Wie am besten Anheizen ?

  • Also, jetzt gehts in die Zielgerade, noch ein paar Kleinigkeiten, und dann soll angeheizt werden.

    Stellt sich aber die Frage an die "alten Hasen" : gewusst wie ? Kohle und Heissdampföl habe ich bereits bei der Feldbahn 1:1 abgezweigt, aber dort geht das Anheizen einfacher. Wie kriege ich mein Feuer auf Trab ? Ein Schornsteingebläse habe ich nicht. Ob die Lok ohne Bläser genug eigenen Zug entwickelt, weiss ich nicht. Welche Tricks gibt es ? Holzkohle, etwas Druckluft, oder was ganz anderes ?

    Gruss

  • Bastel Dir aus etwas Rohr einen Hilfsbläser, den Du mit Druckluft betreibst und den Du in Deinen Schornstein einhängen kannst.
    Dann hast Du eine kleine Plastetonne, in der Du kleine Holzscheite mit etwas Paraffin getränkt bereit hälst.

    Feuerbüchse 2/3 voll diesem Holz, anzünden, Hilfsbläser an
    3 min brennen lassen
    Rest des FB-Volumens nun mit Holzkohle (evtl ebenfalls mit Paraffin gesättigt) auffüllen
    Oeldienst und sonst. Vorbereitungen
    Wenn FB gesackt ist mit gesiebter (!) Kohle weiterheizen

    Manometer beobachten
    Wenn 2 bar erreicht sind auf Dampfbläser umstellen, aber der beste Druck hierzu kann vielleicht anders sein.

    Bläser anlassen bis SV ansprechen, immer wieder in kleinen Mengen Kohle nachwerfen, beobachten, lernen...

    Dann Zug ankoppeln und los!

    Gute Fahrt

  • Mahlzeit Volkmar!

    Gleich vorweg: Im folgenden Berichte ich von jahrelangen Erfahrungen aus dem 1:1 Dienst. Die Grundzüge gelten sicherlich auch für's Modell.

    Aus meiner Sicht oberste Regel beim Anheizen: Nimm dir Zeit! Eine Dampflok ist kein Diesel, den man anwirft und gleich losfährt, es heißt nicht umsonst die Dampflok. ;)
    Unser Hobby soll ja auch nicht in Streß ausarten. In der Zwischenzeit kannst Du dich um das Abschmieren kümmern.

    Zweitens: Brandbeschleuniger sind Tabu, die Gefahr von Verpuffungen ist nicht zu unterschätzen. Ich erwähne es deshalb explizit, da ich selbst schon Loks beobachtet habe, neben denen der Benzinkanister stand. So sprach ein alter Meister: Wer's Feuer ohne Sprit nicht anbekommt, ist kein guter Heizer!

    Bevor es überhaupt losgehen kann, müssen die Vorraussetzungen geprüft werden. Ausreichend Wasser im Kessel (mind. 1/3 im Glas) und in den Vorratsbehältern, Funktionsfähigkeit der Wasserstandsanzeiger und Pumpen, geschlossener Regler und offene Zylinderhähne, Aschkasten geschlossen und Luftklappe offen. Sauberkeit von Rost, Rohren, Rauchkammer und Schornstein. Handbremse angezogen, Steuerung auf Mitte.

    Ich empfehle die gleiche Vorangehensweise wie bei einem Lagerfeuer: zuerst Holzspäne in die Feuerbüchse, anzünden und das Feuer mit größer werdenden Holzstücken langsam aufbauen.

    Man muß dem Kessel Zeit geben, sich zu erwärmen, erst nach einer Weile würde ich dem gut durchgebrannten Holzfeuer einige Kohlestückchen zugeben. Damit kann man das Feuer nach und nach aufbauen.

    Was den Saugzug angeht, so muß Du das einfach ausprobieren, vor Spielereien mit Druckluft kann ich nur warnen, wenn der Druck im Kessel ausreicht, kannst Du vorsichtig mit dem Hilsbläser nachhelfen.

    Wenn das Feuer dann erstmal brennt, ist es ratsam den Bläser anzustellen, bevor man die Feuertür öffnet, die höhere Sauerstoffkonzentration führt sonst schnell zu unangenehmen Flammenrückschlägen.

