alternative Brennstoffe in Dampflok´s

  • Moin zusammen!

    Bei den Gedanken für eine Konstruktion einer Dampflok ist die Brennstoffwahl nicht unwichtig. Kohle wird immer schwieriger zu beschaffen sein und ist bei Rauchbelästigung und CO2 mittlerweile bedenklich. Daher meine Überlegung an Gas- (nicht ungefährlich) und Flüssigbrennstoff. Hier in diesem Video; Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.. wird eine Dampflok mit Pellets, mit Erfolg betrieben. ich könnte mir vorstellen, daß das auch bei uns ein Versuch wert ist.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Ich finde dieses Thema spannend und toll, dass in die Richtung geforscht wird. Dass sich die Verwendung von Pellets für Dampfloks im kleinen Masstab bewährt, da glaube ich bis mir jemand das Gegenteil beweist nicht dran.

    Für die 1:1 Lokomotiven auf Elektrifizierten Strecken könnte ich mir sehr gut einen Betrieb mit Elektroverdampfern vorstellen, so wie die SBB im zweiten Weltkrieg ausprobiert hat.

    Das Elektrotigerli wäre auch ein Spannendes Modell für Spur 5 oder 7 1/4. :) Ich hab nur den entsprechenden 24 Volt Erhitzer noch nicht gefunden. ;)

    Edit: Je schwieriger es wird an geeigneten Brennstoff für die Dampflokomotiven zu gelangen, desto weiter schreitet auf meiner Eisenbahn die Elektrifizierung voran. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Capra Ibex (18. August 2023 um 10:57)

  • Moinsen Gerd,

    Grundsätzlich kann man alles verfeuern was brennt. Die Feuerung muss dafür nur halt entsprechend ausgelegt sein.

    Pellets sind aber gar nicht so unbedenklich, wie sie immer präsentiert werden.

    Die CO2 Belastung des Klimas, kannst du wegen den "paar Krümmeln" Kohle für Modellbau und Museumsbahnen und Fahrten in Wirklichkeit knicken.

    Die Maximal Erzeugung findet ganz woanders statt.

    Viele nutzen Gas, siehe Train Mounten, oder Heizöl, siehe Öl Heinrichs 44ger.

    Wenn der Kessel, vielmehr die Feuerbüchse und Anfachung für Holz ausgelegt ist, funzt diese auch, siehe damals im Wilden Westen.

    Prinzipiell kannst du auch Stäube verfeuern, z.B. Mehl oder Holzstaub.

    Dagegen zu setzten ist allerdings das Gefahrenpotential, und die Gefahren bei einer Fehlbedienung.

    Wie gesagt, machbar ist so einiges, ob es sinnvoll ist, ist eine weitere Frage.

    Grüße und gutes Gelingen vom Bucki

  • Hallo Gerd,

    mein Versuch mit Holzpellets aus der Heizung meines Nachbarn war nicht erfolgreich. Entweder hab' ich da was falsch gemacht, oder das Zeug verbrennt ohne Änderungen an Rost und Saugzug nicht vollständig, auf jeden Fall war der beißende Qualm mehr als unangenehm! Die Engländer experimentieren ja mit "Biokohle", da gibt's verschiedene Ansätze, z.B. Rapstrester oder Olivenkernschalen, teilweise unter Zusatz von Kohle. Eine Bezugsquelle in D hab' ich noch nicht gesehen.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo zuammen,

    warum dann nicht gleich Holzkohle? Der unvergessene Wolfgang Weißert hat mir das beim EDHT mal erzählt, dass er die in seinem Kupferkessel verfeuert, da der mit Steinkohle zu viel Dampf macht. Allerdings: der Qualm reizt die Augen. "Im Freien geht das: der Wind kommt einmal von links, von rechts, von hinten und von vorne. In der Halle geht das nicht, da kommt der Wind nur von vorne".

    Das Argument mit der CO2- Klimabelastung lasse ich übrigens nicht gelten: wenn das Holz im Wald vermodert erzeugt es die gleiche Menge wie beim verbrennen....

    (Feinstaub ist allerdings ein anderesThema).

