Zahnradbahn der Spurweite 7 1/4" ?

  • Eine Vakuumbremse andersrum benutzten, also mit Druckluft und somit eine Zweikammerbremse. Keine Steuerventile, fein dosierbar, und absolut sicher. Und Bremszylinder habe eine normale Größe.

    Das Zahnrad könnte man zusätzlich manuell über eine Spindel bremsen.

  • Ja, die Zweikammerbremse ist mit Abstand sicher das bessere Bremssystem.
    Das einzige was für mich für die Saugluftbremse spricht ist, dass ein Luftsauger viel einfacher und kleiner ausfällt wie eine Luftpumpe und auch noch mindestens 2x ein Druckregler wegfallt. (1x Luftpumpen-Druckregler und dann der Leitungsdruckregler).
    Der Ejektor macht das ohne Regelung von selber von ~2,5 – 8 bar Dampfdruck.
    Und um ~80Euro kriegt man nicht einmal das Material für eine Luftpumpe... ;)

    Ev. ist sogar eine Vakuum-Bremse als Federspeicher für Personenwagen eine Überlegung wert. Muss mal drüber rechnen wie sich das mit der Dimensionierung ausgehen könnte, und ob das so auch dosierbar ist. Ausfallsicher ist es aber dann zu 100% und kann (theoretisch) alles was eine Bremse können soll.

    Hier einmal das Schema das mir im Kopf rumspukt. Ich glaub einfacher geht es nicht.
    Durch das zusammenlegen von "Zusatz- und Führerbremsventil" wird es noch einfacher...

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    Das Zahnrad bremse ich über eine Bandbremse (welche mir sehr überdimensioniert erscheint, zufällig passen da die Bremsbeläge von meinen Gespann ;), das sollte sehr gut bremsen... über die Kuppelstangen auch die Räder. Wenn der Bremszylinder gut dosierbar ist geht er auf die Bandbremse.
    Die Klotzbremse kriegt dann nur einen "Wurfhebel" wie bei der Reihe U üblich.
    Wenn das Ganze schlechter dosierbar ist wird der Bremszylinder auf die Klotzbremse gehen, der Hebel lässt sicher genug Feingefühl zu um die Bandbremse zu dosieren.

    So weit die Theorie... ^^ ...mal schauen was die Praxis dann mal zeigt...

  • Hallo Florian,

    bei Vakuumbremsen sind Absperrhähne an Lok und Wagen unüblich. An Lok und dem letzten Wagen werden die nicht benötigten Bremsschläuche entweder mit Blindstopfenverschlossen oder am Kopfstück aufgehängt.

    Volker

  • Danke!
    Stimmt, das hab ich ganz vergessen! :D
    Das macht das Ganze noch, günstiger / einfacher! 8):thumbup:

    Und muss mich noch verbessern... "...die Zweikammerbremse ist mit Abstand sicher das bessere Bremssystem." für den Einsatz.

  • bei Vakuumbremsen sind Absperrhähne an Lok und Wagen unüblich.

    Moin Volker!
    Du meinst sicher nur die Absperrung an der Bremskupplung.
    Auch bei Vakuumbremsen gibt es Absperrhähne. Hier einen Teil der Unterseite meines sächs. GGw in 45mm Spur, wo ich die Bremse nachgebildet habe:
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    In der Mitte die Welle für den Lastwechsel mit dem Absperrhahn zwischen den Behältern. Rechts unten, daneben der Absperrhahn zwischen der durchgehenden Saugluftleitung und dem Bremszylinder, zur Ausschaltung der Wagenbremse.
    Hier die Gesamtansicht des Wagens:
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    In der Mitte unter der Ladetür, der gelbe Hebel für den Lastwechsel und links daneben der rote Hebel zum Ausschalten der Bremse. Weiter rechts die Bremsanzeige. Links daneben, kaum zu sehen, der Lösezug (rot).
    Auf dem Dach hat Er noch Rollen für die Seilzugbremse, wo Er nur ein ungebremster Leitungswagen ist.
    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Auf dem Bild fehlt noch ein Behälter um den unteren Raum zu vergrößern. Damit wenn der Kolben sich bewegt der Druck nicht zu sehr sinkt und es bei leichten Leckagen nicht so schnell löst.