    Alles weitere ist eine Frage von Erfahrung und Übung.
    Viel Spaß beim Üben.

    Mit zündendem Gruß Sven

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D

    5 Mal editiert, zuletzt von Maschinist (27. November 2006 um 13:14)

  • Hallo Volkmar
    Wenn du einmal keine Hilfsmittel hast,stecke ein 1.5 Mtr Rohr aufs Kamin ,länge cirka und du bekomst einen Naturzug der reicht zum Anheizen zuerst mit Papier vorwärmen danach wie im Original Oelllumpen und Holz bis es richtig brennt.Wir benutzen im Petrol eingelegtes Holz2-3 Wochen aber nie mit Spiritusgetränktes ,Verpuffungsgefahr.Langsames anheitzen ist immer besser ,Der Trick mit Rohr ist bei den Dampftraktoren üblich und Jürgen Fehling beherscht es bei seiner 7,25" Lok perfekt. Wir bauen bei uns in der Bläserleitung ein T Stück ein zum anschluss der Pressluft mit selbst schliesender Kupplung geht es sehr einfach und es wird der normale Lokbläser benutzt.
    Mit den besten Grüssen Hannibal

    * 1940 † 2017

    • Offizieller Beitrag

    Moin Volkmar,

    weil mir das Kleinholzmachen zu mühselig ist nehme ich in Petroleum " eingeweichte " Holzkohle, ist nahezu rauchfrei ( wichtig in SH :D ), das ( ausgediente ) Rotkohlglas wird nach jedem Anheizen gleich wieder mit wenig Petroleum und Holzkohle gefüllt.
    Die Holzkohle lass ich ca. 5 min durchbrennen, dann können die ersten Kohlen aufgeworfen werden, meinen 24 er 5" Cu - Kessel heize ich so in 20 - 30 min an.
    Ich habe auch ein T - Stück in der Bläserleitung.

    Das allerwichtigste beim Anheizen ist allerdings dass Wasser im Kessel ist.

  • Hallo Sven,
    im Großen und Ganzen hast du sicher recht, wenn du die Anheizprozedur vom Original ins Modell überträgst. Ich mache aber meinen Kessel (T3 5") nicht nur zu einem Drittel voll sondern zu drei Vierteln. Erfahrungsgemäß sinkt bei einem kleinen Kessel der Wasserstand nach Erreichen des Abblasdruckes und dem damit verbundenen Abblasen schnell stark ab und man ist genötigt, sofort nachzuspeisen. Ein voller Kessel gibt einem dann wenigstens etwas Zeit, das Feuer durchbrennen zu lassen. Zum Zweiten warnst du vor Druckluft. Ich glaube, daß da ein Mißverständnis vorliegt: Die Druckluft soll nicht in den Kessel sondern über ein T-Stück in die Hilfsbläserleitung. Mit einem Druckminderer o.äh. kannst du den `künstlich´ erzeugten Bläserzug dann fein regulieren. Ich denke nicht, daß es da Probleme geben könnte. Unsere kleinen Kessel haben halt keinen Naturzug, also muß man nachhelfen. Benzin oder Spiritus als Brandbeschleuniger benützen eigentlich nur Selbstmörder oder Terroristen, erlaubt sind dagegen aber Grillanzünder, ob fest oder flüssig.
    Heinrich

    Der liebe Gott gab uns die Zeit
    (von der Eile hat er nichts gesagt!)

  • Mahlzeit!

    @ Heinrich: Das Prinzip ist mir schon klar, doch verleitet solche Vorgehensweise doch stark dazu einen Kessel in einer halben Stunde hochzujubeln. Ob das im Sinne des Erfinders ist?

    Die Variante mit dem Aufsatzrohr gefällt mir da schon viel besser! Zumal man dann nicht auf eine Druckluftquelle angewiesen ist.

    Der Wasserstand sollte mindestens 1/3 bei kaltem und 1/2 Glas bei warmem Wasser betragen, das habe vergessen zu erwähnen.

    Flüssige Grillanzünder würde ich nichtmal zum Grillen nehmen, eben weil sie flüssig sind und überall rauslaufen.