    Viele Grüße, Wnfried

    Ich fahre auf Spur 7 (Regelspur) oder auf Spur 5 mit der Feld- und Waldbahn

    • Offizieller Beitrag

    Hi Gerd,

    ich bin vor Jahren mal noch im Garten meiner Eltern meine Dampflok mit HolzPellets gefahren. Der Brennwert im Vergleich zur Kohle ist sehr schlecht und man schaufelt sich einen Wolf. Außerdem sind die Stücke sehr leicht und wurden schon bei geringer Last durch die Rauchrohre gesaugt. Das alles wäre noch irgendwie gegangen.. aber zu allem Überfluss brennt der Rauch in den Augen wie verrückt. Es war damals absolut keine Alternative!

    lg Jonas

  • ... Das Argument mit der CO2- Klimabelastung lasse ich übrigens nicht gelten: wenn das Holz im Wald vermodert erzeugt es die gleiche Menge wie beim verbrennen....

    (Feinstaub ist allerdings ein anderesThema).

    Viele Grüße, Wnfried

    Natürlich sind die Pellets nicht CO₂-neutral (selbst in dem kleinen Jubel-Filmchen wird ja zugegeben, dass immer noch Energie zum verpressen aufgewandt werden muss).

    Das hat so ein Öko-Förster (dessen Name mir grad nicht einfällt) schon vor vielen Jahren gesagt.

    Das sagen auch andere.

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    Es ist aber wurscht, das Thema kommt grad gut an, die Jungs kriegen günstig Brennstoff und für die Forschung fällt auch noch was ab.

    (Herr Kaiser, unser Chemie- und Biolehrer pries als Junger Wilder und Atomkraftgegner vor über 40 Jahren den Diesel und vor allem das Verbrennen von Gas als vollkommen umweltfreundlich, da bei Gas ja nur – im Falle richtiger Verbrennung – H₂O und CO₂ anfalle ... Die Ansichten ändern sich halt bisweilen und sie werden sich vermutlich auch in Zukunft ändern.)

    Bei einer T 3 mag das noch funktionieren, aber wie das bei einer 01 oder einer 44er gehen soll – auch bei Verwendung eines Stokers – möchte ich dann schon sehen ...

    Gruß!
    Heinrich

  • Moin!

    Der Film ist schon gut gemacht! Das größte Problem ist das die Zeit wo wir gute Anthrazit Kohle beziehen konnten nun zuende geht. Und wir wohl oder übel nach Alternativen schauen müssen. Die letzte charge Kohle die wir beim Verein bekommen haben ist auch nur „so lala“ sie schlackt halt und setzt das Rost zu.

    Das man nun nicht einen Ausweichbrennstoff nehmen kann und ihn einfach in die Feuerkiste schippt ist auch wohl logisch, daher finde ich den Versuch bei den Haselünner Eisenbahnfreunden interessant und lehrreich.

    Stichworte : Oberluft, angepasstes Rost, Feuerschirm.

    Wäre sicher interessant eine 7 1/4 Zoll Lok dahingehend umzubauen. Sicher muss die Position des Rostes auch in der Höhe angepasst werden.

    Zum Thema CO2: Bis es wieder in der Stein- Anthrazit Kohle, Gas oder Öl fest gebunden wird vergehen Millionen von Jahren da ist der Kreislauf vom Holz zum neuen Baum deutlich kürzer. Im Film wird übrigens der Prozentsatz der Dampfloks am CO2 austoß genannt: verschwindend gering im Gegensatz zur Stromerzeugung. 😉

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Schrauben drehen Muttern drehen
    Mit ölverschmierten Flossen in der Werkstatt stehen
    Willst du ran die Trophäen
    Dann musst du erstmal richtig an den Schrauben drehen!

  • Tach zusammen,

    ... übrigens kann man auch Kokosnußschalen zu Feuern verwenden, und das sogar recht gut.

    Nur sind sie sehr teuer. Gibts im Schischa Zubehör.

    Von Holzkohle und Grillbrikett möchte ich aus eigener Erfahrung abraten. Es seit denn, jemand genießt den Funkenregen ...

    Sägewerke haben ihre Kessel mit Sägemehl und Holzspäne geheizt.

    Im Industriemuseum in Eslohe, gibt es einen mit Koks gefeuerten Kessel.

    Mit Braunkohlenbrikett zu stochen ist auch eine ziemliche Sauerei, geht als Ruhefeuer aber ... ist nicht meins ...

    Die Idee mit Torf zu feuern, ist sehr schnell wieder aufgegeben worden.

    Sicher wird in Zukunft die Qualität der Kohle immer etwas schwanken, sie wird aber noch einige Jahre zu beziehen sein.

    Zumindest solange, wie es Kokereien und noch private Öfen für den Hausbrand gibt.

    Trotzdem ist die Suche nach Ersatzstoffen immer lohnenswert.

