Dies ist die Geschichte eines Maulhelden, der dachte:
ich baue mal eben schnell aus den herumliegenden Teilen einen 7.25" Akkuschlepper
- oder, von einem der auszog , das Kreisfahren zu lernen.
Ich bin ja auf 240/260mm Spur unterwegs und bewege mit meiner Bahn richtige Lasten von E( wie Einfahrt) nach G (wie Garten ). Damit es ein wenig herausfordernd ist, auch noch mit 6% Steigung - siehe den Thread 'Heizers Feldbahn'.
Doch dann kam der Jonas mit der Ankündigung des ersten Forumstreffens um die Ecke und ich dachte mir - da triffst Du bestimmt auch ein paar Nasen aus dem Ausflug von 2018 zur RH&D Rwy wieder.
Daher überlegt - da liegen doch seit ca. 10 Jahren dieser Rahmen, Pufferkonsolen aus Messing, Achsen, ein Motor, 4 gebogene Dachsparren aus Holz fürs Gehäuse und 4 rostige Puffer aus einem angefangenen und aufgegebenen Projekt eines Bekannten aus Weimar bei mir im Keller. Es sollte ein 7.25" Modell des Rangiergeräts 'Carlchen', dessen Foto auch meinen Nick ziert, werden. Das wäre doch die Gelegenheit, aus diesen Teilen doch noch was zu machen.
Ich also nassforsch mich mit vorsichtig erwähntem Fahrzeug in Spur 7 angemeldet.
Ca. 10.03.23
Mal alles gesichtet.
Nichts Großartiges, soll vielleicht ein Wagenmodell ziehen können und deshalb funkferngesteuert werden.
Der Messingrahmen war mit einer Mischung aus Weichlötung und Alu-Nieten zudammengebaut worden und sehr leicht.
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Probeweises Zusammenbauen zeigte, dass die Kettenräder auf der Motorwelle im Verhältnis zu denen auf den Achsen viel zu weit auseinanderstanden. Zum Glück konnte an den Motorwellen was gemacht werden im Gegensatz zu den Achsen, deren Kettenräder aufgeschrumpft waren. Untersetzung Motor-Achse Fehlanzeige 1:1. Egal, erst mal so weit zusammenbauen, dass es fahren kann. Die Achslagerführungen hatten eingeklebte Höhenanschläge, die mit einem kräftigen Schlag natürlich auch abfielen. Wenigstens die Achslager wiesen Kugellager auf und machten einen soliden Eindruck.
Da der Motor sowie so einen Rahmen benötigte, wurde der aus 15er Vierkantstahl zusammengeschweißt. Das ergab schon mal ein bisschen Gewicht.
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Hilfsrahmen für den Motor geschweißt (Man möge mir die WIG-Lunker verzeihen) und diesen montiert. Die Höhenanschläge, die auch zur Führung von Spiralfedern dienen, in solider Ausführung hergestellt und auf die Schnelle aus dem Baumarkt möglichst steife Federn auf die Achslager geklemmt. Der Spezi von vorher hatte die Federbriden aus 3x3mm Messingwinkelprofil gemacht und sie mit M2-Schrauben, deren Muttern im Raum zwischen Radscheibe und Rahmen saßen, befestigt. Der Zusammenbau gegen den Federdruck funktionierte nur mit einem schnell gebauten Hifsspannwerkzeug zum Niederhalten der Achsen, die Montage nur mit einer gebogenen Telefonzange zum Halten der Mutter und einfühlsamem Schraubendrehen. Nee, das muss man nicht nochmal haben.
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Gewicht -immer noch zu wenig, der Rahmen war in sich auch verwunden, also mal eben eine 300x300x10mm Stahlplatte draufgeschraubt. Verwindung weg, jetzt konnte man Hoffnung haben, dass diese Winzspurkränze das Ding im Gleis halten.
Da der Motor 12V hatte und es zwei Batteriefächer im Rahmen gibt, zwei 6V-Akkus besorgt, einen Motorregler passender Leistung ( so 100W ) hatte ich auch rumliegen. Das Ganze schnell zusammen gelötet, eine der vielen fernsteuerungen aus der 45mm-Zeit aus dem Schrank gekramt und dann mal ab zum WeiMi, der ein Stück Dreischienengleis zum Testen auf seiner Anlage hat.
Ergebnis - wie zu erwarten ernüchternd. Wegen der fehlenden Untersetzung bewegt es gerade mal sich selbst mit Mühe und fuhr wie am Gummiband. Die Federn taten wegen fehlender Masse natürlich auch nicht was sie sollten und so sprang die Fuhre auch mal schnell aus dem Gleis. Mit Hilfe von einigen Betonpflastersteinen wurde nach der Methode des unbekümmerten Probierens der Einfederpunkt gefunden und dann mal nachgewogen, was man so bräuchte - 20kg! Mit dem bestehenden Antrieb war natürlich überhaupt nicht dran zu denken, das in Bewegung zu setzen.
Hätte ich doch bloß das Maul gehalten und mich nicht mit Fahrzeug angemeldet, zwar mit Vorbehalt, aber immerhin. Blamiert hat man sich schnell und für einen Rückzieher hatte ich ja dann auch noch Zeit. Mittlerweile war es der 28.03.
Fortsetzung folgt, ich muss jetzt mal eben schnell in die Türkei und ab dem 5.6. schreibe ich hier weiter - versprochen!