    Von Federspeicher halte ich nichts. Zum Feststellen ja, aber mehr nicht. Am Lkw die Federspeicherbremsen taugen praktisch nicht für dosiertes Bremsen, obwohl der Bremshebel eine Druckwaage hat und somit dosierbar ist. Die Federspeicherbremsen kommen zuerst nicht, dann schlagartig. Außerdem altern Federn und haben Toleranzen. Jeder Wagen bremst verschieden. Ein Kolben mit Vakuum oder Druck erzeugt immer dieselbe Kraft.

    Ich habe mir den Link zu der englischen Seite angesehen. Schöne Teile. Injektoren brauchen viel Dampf oder Luft (Maschinenbau). Bei der Bahn hatte man deshalb zwei Lösestellungen. Lösen und Valuum auffüllen und eine Stellung nur Erhaltung. Dazu wurde der Injektor gedrosselt und braucht weniger Dampf. Zum Bremsen wird der Injektor weiter gedrosselt bis auf Null. Dann erst die Leitung mit der Atmosphäre verbunden. Bei deiner Lösung läuft ständig der Injektor. Hst du da noch eine andere Lösung?

    Ich spreche wieder von der großen Bahn. Die Lok darf nicht verlassen werden, wenn diese Dampf abgibt. Es kann zu schnell der Wasserstand im Kessel sinken. Und ein Injektor ist ein größerer Verbraucher.

  • Hallo Gerd,

    Zitate aus dem Zusammenhang reißen ist Sensationspresse. Im nachfolgenden Satz stand :
    An Lok und dem letzten Wagen werden die nicht benötigten Bremsschläuche entweder mit Blindstopfen verschlossen oder am Kopfstück aufgehängt.

    Volker

  • Hallo zusammen, vielleicht helfen diese Zeichnungen weiter.

    Ich denke, es ist im Sinne unserer Schweizer Kollegen, eine Norm zu verbreiten, drum stell ich die hier rein.

    Wir bauen hier in Tirol auch was in der Art.

    Ein großes DANKESCHÖN für diese Dokumente. In St-Gervais bereiten wir ebenfalls einen Abschnitt mit Zahnradbahn vor. Und diese Pläne sind für die Bestellung unserer Stangen von unschätzbarem Wert.
    Ich brauche eine Bestätigung: Wie breit sind die Zähne?
    Wir dachten an 15 mm. Nach einer Skizze, die mein Präsident aufgenommen hatte. In Le Bouveret haben sie Stangen von 14mm. Ich habe hier 8mm gelesen. In Rothenburg offensichtlich 12mm. Was ist der beste Kompromiss? Haben Sie Berechnungsgrundlagen?

    Mit freundlichen Grüßen

    Yohan

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  • Hallo Yohan,

    Bitte frag mal bei der Liliputbahn Chärnsmatt nach, wegen der Breite.

    Die haben, glaub ich als letzte so was gebaut und sind wahrscheinlich auf dem letzten Stand, was Normung betrifft.

    Wir bauen keine reinrassige Zahnradbahn(ca. 8- 10 Promille), daher reichen wahrscheinlich 10mm Breite aus.

    Das Treibzahnrad ist 2x 10mm zusammengeschraubt und auch gelasert.

    Wird wahrscheinlich schneller verschleissen, als ein gefrästes und gehärtetes DP4 Zahnrad, aber da es geteilt ist, idt es schnell getauscht.

    Die Loks bekommen (zumindest eine) Wasserrohrkessel, ähnlich wie bei Dampfbooten üblich und sind daher etwas leichter, als mit herkömmlichem Kessel, daher die Idee mit dem Zahnradantrieb.

