf der Lieferant die UST nicht abziehen, stellt sie also in Rechnung und der Käufer muss zusätzlich die im eigenen Land geltende UST abdrücken. Oder ist das für Deutschland anders?

    Gruß

    Kristian

  • Hallo Kristian,

    richtig: wenn Privat dann auch noch Zoll + Ust im eigenen Land, wenn betrieblich (also ich habe als Empfänger eine UID Nummer) dann Abzug beim Verkäufer und Ust des Empfängerlandes für mich zu bezahlen. Unter Umständen trotzdem auch bei Privaten keine Ust beim Lieferanten wenn Ausfuhrnachweis (in AT heißt es Touristenexport) - kann sein, wenn ich persönlich als Privater abhole, dass ich die Umsatzsteuer beim Lieferanten bezahle aber beim Zoll (wenn ich das Lieferland verlasse) hier die (in diesem Fall britische) bezahlte Umsatzsteuer gleich wieder zurück bekomme (am Flughafen in GB) und im Empfängerland für Zoll und Umsatzsteuer anmelde. Dann habe ich auch hier nur die Umsatzsteuer des Empfängerlandes für Private.

    Gruß

    Oliver

  • Hallo Andreas,

    Ich hatte letztes Jahr im Dezember bei 17D Miniatures bestellt in England, leider kam das Paket erst jetzt an.

    Da die Fertigung doch etwas länger dauerte.

    Am 08.02.2021 wurde das Paket in England abgeschickt.

    Heute wurde es zugestellt (oder auch ned... gleich mehr dazu)

    Ich habe schon mehrmals in England bestellt, solange hat es jedoch noch nie gedauert.

    Ich musste die Sendung verzollen, gemacht hat das die Deutsche Post.

    Das Paket wurde wieder mitgenommen und musste dann bei einer Filiale der Deutschen Post abgeholt werden und da der Zoll für das Paket bezahlt werden.

    Wäre jemand zuhause gewesen, hätte man vermutlich auch Bar zahlen können. Wenn man den soviel Bargeld grad zur Hand hat...

    Bei 720£ Warenwert musste ich 170€ Zoll und Gebühren bezahlen bei der Deutschen Post um das Paket ausgehändigt zu bekommen.

    Bei der Rechnung von 17D Miniatures musste ich die englische VAT auch bezahlen sind 20% zusätzlich zu den 720£ und dann noch 76£ Versandkosten.

    Ich habe mal kurz gegoogelt aber soweit ich rausfinden konnte krieg ich die englische VAT nicht zurück erstattet als Privatperson.

    Also es ist durchaus noch möglich Pakete in England zu bestellen, es wurde einfach teurer und mühsamer, aber als Schweizer bin ich mir das Ja gewohnt.X/

    Leider hab ich keinen Zugriff auf das Paket, da es bei einem Freund in Deutschland liegt und ich nicht nach Deutschland darf um das Paket abzuholen...:cursing:

    Somit kann ich auch keine Bilder zeigen, das Paket ist aber in einem Katastrophalen Zustand...

    Komplett eingedrückt, eingerissen und an einer ecke sogar aufgerissen.

    Ich hoffe es fehlen keine Teile.

    Gruss Kevin

    Rebbergbahner

  • Hallo!

    Bei Importen aus Drittstaaten, was England nun auch ist, hab ich aus den USA Erfahrungen. Leider handhaben die Logistikunternehmen daß nach eigenen Ermessen. Z.B. Fedex und UPS verzollen die Ware und kassieren nachnahmeähnlich bei der Anlieferung. UPS nimmt dazu noch 10,80 Brokergebühhr (oder so ähnlich). Seidem bei Bestellungen in USA der Vermerk, "Do not send with UPS". Das Ganze natürlich in bar, wo der Bote nicht wechseln kann. Fedex war bei ~800€ Zoll nicht mal in der Lage vorher zu informieren, trotz Aufforderung. Der durfte dann auch 2x antanzen. Kommentar vom Boten, "Das können Sie von Denen nicht erwarten".

