Ein Feldbahnkran muss her

  • Leute, Leute,

    irgendwie erinnert mich das hier an ein Stück von Václav Havel, dem tschechischen Disidenten, Dramatiker und später auch Präsidenten. Der Titel lautete "Schmetterling auf der Antenne", habe es irgendwann in den Siebzigern im deutschen Fernsehen gesehen. Drei (?) Ehepaare in einer Wohnung feiern irgendetwas. Dabei läuft das Fernsehen, aber dann tauchen immer häufiger Störungen auf. Anstatt zu probieren, sie irgendwie zu beheben (die älteren hier werden sich an diverse Möglichkeiten erinnern), fangen sie an, mögliche Ursachen zu diskutieren (der Titel des Werkes ist eine davon). Und während sie so herumsinnieren, verwandeln sich ihre Gesichter nach und nach in Clownmasken - man bemerkte die schrittweisen Veränderungen gar nicht, bis es einem auf einmal auffiel, wirklich hervorragend gemacht die Aufführung damals. Das Ende weiß ich nicht mehr, ist doch schon ein Weilchen her.

    Jetzt mal Tacheles: Solange niemand wenigstens eine ordentliche Skizze mit Maßen, Gewichten und allen möglichen Positionen der einzelnen Schwerpunkte macht und daraus eine belastbare Stabilitätsprüfung erstellt (wenn schon keine statische Berechnung), hat all das Herungeschwafel hier höchstens Unterhaltungswert. Vergesst nicht, ihr wollt ein Hebezeug bauen! Modellbau und Eisenbahnspielerei hin oder her, sollte doch mal etwas passieren (Gott bewahre), wird´s tierisch ernst! Es muss ja nicht gleich eine TÜV-Plakette her, aber etwas Gehirnschmalz sollte man bei solch einem Vorhaben doch schon aufwenden.

    Gruß

    Kristian

  • Ja, Kristian, du hast Recht, in der Findungsphase hat es noch keine genauen Maße, Gewichte, Schwerpunkte. Nur eine Idee. Deswegen Findungsphase. Aber das schöne daran ist, es findet sich eben! Und irgendwann wird es Realität, wenn Ideen eingeflossen sind und Unpassendes verworfen wurde. Besser vorher nachdenken und Finden als nach dem langen und intensiven Zeichnen trotzdem merken, dass es nicht funktioniert. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an alle, die Ihre Erfahrungen und Ideen einbringen, damit das Endprodukt möglichst funktioniert ohne dann nochmal verworfen werden zu müssen.

  • Wenn man Angst hat, dass etwas passiert, darf man überhaupt garnichts mehr machen. Am besten in der Stube sitzen und am Bildschirm zocken...

    Ausleger 1,20m lang - dass ich nicht lache - da sind meine Spielzeugkräne in der Wohnung größer... :D

    Wir sind noch in der "Findungsphase" - da ist dieses Sinnieren doch genau richtig - oder?

    Natürlich darf man nicht leichtsinnig werden - Vorsicht ist bei Umgang mit solchem Material immer gegeben.

    Ich mache nie irgendwelche Berechnungen - es wird zusammengebaut und dann ausprobiert - aber immer mit der nötigen Vorsicht. Ich hantiere nie mit explosiven oder giftigen Sachen - höchstens mal, wenns nicht anders geht, mit 230 Volt Wechselstrom.

    Gefährlich wird es erst dann, wenn sich weitere Personen im Radius von 2 Metern aufhalten - dieses gilt es zu verhindern/auszuschließen.

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • So jetzt ich bin wieder da!?

    Also Joschi so ganz bin ich nicht deiner Meinung.

    Unbedingt ausheben musst Du das Fahrwerk nicht, es reicht sie nur mit

    leichtem Druck auf dem Boden abzustützen. Die Klammern geben zusätzlichen

    Halt damit das Fahrwerk die Schiene nicht verlassen kann. Den unsere Schienen

    mit Schwellen können meiner Meinung nach nicht die kompletten Hebelkräfte

    aufnehmen, daher müssen die Stützen den Rest leisten was hauptsächlich nur

    bei größerer Last nötig ist.

    Hjalmar, wenn Du den Sitz verlassen möchtest (was mir als sinnvoll erscheint)

    sollte er nicht unbedingt die Hauptaufgabe des Gegengewichts darstellen.

    Eigentlich könnte die Bedienung dann auch daneben stehend Erfolgen. Das

    heißt der Sitz ist überflüssig und die daraus ergebende Gefahrenquelle entschärft

    sich.

    Auch die Argumente der Seilführung welche Rudiratzrutz als erfahrenen Fachmann

    einbringt ist auf alle Fälle zu beachten gerade wenn der Ausleger ein geringes

    Eigengewicht hat und recht steil steht.

    Und nebenbei habe ich eine Eingebung bekommen ?, was die Überschlagssicherung

    betrifft. Denn ich habe mich schon beim betrachten verschiedener Bilder gefragt,

    warum bei einigen Bagger zwischen den Ausleger und Führerhaus teleskopirbare

    Rohre angebracht sind.?

    Aber eine Frage noch zu dem Hafenkranen der Du eingestellt hast?

    Da er ohne Stützen auskommt stellt sich mir die Frage, was kann er heben im

    Verhältnisse zum Kontergewicht. Erkennbar ist auch das Selbige nur ein geringe

    Auslegung nach hinten hat welches daher schwerer sein muss, daher aber im

    lastlosem Zustand der Schwerpunkt noch im Bereich der Aufstandsfläche sich

    befindet.

    Die Gleisklammern sind auf alle Fälle nur als Zusatzsicherung gedacht und nicht

    generell belastet.

    Oder was meinst Du?

    So jetzt genug gelabert!

    Mit freundlichen Grüßen Michael

  • in der Findungsphase hat es noch keine genauen Maße

    Hallo Hjalmar,

    man braucht auch keine genauen Maße, eine grobe Überschlagsskizze mit ungefähren Maßen und Gewichten reicht vollkommen aus, um einigermaßen auf dem Boden der Realität zu bleiben. Wenn man nur aufs Papier / in den Rechner schaut, verliert man doch irgendwie den Bezug zu den tatsächlichen Dimensionen.

    Etwas Brainstorming dazu:

    • (geplante) Strecke ablaufen: wo will/muss ich arbeiten, wie weit von der Gleismitte, wo/worauf kann ich den Kran abstützen (Terrainprofil, Bodenbeschaffung) - wie lange Stützen brauche ich, wie hoch müssen sie vertikal einstellbar sein
    • meine jetzigen Fahrzeuge wiegen ... , der Kran wird ... länger, also wird schon das Fahrwerk ... wiegen
    • die Stützen müssen von der Transportposition den Boden erreichen und dann vorgespannt werden - mache ich das mit einem Mechanismus (Gewindespindel) oder mit zweien - grob mittels "Rasten" an den Stützen oder Holzstapeln unter den Füßen, nur Vorspannung mittels Spindel
    • Last und auch "mitdrehender" Bediener da/weg darf den Schwerpunkt des Ganzen nur innerhalb der Kippgrenzen verlagern (mit ausreichender Sicherheitsreserve)
    • was nützen mir Spinnenbeine am Fahrwerk, wenn mir das drehbare Oberteil runterkippt - wie löse ich das mechanisch; falls nicht, muss ich den Schwerpunkt innerhalb des Drehkranzes halten

    Und noch ein Denkanstoß: In Lužná habe ich mal diesen schnuckeligen Kran fotografiert:

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Soweit ich damals recht eruiert habe, wird das Gegengewicht beim Heben und Senken des Auslegers automatisch nach innen/außen verschoben. Bei Interesse könnte ich versuchen, von den Fotos die Funktionsweise des Mechanismus nachzuvollziehen, weiß sie nach all den Jahren nicht mehr.

    Gruß

    Kristian

  • Guten Morgen, na die Überschlagsskizze ist doch auf Seite 1 :)

    Wir fahren auf 260mm Spur, Wagenkasten Breite 75 cm, Länge 110.

    Gewicht inklusive Drehkranz etwa 100 kg im Moment.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Darauf kommt nun der senkrechte Mast, 1m hoch, nach vorn der Ausleger 1,20 m lang (tief am Mast mit Drehpunkt um das Drehmoment nach vorn klein zu halten) und nach hinten der Sitz 80..120 ausziehbar (höher am Mast befestigt um ein Gegendrehmoment nach hinten zu bekommen. Nochmal etwa 100 kg Gewicht inkl. Batterien aber ohne Besetzung.

    Ganz vorn und ganz hinten am Wagen kommen nach rechts und links die ausfahrbaren Stützen die den Wagen seitlich mit insgesamt 8 T abstützen (4 x 2 Tonnen) auf Abstand 110 (Länge) mal 160 (Breite) sollte

    der Wagen also stabil stehen wie ein Brett.

    Mechanik soll nur das Nötigste werden, weil wir im MOment werkstattmäßig einfach noch nicht gut genug aufgestellt sind.

    Soweit erstmal der aktuelle Stand :)

  • Hallo,

    Na das sieht doch schon gut aus. Jetzt im Rahmen möglichst tief ein Blechboden einschweissen und das ganze mit Beton füllen, das gibt zusätzliche Bodenhaftung.

    Grüsse René

    Mit der Erfindung der Dampfmaschine ist es dem Menschen gelungen, einem klumpen Metall Leben einzuhauchen. 8) :thumbup: :thumbup:

    liliputbahn-chaernsmatt

  • Moinsen zusammen,

    ... man könnte auch einen kleinen Gegenausleger nach hinten bauen, wie die Großkräne.

    An dem Gegenausleger könnte man je nach Aufgabe und Schwere Gegengewichte einhängen.

    Vielleicht einen kleinen Balastwagen bei Kraneisatz mitführen. Im Prinzip wisst ihr ja, wie schwer die Teile sind, die ihr bewegen müsst.

    Dann könnte man das Aufsitzen auf dem Gerät umgehen.

    Grüße vom Bucki

  • Hallo,

    warum muss auf dem Ding einer sitzen?

    Wie soll derjenige flüchten, wenn das Ding nicht macht was es soll?