    Wenn gewünscht, stelle ich die dxf/dwg Datei für die Zahnstange und das Zahnrad hier rein.

    Beste Grüsse aus Tirol

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  • Meines Wissens gibt es eine Reihe von Adhäsions-Zahnstangen-Dampfmaschinen, die Rauchrohre parallel zum Kessel haben. Die Idee dahinter ist, dass der Feuerraum immer mit Wasser bedeckt ist. Das Problem, dass der Schornstein nach vorne gerichtet ist, tritt nur bei der Abwärtsfahrt auf.
    Bei reiner Adhäsion fuhr die Eisenbahn, die die Ebene von Yverdon mit meinem Heimatort Sainte-Croix verbindet, systematisch mit dem Schornstein nach vorne. Und von Six-Fontaine bis Trois-Villes erreichte die Strecke 44 %0. Ein anderes bekanntes Beispiel ist, dass die HG 3/4 der Furka nicht für die Abfahrt gedreht werden. Hier ist ein Schnittbild:

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    Ist es das wirklich wert, deinen Kessel mit einem Gefälle zu versehen?


    Bis Bald,

    Yohan

  • Hallo zusammen,

    Ich habe die Breite der Zahnstange in der Chärnsmatt gerade nicht im Kopf, ich werde dies in den nächsten Tagen nachmessen. Aber die 12mm klingen schon sehr gut.

    Grüsse René

    Mit der Erfindung der Dampfmaschine ist es dem Menschen gelungen, einem klumpen Metall Leben einzuhauchen. 8) :thumbup: :thumbup:

    liliputbahn-chaernsmatt

  • dampfblum

    Vielleicht kannst Du auch gleich schauen, was die Teilkreishöhe der Zahnstange über SOK ist, variiert glaub ich zw. 12.5 ind 13mm?! Ist aber soweit kompatibel.

    Und @yohan: Der Kessel bekommt keine Siederohre im herkömmlichen Sinn, das Wasser ist in den Röhren, wie im Kraftwerk.

    Die Fotos sind vom Prototypen, der gar nicht so schlecht funktioniert hat, bis auf die Hanfdichtungen, die der Heissdampf verbrannt hat.

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  • Spannender Kessel!

    Ich hab da derzeit einen eher klassischen Ansatz gewählt, mit Belpaire-Stehkessel und Dampfsammelrohr und geneigter Boxdecke. Sollte bis 15% Steigung und Gefälle funktionieren. Laut dem einfachen Flächenmodell sollte P*V<200 sein, was für mich aber unwesentlich ist. Macht aber Sinn das Ganze einmal so für den Reibungsbetrieb (+ ein bisschen Zahnstangenfahrt) auszulegen, dann kann man den Kessel einfach im Druck reduzieren (P*V<200) falls ich das Ding einmal verkaufen sollte, ist doch so der Markt größer...
    Gibt es eine Vorschrift wie hoch der niedrigste Wasserstand bei so einem Wurstkessel sein muß?
    Die 10cm von einem echten Kessel können es schlecht werden. 10/8=1,25cm... das wäre mir persönlich zu wenig. 3cm halte ich für ein gutes Minimum. 5cm würden gehen.

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  • Was meinst du damit?
    Edit:
    Ich habe keine Ahnung was du mit "breathing filtered air" meinst.
    Für mich ist es unwesentlich wenn der Kessel größer P*V=200 wird weil es MICH gefühlt weder im Bau noch im Betrieb maßgeblich einschränkt.

  • Florian,

    "breathing filtered air" = "gesiebte Luft atmen" steht für hinter schwedischen Gardinen oder Knast (Gefängnis). Für dich scheint auch die 68/2014 /EU, obwohl du PV<200 zietierst, uninteressant.

    Volker

  • Nein, das hab ich nie gesagt.
    Wüsste trotzdem nicht wo und wie ICH da mit der DGÜW-V in einen Konflikt kommen würde das ich hinter schwedische Gardinen wandern sollte...
    Die Papierl mit dem Kuckuck drauf, welche liebevoll gerahmt am Häusl hängen, sagen ich darf das.
    Das entsprechende Prozedere beim Bau, Betrieb und Instandhaltung ist mir nicht neu und ist natürlich einzuhalten.

  • Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.Hallo Florian.

    Solange Du nur für Dich selbst baust, kann Dich natürlich keiner für irgendwas einsperren.

    Ich gehe mal davon aus, dass Du einschlägige Kenntnisse in der Materie hast, denn mit den falschen Materialien und Schweisszusätzen wirst Du zwar nicht eingesperrt, aber gekocht ist auch nicht besser.

    Ich hab grad beim TÜV Innbruck um einen Termin angefragt, wegen dem Bau unserer Wasserrohrkessel und falls Interesse besteht, werde ich berichten, welche Vorgaben für Kessel Klasse 2 (<200bar*l) einzuhalten sind.

    Schönen Wochenbeginn zusammen.

  • Ja würde mich auch interessieren, den mit so kleinen Kesseln der Klasse 2, habe ich bis dato noch nichts zu tun gehabt, und mich auch nicht eingelesen. Zu dem liegt ein möglicher Bau zu weit in der Zukunft. Bis dahin hat sich ev. die Gesetzeslage geändert, aber sicher hätte ich da auch schon wieder die Hälfte vergessen und müsste mich erneut einlesen.

    Der Status Quo ist aber immer interessant, da man ja einmal von irgendetwas in der Planung ausgehen muss. Vor allem wie die Festlegung der NW-Marke in so kleinen Maßstäben in der Praxis aussieht wäre gut zu Wissen. Bei deinem Wasserrohr-Kessel nehme ich an, dass wie bei Durchlaufkesseln üblich sowieso der Gesamtrauminhalt zur Berechnung hergenommen wird (dafür ein P*V=350 ?). Von dem her ist dein Wasserrohrkessel eine super Lösung!
    (Richtiges boiler treatment vorausgesetzt... denn reparieren wird da schwierig, kritisch gesehen ist das ein "Einwegkessel")
    Bei Kesseln ohne NW-Marke ist es normalerweise auch der Fall, dass das Gesamtvolumen herangezogen wird. Ansonsten wird der Füllstand bis zur NW-Marke genommen (wenn ich mich richtig erinnere, es noch so ist). Die Frage ist ob das bei so einem kleinen Kessel auch der Fall ist. Für alle Fälle habe ich einmal das Gesamtvolumen, bis zu den ersten Absperrmöglichkeiten angenommen. Wenn die NW-Marke zählt, kann man da natürlich noch ein bisschen was raus hohlen, was aber nur dem Dampfraum und der einfacheren Gestaltung des Stehkessels zu Gute käme.
    Die größte Limitierung sehe ich darin, dass der Kessel für mich eine gewisse Bearbeitbarkeit und Robustheit haben muss. Falls ich da eingeschränkt bin und rechnerisch die Leistungsfähigkeit auch fraglich ist, dann wird es halt ein Kessel der nicht in die Klasse II fällt.
    Bietet ja auch viele Vorteile bezüglich der Freiheit in der Gestaltung.

    Im besten Fall ist es dann ein "Grenzgänger". Sprich ich baue einen Kessel der mit 8-10bar Betriebsdruck alle meine Wünsche erfüllt, und bei einer Reduzierung auf 4-5bar in die Klasse II fällt, falls ich (oder meine Nachfahren) das Ding einmal verkaufen. Im Reibungsbetrieb sehe ich da gar keine Einschränkungen. Aber wie ich überschlagen habe welche Leistung da in einem Zahnstangenabschnitt mit 10-15% fällig wird, hab ich jetzt schon blöd drein geschaut!
    Nachdem ich das Ganze aber nur aus dem Kopf im Zug sitzend mit dem Handyrechner überschlagen habe, ist die Wahrscheinlichkeit groß dass ich mich da wo verrechnet habe.

    Mal schaun.
    Alles Gute beim TÜV.