    Die meisten Postsendungen landen beim Zoll und müssen von mir dort ausgelöst werden. Entweder per Post oder hinfahren und vor Ort regeln. Da fahr ich lieber die ~20Km zum Zollamt, klähr das da und nimm das Zeug dann gleich mit. Einmal konnte ich dort eine Fehllieferung erkennen und ohne Zoll zurück schicken. Das geht beim Boten nicht.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Hallo,

    Tipp dazu: nachzufragen beim Lieferanten, ob er wegen Ausfuhr keine Ust verrechnet. Dann ist der Lieferpreis wenigstens dort netto.

    Ansonsten kostet es seit Brexit mehr.

    Gruß

    Oliver

  • Hallo Foristi,

    eine für meine Begriffe gute Zusammenfassung hat Mike Palmer (stationroadsteam) auf seiner Firmenseite.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Ob es alle auf der Insel so handhaben, ist natürlich eine andere Frage.......

    Grüße von Toni

  • Hallo Foristi,

    eine für meine Begriffe gute Zusammenfassung hat Mike Palmer (stationroadsteam) auf seiner Firmenseite.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Ob es alle auf der Insel so handhaben, ist natürlich eine andere Frage.......

    Grüße von Toni

    Dankeschön für den Link!

    Dies war auch meine Information - auf Basis dieser Website:

    1.)

    Kein Zoll!

    2.)

    Bei Neufahrzeugen ist die Differenz der jeweiligen USt. zu veranschlagen;

    demnach in Deutschland ?? um 1% billiger - im Ösi-Land ?? der exakt gleiche Preis = 20% Umsatzsteuer.

    3.)

    Gebrauchtes wird um die Umsatzsteuer - auch auf die Frachtkosten! - teurer.

    Beim Zoll wird es vermutlich darauf ankommen, "was" fakturiert wird - sprich "ob auf das entsprechende Gut" überhaupt ZOLL fällig ist!

    Könnte mir durchaus vorstellen, dass es da Spielraum gibt bzw. NICHT auf ALLES Zoll bezahlt werden muss!

    Station Road Steam halte ich zum Einen für unbedingt seriös UND auch für erfahren und(!) engagiert genug, zu "checken was (legal!) möglich" ist!

    Bei anderen Anbietern habe ich dazu keine Erfahrungen bzw. "persönlichen Eindruck" ? ... .

    Herzlichen Gruß

    in die geschätzte Runde

    Gerald GeGa Buschan

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

  • Hallo, ich hatte unlängst einen Einkauf in Japan getätigt. Dieser wurde mit FEDEX versendet, zu meiner Überraschung in rasender Geschwindigkeit und die Zollangelegenheiten hat FEDEX geklärt mit einem Anruf und einer Mail zur Bestätigung, 2 Tage später war das Paket unbeschadet da, kaum zu glauben, dass es so um die Welt gereist ist. Da hat Globalisierung mal top funktioniert, bezahlt habe ich nur den Hersteller mit seiner Rechnung ( Ware + Versand ). Da wird nach 4 Wochen wohl nichts mehr kommen, hoffe und denke ich zumindest.:/;)

  • Tja, schade, heute hat FEDEX sich im Briefkasten gemeldet. Der Vorgang wurde mit Zoll und Steuern durch die erledigt, deshalb der unverständliche Anruf, aber für 12,50 € fährt man, denke ich, auch nicht zum Zoll um seine Ware abzulösen. Aber die 12,50 waren leider nicht alles. Der Wareneinkaufswert wurde in Euro umgerechnet, der Warenwert waren 741 Euronen, der Versand mit dem Flieger 12,14 Euronen, darauf kamen dann 0 Euronen Zoll und 19% germanische Einfuhr-Umsatzsteuer, selber Schuld hätte ich mal im Dezember geschoppt. Macht in Summe 155 Taler an FEDEX, da fallen die Bankgebühren kaum mehr in's Gewicht. Shoppen ausserhalb der Union ist halt teuer, da mecker mal keiner über deutsche Preise. Ich hoffe die Nachlöhnerei ist damit endlich erledigt...:rolleyes: