Weichensignale für Schleppweichen

  • Hallo Zusammen,

    aus historischen Gründen sind bei unserer Vereinsanlage die Weichen als elektromotorisch betätigte Schleppweichen ausgeführt. Dadurch entfällt die ansonsten für eine Vierspur-Weiche notwendige Weichenzungen- und Herzstück-Orgie (und wir haben auch noch eine DKW...). Leider kommt es gelegentlich vor, dass sich ein Fahrzeug "ins Grüne" verirrt, weil der Lokführer nicht erkannt hat, dass die Weiche "offen" ist. Außer ein paar Blessuren an den Fahrzeugen (es sollen immer noch Teile der Führerstandleiter einer 64er in der Erde verborgten sein) ist aber bisher nichts passiert. Um die Weichenstellung für den Lokführer eindeutig sichtbar zu machen, habe ich Weichensignale entworfen und mit dem 3D-Drucker in die Realität umgesetzt. Als Leuchtquelle verwende ich 10mm-LED's mit hoher Lichtstärke (angeblich 13000 bzw. 18000 mcd bei 20mA), die über einen Vorwiderstand aus zwei AAA-Batterien gespeist werden. Die Weichensignale sind abnehmbar, denn unsere Anlage ist nicht eingezäunt.

    Das grüne Weichensignal wird auf eine Weichenschwelle aufgesetzt, befindet sich unterhalb des Lichtraumprofils und hält durch Neodym-Magnetchen an der Weichenschwelle. Vor der Weichenschwelle ist die LED mit einem Leuchtschirm, dahinter der Batteriebehälter mit Ein/Aus-Schalter.

    Das rote Weichensignal ist zweiteilig. Der feststehende Teil wird ebenfalls mit Neodymmagnetchen an der Lauffläche für die Weichenschwelle befestigt. An diesem Teil ist dann ein Pendel mit der roten LED auf der Oberseite und dem Batteriebehälter auf der Unterseite angeordnet. Wenn die Weiche "geschlossen" ist, wird das Pendel durch das grüne Weichensignal nach unten gedrückt und ist nicht mehr sichtbar. Bei offener Weiche stellt sich dagegen das Pendel senkrecht und zeigt dem Lokführer "ROT".

    Hier ein kleines Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen., das die Prototypen der Weichensignale in Aktion zeigt.

    Viele Grüße

    Andreas

  • Genau, derzeit habe ich nur ein rotes Signal, weil ich meine Konstruktion erst mal am Objekt testen wollte. Bis zum nächsten Fahrtag (wann auch immer der ist...) ist dann alles fertig.

  • Hallo Andreas!

    Bei Signalen im Gleis bin ich skeptisch. Gehören eigendlich außerhalb des "Lichtraumprofil´s" daneben. Bei den "Elektrisch ortsgestellten Weichen", EOW, gibt es Weichensignale als Lichtsignalvariante. Siehe Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.. Wie am Wn2 - Bild der EOW53 zu sehe, ist das Signal von beiden Seiten zu erkennen.

    Wäre eine vorbildgerechtere Variante.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Eine gute Idee!

    Sie funktionieren rein mechanisch ohne externer Ansteuerung und

    sind einfach nachzurüsten. Ich hoffe sie sind tief genug um auch

    von niedrigen Fahrzeuganbauten nicht erwischt zu werden. Ich

    denke da an Amerikanische Modelle mit Kuhfänger oder Ähnliches.

    Auch ist es sinnvoll die Pendeleinheit schwingend zu lagern, falls

    Ein Kind oder auch der „Bahnbeamte“ mit seinen Fuß aneckt.

    Mit freundlichen Grüßen Michael

  • Hallo,

    selbsverständlich stimme ich sofort zu, dass Signale neben das Gleis gehören. In grauer Vorzeit habe ich auch mal ein Ausfahrsignal nach bayerischem Vorbild gebastelt, das von einem Reedkontakt an der Weiche angesteuert wurde. Wie schon im Eingangspost geschildert muss alles Anlagenzubehör nach dem Fahrtag verräumt werden. Nach kurzer Zeit hatte dann ein Marder das Kabel und die Buchse für den Reedkontakt angefressen, und in unserer Aufbewahrungshütte probierten die Siebenschläfer, wie das Kabel und der Stecker am Signal schmecken. An der Weiche liess sich das durch einen Metallflex-Schlauch und eine Metall-Cinch-Buchse lösen.

    Ein weiteres Problem ist der Signalstandort, denn durch das Lichtraumprofil und unsere Gleisgeometrie ist nur ein einziges Signal in der Ausfahrt möglich, das dass Durchfahrtsgleis abdeckt.

    Die neuen Weichensignale können in einer Blechdose in der Hütte gelagert und schnell und einfach an den Weichen montiert werden. Nur die grünen Signale liegen im befahrenen Gleisraum und sind natürlich komplett unterhalb der Schienenoberkante angeordnet. Hier gehört systembedingt kein Fahrzeugteil hin, denn sonst könnte das ja keine Weiche befahren. Die roten Signal kommen etwas höher 'raus, sind aber nur gefährdet, wenn ein Fahrzeug darüberfährt, und das sollte mit dem Signal ja eigentlich verhindert werden. Zudem werden die Signale nur durch die Neodymmagnete gehalten, sodass sie bei Belastung in Fahrtrichtung vermutlich einfach abfallen.

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    mir gefällt die Lösung. Sie ist recht einfach anzubringen und wie es ausieht wird es sich in der Praxis bewähren. Natürlich wäre es besser alles vorbildgerecht aus zu führen.

    Aber dann muß man aber auch die Schleppweiche in Frage stellen. Unter den Gegebenheiten eine schöne Lösung. Probierts im Fahrbetrieb aus und dann wisst ihr mehr.

    Für die Superlösungen braucht man auch das rechte Material, Staumöglichkeiten und die richtigen Nutzer.

    Gruß

    Werner