einfaches 5 Zoll Drehgestell

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    für einen privaten Personenwagen benötige ich zwei Drehgestelle. Der Modellanspruch ist eher gering, da es kein Modellwagen sein soll, sondern ein Wagen auf dem man bequem zu zweit fahren kann. Außerdem kam schon öfters mal von Neuen im Hobby die Frage nach einfachen Drehgestellen auf. Ich habe mir daher eine kleine Anforderungsliste im Kopf erstellt und mal etwas herumkonstruiert.

    Anforderungen:

    - die Montage soll ohne besondere Werkzeuge möglich sein

    - Aufbau soll aus Laserteilen, Normteilen und fertigen Achsen (von HD) bestehen

    - Laserteile sollen ohne Nachbearbeitung verwendet werden

    - das Drehgestell soll doppelt (Achsen im DG und DG zum Wagen) gefedert sein

    Entstanden ist das hier:

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    Der Rahmen besteht aus 5er Laserteilen. Die Teile werden durch Laschen ineinander gesteckt. Um keine Gewinde schneiden zu müssen, werden die Muttern in eine lasergeschnittene Kontur eingelegt. Die größten Kräfte werden über die Laschen und nicht über die Schrauben übertragen. Um das Losrütteln der Schrauben zu vermeiden habe ich selbst hemmende Muttern vorgesehen. Die Achslager werden als Sandwich aufgebaut und klemmen fest auf den Kugellagern. Die Führungen haben so viel Spiel, dass ein volles einfedern auf einer Seite zu keinem Verklemmen der Führung führt.

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    Die Federung ist wie folgt aufgebaut: Jedes Achslager ist zum Drehgestell mit einem Gummipuffer (70 ShoreA) welcher eine Federrate von 68N/mm aufweist. Sobald der Puffer seine maximale Last von 25 kg erreicht, geht das Lagergehäuse im Rahmen auf Block, so dass der Puffer nicht überlastet werden kann. Zusätzlich wird das Drehgestell über Gummipuffer zum Rahmen hin abgestützt. Zwei kleine Puffer mit einer Federrate von jeweils 43 N/mm stützen den Wagen zum Drehgestell ab, wenn dieser nicht beladen ist. Sobald man den Wagen höher belastet sinkt die Auflageplatte ab und sitzt auf den großen Gummipuffern (50 ShoreA) auf, welche eine Federrate von 290 N/mm aufweisen. Die maximale Last sollte etwa 90 kg je Drehgestell nicht überschreiten, da dann die Puffer ihre maximal zulässige Kraft erreichen. Eine Überladung von 20-30% sollte aber trotzdem nicht zum Versagen führen.

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    Als Anbindung zum Wagen ist eine Platte vorgesehen. Die kann entweder direkt an den Wagen geschraubt werden, ob Teil des Rahmens sein

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    Als Achsen werden die 90er Achsen (187mm Länge) von Heinz-Dieter eingesetzt.

    Falls jemand Interesse an einem Materialsatz hat, darf er sich gerne bei mir melden.

    Viele Grüße

    Jonas

  • Hallo Jonas,

    sieht gut aus bis auf die Abstützung der Auflageplatte. Ich hatte meine Drehgestelle ähnlich aufgebaut, bei Überlastung ist es dann dazu gekommen, dass die Gummipuffer eine seitliche Scherbewegung ausgeführt haben (d.h. sie haben sich in Fahrtrichtung "verbogen") und die Radsätze Kontakt mit dem Wagenboden aufgenommen haben. Verhindert wird das jetzt durch zusätzliche Winkel, die eine Scherbewegung verhindern. Bin auf dein Ergebnis gespannt.

    Viele Grüße

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hi Andreas,

    wenn ich dich richtig verstehe, habe ich dem schon vorgebeugt. Die kleinen Puffer sind oben und unten verschraubt. Sie sind weich genug, um die Drehbewegung mitzumachen und helfen beim Aufgleisen, da sie das Drehgestell gerade ausrichten. Das hat ein Mitglied bei uns in KA an seinem Wagen und es hat mir gut gefallen. Die großen (D=30mm H =15mm) Puffer sind bis etwa 7 mm vom Drehgestell aus an drei Seiten durch das Drehgestell selbst "geführt". Er hat in jede Richtung nur 1mm Platz und kann daher nicht groß zur Seite ausweichen.

    lg Jonas

  • Hallo Jonas

    Interessant wäre noch zu wissen, ob die für 7 1/4" und/oder für 5" zu haben sind, ob die Achsen bei dem Materialsatz dabei sind und natürlich was sie kosten.

    Ansonsten macht das einen guten Eindruck...

    Gruß Ingo 8)

  • Jonas Sommer 9. August 2023 um 17:59

    Hat den Titel des Themas von „einfaches Drehgestell“ zu „einfaches 5 Zoll Drehgestell“ geändert.
  • Hallo Jonas,

    Schauen sehr gut aus.

    Wenn du mehr zu Preis etc. weißt, gerne auch eine Info an mich.

    Bei laserteile4you.de kannst du die Dateien hochladen und einfach kalkulieren lassen, sa bestell ich meine Sachen auch immer.

    Grüße markus

  • Hallo Jonas,

    reife Leistung, und es schaut auch noch optisch gut aus.