    Die Kalorien (Heizleistung) der gewünschten Ersatzstoffe sollte man vergleichen (Holz, Kohle, Öl, Gas) ...

    Dann mal schauen, wie die Ofenbauer ihre Öfen konstruieren ...

    Den Sauerstoff Verbrauch pro kg Brennstoff vergleichen ...

    Sich Waldbahn Loks einmal anschauen, welche Unterschiede es dort zu den Kohle Loks gibt ...

    Gutes Gelingen beim tüffteln wünscht euch der Bucki

  • Moin!

    Danke für die Antworten.

    Bei meinem Kittel DTW hab ich mich, da man hier seinen "Rüssel" fast über dem Kamin hat, für die Gasfeuerung entschieden.

    Da ich mittelfristig an einen Dampflokbau, preuß G4.2 (C n2v) oder G3/4.1 (C n2), denke, kommt natürlich die Feuerungsfrage mit auf. Da die Versorgungslage mit Kohle sicher nicht besser wird, muß man sich schon fragen ob man überhaupt noch eine Kohlelok bauen soll. Eine flexible Gasleitung vom Tender zur Lok ist nicht so ganz ohne. Daher habe ich auch schon an Flüssigbrennstoff gedacht.

    Wenn schon ein Kessel neu gebaut werden muß, kann man den Feuerschirm gleich mit einplanen/-bauen. Das Problem mit den Rauchgasen in den Augen hatten die Haselhünner sicher nicht. Könnte an unzureichender Verbrennung liegen, die mit dem Feuerschirm evt. verbessert wird.

    Leider bin ich z.Zt. noch mit anderen Dingen ausgelastet, so daß ich hier noch keine praktischen Ergebnisse vorweisen kann.

    Daher freue ich mich über den Erfahrungsautausch und weitere Versuche.

    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Zu meiner Zeit hatte die FR (Festiniog Railway, damals gab's die Welsh Highland nur als überwachsene Trasse und ein paar Meter Gleis hinter dem Bahnhof von Portmadog) komplett auf Ölfeuerung umgestellt und verfeuerte 90% Industrieabfallöl mit 10% Heizöl EL. Dazu hatten sie einen selbst entwickelten Wirbelschichtbrenner mit Rauchgas/Dampfvorheizung, der wirklich effektiv war. Das Verhältnis von Dampf/Öl einzustellen, war für den Heizer etwas trickreich, denn es sollte ja nicht schwarz gequalmt werden und die Abhängigkeit von der Belastung war schon stark. So ein Ölbrenner für EL oder Diesel wäre ja möglich. Der Gastank muss ab einer gewissen Heizleistung im Wasserbad gewärmt werden, sonst friert er ein. Ich habe das Phänomen in einem Freizeitpark ( Fort Fun ) schon erlebt, als Folge kackte die Lok an einer Steigung fast ab.

    Gruß vom Heizer

  • Mach ich mal mein Senfglas auch wieder auf ...

    Mit meiner Zimmermann Virginian fahre ich mit meiner Mobilen Anlage immer gemischt, Holzkohle und Steinkohle. Die Holzkohle brennt von selber, und wenn die Lok mal wieder mehr steht als fährt, muss man nicht dauern den Bläser an haben.

    Holzfeuerung:

    Die 4-4-0 Loks fuhren damals im Durchschnitt nicht schneller wie 20 mph, und wenn es Berg auf ging vielleicht 10 mph. Der Dampfverbrauch pro Stunde wahr relativ gering, und konnte mit dem niedrigen Energiewert von Holz erzeugt werden.

    Die Spanischbrötli Bahn raste damals in der Schweiz auch Holzfeuerung und sagenhaften 30km/h von Zürich nach Baden.

    Auch die SBB hat in Zeiten von Kohlenot Holz verteuert, wobei die Loks nur vor leichten Güterzügen im Flachland, oder Rangierdienst eingesetzt werden könnten.

    Anbei noch ein Foto vom Sommerfest 2023 des MECE Einsiedeln, mit einem Diesel / Heizöl gefeuerten fetten Ami Brummer, in 7,25 Zoll.

  • ... und hier noch zwei Links nach USA und UK:

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Das sind aber "etwas" größere Modelle, ob man die verfeuerten Brennmaterialien auf 5"-Größe zerkleinern kann, geht aus den berichten leider nicht hervor.

