• hallo Thomas
    Das ist aber genau die Methode, wie sie seit 50+ Jahren in den Büchern des berühmten LBSC beschrieben wird. Bei Rädern für Wagen mag es einen inneren Ansatz geben, bei Lokrädern doch wohl nicht.

    Jede Methode ist recht, wenn der Nutzer mit dem Resultat zufrieden ist.

  • Mahlzeit!

    Auch ich würde in Sachen Material zu "besserem" Stahl raten, Grauguß oder Aluminium ist nicht zu empfehlen.
    "Die Dampflokomotive" empfiehlt Stahlguß (GS52/38 ) für die Radscheiben und 60CrMo5 für die Radreifen.

    Bei der Fertigung der Radscheiben für meine 260-mm-Ns1 konnte ich auf ein Meterstück Rundmaterial 90 MnCrV8 mit 210 mm Durchmesser zurückgreifen.

    Lauffläche und Bohrung wurden in einer Aufspannung gefertigt, um die Rundlaufabweichung zu begrenzen.

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    Gruß Sven

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zuammen,
    was ich noch vergessen habe, auch ich habe die Lauffläche und Bohrung in einer Aufspannung gefertigt, da ich zu den "glücklichen" Besitzern einer Importdrehmaschine gehöre, bei der ich den Toleranzen nicht ganz traue.
    Aber ich finde das Preis-Leistungs-Verhältnis ganz in Ordnung.

    Viele Grüße aus Polen

    Martin

  • Hallo Martin,
    du hast doch bestimmt eine Schieblehre und eine Messuhr. Hiermit lassen sich leicht Ungenauigketen der Drehbank ausmerzen. Auf ausgeleierten Drehbänken kann man auch noch vernünftige Ergebnisse erzielen, man nur muss die Unarten kennen.
    Grüße
    Wolfgang

  • Sven
    In Deiner Bildergeschichte stellst Du die Acbsbohrung "mittels Spiralbohrern, die Endbarbeitung mit Innendrehmeißel" her. Ich stimm zu, daß der Rundlauf auf diese Art besser gesichert ist, aber ich meine, der tatsächliche Durchmesser der Bohrung ist nun ohne ein Aufreiben mit einer Reibahle auf diese Art beinahe eine Glücksache! Der Anschliff von Bohrer und Drehstahl muß nur geringfügig daneben sein und Dein Durchmesser kann zu groß werden. Dann ist nichts mehr mit Schrumpfen.

    Die genauen Durchmesser von Achse und Bohrung für ein einwandfreies Schrumpfen müssen exakt zueinander passen.

    Außerdem: Bei mir blieb mal ein Rad bem Aufschrumpfen auf halben Wege stecken, weil an der Achse (obwohl korrekter Durchmesser) ein einer Stelle noch ein winziger Grad war! Lerneffekt!!!
    Das Rad mußte mit einer hydr. Presse wieder abgezogen werden. Sorgfältig Entgraten, Achsstummel und Bohrung wieder polieren - dann ging es.

  • Mahlzeit!

    Die von mir beschriebene Vorgehensweise habe ich auf Anraten meines Drehermeisters gewählt. Begründung, wie du schon gesagt hast, Abweichungen beim Anschliff. In meinem Fall ein guter Spiralbohrer mit 39,5 mm Durchmesser.

    Die Bohrung mit einer Reibahle 40 H7 aufzureiben ist in sofern problematisch, als das Letztere wegen der großen freien Länge zwischen Reitstock und Werkstück immer noch erstaunlich flexibel ist und damit einer abweichenden Bohrung folgt, übertrieben gesagt, wie eine biegsame Welle.

    Ich wollte es erst auch nicht glauben, doch eine versaute Bohrung war mir genug. Der Durchmesser war zu groß geworden, die bereits fertige Welle mußte aufgeschweißt und mit Übermaß abgedreht werden.
    Alle anderen Bohrungen wurden dann mit dem Innendrehmeißel auf Paßmaß ausgedreht.

    Voraussetzung sind natürlich spielfreie Führungsbahnen und eine feste Einspannung im Drehmeißelhalter. Das Herstellen von Paßbohrungen auf der Drehmaschine läßt sich mit Innendrehmeißel schon allein deshalb sehr wirtschaftlich bewerkstelligen, da man ja nicht für jede Bohrung eine Reibahle vorrätig haben muß. Zweifelsohne ist dafür einige Übung erforderlich und die Kenntnis, wie die jeweilige Maschine reagiert.

    Das Feindrehen geschieht ja dann auch zehntelmillimeterweise, zuletzt reich es meist aus ohne Zustellung mehrmals mit Gefühl und kleinem Vorschub durch die Bohrung zu fahren. Sofern es der Zustand der Maschine zuläßt, kann man ohne weiteres aufs Hunderstel arbeiten.

    Mit passenden Grüßen

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D

  • Werter Maschinist!

    Um einen genauen Rundlauf eines Radsatzes zu erzielen, muß der mit geringen Übermaß fertiggestellte Radsatz zwischen den Spitzen fertig bearbetet werden . Folgende Reihenfolge hat sich bei mir und anderen schon vielfach bewährt: ersten Radsatz aufspannen, Lauffkreisduchmesser auf Maß drehen , Querschlitten festlegen, Radsatz umspannen und das Gleiche bei allen Radsätzen durchführen. danach konische Lauffläche mit Oberschlitten andrehen wie vor. Danach Spurkranzkehlung mit Anlaufflanke, danach Außendurchmesser mit Radius . danach Innenabschrägung des Spurkranzes alles nach dem gleichen System drehen. So werden auf einfchste Art alle Radsätze genau gleich und absolut rundlaufend. Dashäufige Umspannen zwischen den Spitzen ist überhaupt zeitrabend,weil nichts ausgrichtet werden braucht. Beim Ausreiben mit H7 wird die Bohrung immer größer als das Nennmaß, weil das Toleranzfeld darüber liegt. Die Welle muß demnach größersein , als das Nennnmaß . (Einheitsbohrung). Für einen Preßsitz ist eine andere Passungspaarung zu wählen, welche sich nach Material, Festigkweitsansprüchen und Fügeverfahren richtet.