    Ich würde da gerne dran bleiben, bitte informiere mich weiter (auch wenn noch genug Halbfertiges bei mir rumsteht)....;-)

    Grüsse von Toni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    hier ein Update zu den Drehgestellen. Für die ersten beiden Prototypen konnte ich heute morgen die Laserteile abholen. In der Werkstatt unserer Firma habe ich eines probehalber montiert. Abgesehen von ein paar Graten, welche durch das Lasern entstanden sind, musste ich nichts nachträglich bearbeiten.

    Das Kugellager sitzt im gelasersten Ausschnitt im Lagergehäuse. Die Öffnung habe ich minimal untermaßig schneiden lassen. Durch den Schlitz oben kann sie das Teil minimal dehnen und das Kugellager kann mit Handkraft eingepresst werden.

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    Der Schlitz oben dient auch zur Aufnahme einer M3 Mutter. Mit der in die Mutter greifende Schraube wird der Gummipuffer auf dem Lagergehäuse montiert. Nach der Montage des Lagergehäuses sitzen die Kugellager stramm im Gehäuse.

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    Die restliche Montage der Bauteile funktioniert über Stifte, eingelegte Muttern und M4 Schrauben. Leider habe ich die Gummipuffer noch nicht bekommen, so dass das Drehgestell noch nicht vollständig ist.

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    Viele Grüße

    Jonas

  • Moin Jonas,

    ein sehr schönes Drehgestell hast Du da auf die Räder gestellt, tolle Arbeit.

    Interessant finde ich Deine Lösung mit den eingeklemmten Muttern.

    Baust Du noch eine Bremse ein?

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Jonas,

    hast Du die Ecken zwischen Seitenwange und Kopfträger auch mit eingesetzten Muttern befestigt?

    Die Kopfträger sehen mir zu dünn aus, um in sie Sacklochgewinde zu schneiden. Wie dick hast Du den Steg zwischen Mutter und Außenkante gemacht? Ist das eine stabile Verbindung? Ganz ohne Zweifel ist das eine schnelle und auch für Anfänger geeignete lösbare Verbindung, aber sobald sich die Schrauben im Fahrbetrieb lockern, werden die Teile schnell instabil, meine ich. Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich lerne gerne etwas dazu.

    Gruß Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wolfgang,

    ALLE Laserteile werden ohne Nachbearbeitung montiert. Auch die Querträger sind mit dieser Methode verschraubt.

    Für die Verschraubungen habe ich mal bei uns in der Firma ein Berechnungsmodell erstellt mit dem man die Verbindung auslegen kann. Durch geschickte Positionierung der Verschraubung und der Laschen, werden die Schrauben kaum belastet, da die größten Kräfte über die Laschen per Formschluss übertragen werden.

    Hier mal alle Teile im Überblick:

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    Mit der selben Methode habe ich für einen Kunden letztes Jahr einen Prüfstand für Elektromagneten entwickelt, konstruiert und gebaut. Dieser kann Kräfte bis 10kN ab. Auch hier war die Montage sehr einfach und die Performance entsprechend der Simulation im FEM.

    Ich habe extra selbstsichernde Mutter eingesetzt, damit sich diese nicht los rütteln. Ich hoffe das reicht, ansonsten hilft Gewindesicherung.

    lg Jonas

  • Moin Jonas

    Weit ist relativ. Und auf eurer sehr gepflegten Anlage, mitsamt den netten und lieben "Bahnsinnigen", haben wir uns sehr wohlgefühlt.

    Da ist kein Weg zu weit... :thumbup:

    Gruß Ingo 8)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    gestern kamen die Gummipuffer an und ich habe heute morgen in der Firma das erste Drehgestell fertig montiert. Die Gummipuffer für die Achslager werden mittels der eingelegten Mutter befestigt. Für eine gute Auflagefläche wird zusätzlich ein Blech auf dem Lagergehäuse zwischengelegt.

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    Anschließend wir der Gummipuffer festgeschraubt und damit fest mit dem Lagergehäuse verbunden.

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    Für die Auflagefläche im Drehgestellrahmen wird ein Blechteil in die Führung eingeschoben. Der Federweg der Puffer ist durch den Drehgestellrahmen begrenzt, so dass diese nicht überlastet werden können. Sie sind so ausgelegt, dass jede Achse 50 kg Last abfedern kann, bevor das Lager auf Block geht.

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    Die Puffer zwischen Drehgestell und Montageplatte sind für unbeladene und beladene Wagen ausgelegt. Im unbeladenen Zustand federn die zwei kleinen Puffer den Wagen. Sie sind oben und unten verschraubt. Sobald der Wagen durch eine Person beladen wird, senkt sich die Platte ab und die großen Dämpfer übernehmen den größten Teil der Last.

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    Hier nochmals das Drehgestell in der Gesamtansicht. Nun fehlt noch das Zweite...

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    viele Grüße

    Jonas

  • Hallo Jonas,

    das klingt gut. Was für Gummipuffer (groß und klein) hast Du verwendet?

    Joachim

    Fahre BR24, E7710, ET 188 521, BR 243, V23, SBB-Krokodil Be 6/8 und Handkurbeldraisine, siehe Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

  • Grüß Dich Jonas

    Hast Du zufällig die Ausfederkraft im Kopf der kleinen Puffer wenn

    die Großen Anliegen (auf Block) sind.

    Da wie ich erkenne ist die Teilung der Großen auf Spurmaß liegend.

    Somit drücken die Kleinen das Drehgestell beim Kreuzschlag der beiden

    Drehgestelle auf die Schiene.

    Diese Konstruktion ist auf ersten Blick gut durchdacht.

    Gruß Michael