    Wenn die Bewegungen eh elektrisch erfolgen, dann sollte da keiner drauf sitzen.

    Langes Steuerkabel und ordentlich gegenbelasten.

    Das Gegengewicht bei dem von mir mit genutzten Handkurbelkran wurde über eine verschiebbare Kurbelstange manuell nach hinten verfahren und dann mit Stangen der Ausleger entsprechend gesichert.

    Entsprach ziemlich dem Museumsstück wie oben abgebildet.

    Ich bin gespannt auf das Resultat der Findung.

    Glück auf

    Axel

  • Moin Axel

    Mit dieser Idee habe ich auch schon spekuliert.

    Sie erscheint mir als sinnvoller und zudem grundlegend

    sicherer. Gerade weil beim auf- und absteigen der Lastwechsel

    Eintritt.

  • Hallo,

    im folgenden mal ein Link auf ein Bild des Modells vom Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.. Dieser kleine Kran wurde auf einem Güterwagendrehgestell aufgebaut und dürfte von den Anforderungen her dem hier besprochenem Kran entsprechen. Ich frage mich, warum mir das nicht eher eingefallen ist.

    Gruß

    Joschi

    Mit "eigentlich" fängt eine Lüge an!

  • Bezüglich verschiebbares Gegengewicht möchte ich nochmals auf diesen Thread hinweisen - da bewegt sich das Gegengewicht automatisch in Abhängigkeit der Kranlast (im Unterschied zu anderen Kränen, bei denen sich das Gegengewicht in Abhängigkeit der Auslegerneigung verschiebt):

    Scrat
    7. September 2017 um 23:49

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • Bezüglich Fahrersitz: die kleinen Kräne werden meistens nebenstehend bedient. Mit der elektrischen Winde sollte es auch hier kein Problem sein(obwohl es mit der Bedienung im Sitzen ein schöneres "Fahrgefühl" ist ;) )

    Die PKW-Anhängerstützen werden mit einer Klemmvorrichtung angebaut - somit ergeben sich reichlich Einstellmöglichkeiten.

    Schräg eingebaute Einschübe erleichtern die Bedienung der Stützen - sie sind schneller in Transportstellung zu bringen als bei waagerechten Einschüben.

    Jetzt bräuchte es noch eine einfache technische Lösung für die Schienenklammern. Die Greifzangen am Kran in Oldenburg erscheinen mir für unsere Baugröße zu umständlich.

    Ich simuliere gerade über klapp- und spannbare Haken, welche zwischen den Schwellen unter die Schiene greifen...

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • das hier ist unser Profil.... ob da drunterklemmen wirklich verwindungssicher ist? Wir haben 388 mm2 wenn der Kran im Vollgleis stünde, oft wird er aber auch nur auf fliegendem Gleis stehen.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • das hier ist unser Profil.... ob da drunterklemmen wirklich verwindungssicher ist? Wir haben 388 mm2 wenn der Kran im Vollgleis stünde, oft wird er aber auch nur auf fliegendem Gleis stehen.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Wenn es nicht stabil genug wäre, könntet ihr auch nicht mit einem Zug drauf fahren.

    Die Klammern werden nur so weit gespannt, dass die Räder nicht abheben - es soll ja keine Biegevorrichtung sein ;)

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • Mir ist gerade das Prinzip "Gartenkralle" eingefallen; ein Griff, eine Stange, unten ein Querträger mit zwei Krallen. Die Stange drehbar durch eine Führung am Unterwagen nach unten - die Krallen in Transportstellung quer zur Schiene. Zum Verkrallen die Stange nach unten schieben, bis der Querträger auf der Schiene liegt, dann die Stange mit dem Griff um 90 Grad drehen, so dass die Krallen unter die Schiene greifen. An der Stange ein Anschlag für die richtige Höhe zum Verkrallen. Auf die Stange könnte man eine Druckfeder schieben, welche die Kralle beim Fahren in Transportstellung hält. :)

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • Moin!

    Denkt immer daran das der Kran noch so gut konstruiert sein kann aber wenn der Boden es nich her gibt dann sieht das schnell so aus wie in Emden dieses Jahr im Außenhafen!

    Der Boden dort ist wie ein Schwamm. Wenn dort ein Zug über die Schienen rollt kann es bei großer Nässe auch mal sein das die Schwellen unter Wasser stehen. Ist halt Sturmflutüberschwemmungsbereich!

    Gruß Timo

  • Oha, das ja der Wahnsinn... Aber wir bleiben deutlich unter diesen Lasten.... Wagen+Hebegut max. 500 kg... da hoffen wir das solche Bilder erspart bleiben ;)

  • Hier im Feldbahnbereich ist es etwas überschaubarer. Sollte es so weich sein, dass die Gleise versacken, kann man dort schon lange nicht mehr zu Fuß laufen ;)

    Der Weg ist das Ziel ;)

  • ?

    Sag mal?

    Das sieht ja so aus als ob das gesamte Gleisbett sich in die Tiefe

    verabschiedet hat.

    Oder sehe ich schief. ?

    Mit staunenden Gruß Michael