    Fritzle

  • Werter Maschinist!

    Um einen genauen Rundlauf eines Radsatzes zu erzielen, muß der mit geringen Übermaß fertiggestellte Radsatz zwischen den Spitzen fertig bearbetet werden . Folgende Reihenfolge hat sich bei mir und anderen schon vielfach bewährt: ersten Radsatz aufspannen, Lauffkreisduchmesser auf Maß drehen , Querschlitten festlegen, Radsatz umspannen und das Gleiche bei allen Radsätzen durchführen. danach konische Lauffläche mit Oberschlitten andrehen wie vor. Danach Spurkranzkehlung mit Anlaufflanke, danach Außendurchmesser mit Radius . danach Innenabschrägung des Spurkranzes alles nach dem gleichen System drehen. So werden auf einfchste Art alle Radsätze genau gleich und absolut rundlaufend. Dashäufige Umspannen zwischen den Spitzen ist überhauptnicht zeitrabend,weil nichts ausgrichtet werden braucht. Beim Ausreiben mit H7 wird die Bohrung immer größer als das Nennmaß, weil das Toleranzfeld darüber liegt. Die Welle muß demnach größersein , als das Nennnmaß . (Einheitsbohrung). Für einen Preßsitz ist eine andere Passungspaarung zu wählen, welche sich nach Material, Festigkweitsansprüchen und Fügeverfahren richtet.

    Fritzle

  • Hallo Dampfbahner,
    wie ungenau wird ein Rad, wenn ich es in einer Aufspannung eigentlich fertig bearbeite. Damit meine ich Lauffläche, Vorderseite und Achsbohrung. Das lässt sich beliebig wiederholen, vorausgesetzt man kennt seine Drehmaschine. So wird jedes Rad auf das Hunderstel genau, wobei aufs Zehntel genau eigentlich reichen dürfte oder sprechen wir von HO-Rädern? Etwas problematischer gestaltet sich da schon die Achse. Hier dreht man erst ein Ende fertig und dann muss man umspannen. Wenn man dann nicht mit der Messuhr arbeitet enstehen hier die eigentlichen Rundlauffehler. Bei meinen nächsten Achsen werde ich diese fast fertig bearbeiten und danach zwischen den Spitzen endbearbeiten. Nach dem Zusammenbau der Räder und Achsen, kann man zur Kontrolle den Radsatz nochmals zwischen die Spitzen nehmen. Dann sollte es eigentlich alles Rund sein.
    Grüße
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang (20. September 2006 um 14:51)

  • Hallo
    Die Achsen drehe ich auch nicht fertig, Die werden zuerst gehärtet
    und dann geschliffen hat den vorteil das Nadellager ohne Innenring
    verbaut werden können, somit hat man in den Lagergehäusen keine Platzprobleme
    Gruß Steven

  • Mahlzeit Fritzle!

    Wie sich das mit dem Ausreiben verhält ist mir schon klar, deshalb mache ich es ja nicht!!!
    Der Wellenschenkel hat ein Übermaß von 4/100 mm. Die Rundlaufabweichung mit meiner Methode maximal bei 1/100 mm, das sollte für eine Feldbahndiesellok mit Vmax=4 km/h mehr als ausreichend sein, oder?? :))
    Einen kompletten Radsatz zu profilieren erscheint mir wegen der durch die Baugröße der Drehmaschine bedingten Platzverhältnisse zu umständlich, denn dann schlägt die Kurpel des Oberschlittens bei Abdrehen der Lauffläche an den Reitstock an, wenn ich dessen Lünette weiter ausfahren würde, kann man den Rundlauf auch wieder vergessen.
    zur Information: ein Radsatz hat 448 mm Achswellenlänge, 200 mm Spurkranz-Durchmesser und eine Masse von 14 kg! ;)

    Gruß Maschinist

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Maschinist (20. September 2006 um 17:27)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ich kann von meinen Radsätzen nur berichten, das ich sie zwischen den Spitzen fertig gedreht habe. Das hatte bei vielerlei Gründe.Zum einen hatte ich zu dieser Arbeit eine Drehmaschine mit 400 mm Backenfutter zur Verfügung, zum anderen sind die Passungen für das Aufschrumpfen danebengegangen und ich mußte die Radscheiben mit der Achse verschweißen. Der Nebeneffekt dieser ganzen Unzulänglichkeiten ist aber, das ich jetzt Radsätze mit fast keiner Rundlaufabweichung habe.
    Das Problem dabei ist nur, das man, wie Sven schon angemerkt hat, die Drehmaschine braucht über dem Schlitten genügend Platz.
    Bei meinem Durchmesser von 98 mm, war ich an den sehr großzügigen Platzverhältnisse der großen Drehmashine sehr froh, und habe sie auch fast komplett ausgeschöpft.
    Bei den nächsten Radsätzen muß ich es auf jedenfall anders machen, weil die große Drehmaschine 1000 km entfernt ist.

    Viele Grüße aus Polen

    Martin