    Grüße

    Andreas

  • Nun ja,
    das ist ein Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen., der unbedingt einen Überhitzer zur Funktion braucht. Nichts Neues eigentlich. Bleibt zu klären, ob so etwas bei kleineren 5" oder auch 7,25" Loks verwirklicht werden kann. Bei meiner Baugröße sehe ich da kaum Probleme vom Platzbedarf her

    Gruß vom Heizer

  • Hallo,

    ich sehe keine Beschaffungsschwierigkeiten für Kohle respektive Anthrazit, inzwischen ist es sogar möglich, ebendiesen nach Herkunftsland zu ordern (China,Australien, Kolumbien). Einfach mal googeln.

    Daneben gibt es die altbewährte Steinkohle aus den ehedem schlesischen Zechen.

    Klar, die Preise sind in den letzten 2 Jahren stark gestiegen. Konnte ich die Tonne in 2019 noch für rund 300 € (incl. Lieferung von Spremberg ins südliche Bayern) ordern, lag der Preis in der Spitze bei 900 €/ Tonne und bewegt sich derzeit bei 600€.

    Pellets sind keine Alternative, weder preislich noch im Hinblick auf die Ökobilanz: Da ich selber mit Pellets heize, ist mir die Preisentwicklung geläufig, lange Zeit kostete die Tonne rund 280 € (incl Lieferung,); in 2022 kletterte der Preis in weigen Monaten auf bis zu € 900/Tonne , derzeit werden rund 380 € aufgerufen.

    Das Pellets eine günstigere Klimabilanz als andere Brennstoffe haben, ist allerdings ein Ammenmärchen, bedingt durch den niedrigeren Brennwert von Holz benötige ich für die Erzielung einer annähernd gleichen Heizleistung rund 2- 2,5 mal soviele pellets wie vorher Öl.

  • Die Definition von "CO2-neutral" führt zu der Einordnung bzgl. Klimabilanz.

    Würden zwischen dem Baumwachstum und dem Verbrennen deutlich mehr Zeit und weitere Abläufe zugelassen bei dieser Bewertung, könnte natürlich das Verbrennen von Öl ebenfalls als klimaneutral bezeichnet werden. Das stammt ja auch von Pflanzen.

    Die Definition von "CO2-neutral" ist völlig willkürlich gewählt. Aber die Tatsache, dass sie so verbreitet und stabil ist, hat eben massive Auswirkungen, unter anderem eben auch die, dass kohlegefeuerte Dampfloks böse und holzgefeuerte gut sind, solange die aktuelle Ideologie herrscht.

    Nach einer potentiell kommenden Entgrünifizierung kann das natürlich wieder alles anders sein. 🤣

  • Hallo,

    es stellt sich die Frage, ob Co2Neutral tatsächlich eine Definition ist bzw. diese Bezeichnung überhaupt verdient.

    Nach meinem dafürhalten ist es nicht mehr als eine Behauptung..., von wem und aus welchen Gründen auch immer aufgestellt

    Da dies aber ein Dampfbahner- respektive Eisenbahnerforum ist, will ich es heribei bewenden lassen, die Politik sucht uns ohnhin schon und allgegenwärtig heim.

    Gruß Kourosh

  • man kann die Energieversorgung mit Nachwachsenden/Erneuerbaren Energien komplett bedienen.

    die Sonne schickt mehr Energie pro Tag auf die Fläche Deutschlands, als die komplette Welt pro Tag verbraucht.

    nur damit verbundener Raubbau, Schönrechnen, Langzeitmüll ..... helfen niemanden langfristig.

    als Alternative zu Steinkohle im Modellbau wäre vll soetwas wie "Greek fire" Biketts.

    gepresste Holzbriketts, die im Retortenofen verkohlt werden,

    und so der festen Kohle ähnlich kommen.

    liegt im Moment bei 3 Euro pro Kg.

    zuteuer im Vergleich ;)


    (schade, das ich für dieses schöne Hobby nur passiv Zeit hab)

  • Hallo

    Ich mache es wie unsere Regierung und setze verstärkt auf die Verfeuerung von Steinkohle. Wenn in Deutschland ständig neue Kohlekrafwerke in Betrieb gehen und unsere Regierung kein Problem damit hat, Steinkohlestrom in Elekroautos als CO2 neutral zu bezeichnen, dann wird es auch in Zukunft ausreichend Nachschub davon geben.

    Problematisch ist der Streit mit den Russen. Wie in dem YT Video erwähnt, ist die gute, rauch und schwefelarme Flammkohle aus Russland zur Zeit knapp.

    Bis meine Lok fertig ist, ist hoffentlich wenigstens dieser Konflikt beigelegt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

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