    Mir ist durchaus bewußt, daß wegen der Dimensionen eines Modellkessels die Anheizzeit wesentlich kürzer ist, als im Original. bei der Reichsbahn gab es die DV 938 in der die Behandlung von Dampflokomotiven vorgeschrieben war.

    Die Anheizzeit bis 4 bar unter dem zul. Betriebsdruck sollte demnach 4 Stunden nicht unterschreiten. Zugegebenermaßen gibt es auch Vereine die nach 2 Stunden mit Spitzendruck abfahren und dafür öfter mal Kesselreparaturen im größerem Umfange haben. Übrigens waren ölgetränkte Lappen laut DV ausdrücklich verboten, man wußte schon warum.

    Eine Stunde würde ich für kleine Modellkessel als Minimum einschätzen, wir haben ja schließlich keine Eile.

    Gruß Sven

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Maschinist (27. November 2006 um 20:14)

  • Werter Maschinist!
    Es gab sehr wohl im Lokomotivbetrieb druckluftbetribene Hilfsbläser. Dieselben waren S-förmige , doppelt gekröpfte 1/2 "- Rohre mit einer scharfen Düse, welche in den Schornstein der anzuheizenden Maschine eingehängt wurden. Diese waren sehr leicht und feinfühlig zu regulieren und wurden dort verwendet wo kein ausrecichender nat. Zug vorhanden war
    Gruß Fritzle

  • Genauso ein Ding meinte ich !
    Läßt sich echt einfach herstellen...

    Der sagenumwobene LBSC hat sogar mal einen dampfbetriebenen Hilfsbläser konstruiert, der kürzlich wieder im Model Engineer aufgetaucht ist. Der konnte einfach in den Schonstein eingesetzt werden, einige ml Wasser, ein kleines Feuerchen in einer Dose machen genug Dampf um das Feuer in der Lok anzuheizen. Der Dampfstrahl saugte das Abgas aus dem Schornstein und fachte so das Feuer an. Die Betreiber sagen es ginge fast besser als mit einem elektrischen Gebläse. Bei Interesse grabe ich die Zeichnung mal aus.

  • Also Dank erst einmal für Eure Küchenrezepte.

    Besonders die Schornsteinverlängerung, auf die einfachsten Dinge kommt man eben nicht. Aber auch unter einem Hilfsbläser konnte ich mir nichts genaues vorstellen.

    Die Grundlagen sind mir durchaus bekannt, ich habe bereits 1:1 Feldbahnloks angeheizt, mit Neubaukesel oder genietet, und auch schon einmal eine Thul-Lok (aber mit Schornsteingebläse). Ich fand, dass die Grossen mit genügend Obstkisten kein Problem sind, die Kleine aber schon etwas Fingerspitzengefühl braucht.

    Zeit wollte ich mir ohnehin nehmen, da ich in Ruhe die Farbe an der Rauchkammer aushärten lassen wollte.

    Gruss Volkmar

  • Ich kann Fritzle nur zustimmen.
    Wir haben den Bläser selber mit Druckluft betrieben. Dafür ist ein Kompressoranschluß (war übrigens schon Werkseitig durch KM installiert) an der Hilfsbläserleitung angebracht (ähnlich funktioniert das auch bei unserem Öler, allerdings wird die Druckluft ja hier auch für den Brenner gebraucht, solange kein Dampfdruck da ist).
    Da wir seit einigen Jahren auf Gebläse, welche aus einfachen Golf II Kühlerlüftermotoren gebaut wurden, umgestiegen sind, brauchen wir bei den Kohleloks diese Anschlüsse nicht mehr.

    Ich würde beim Modell zu Beginn einen Föhn verwenden.... Einfach zwei Rohre von denen eines in den Kamin passt und eines das 45 Grad schräg nach unten an diesem angebracht ist, an dem der Föhn aufgesteckt wird.
    Funktioniert einwandfrei...

    Gruß
    Andreas Siebert :D



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  • Also das is wieda mal a toootal intressanter Treat :] !!!

    Ich möcht mich dem Sven insofern anschließen, als daß ich auch der Meinung bin, daß "die DampfBahner grundsätzlich
    " - viel, viel - zu schnell anheizen :( !
    Ich hab deshalb "grundsätzlich
    " geschrieben, weil das im "Eisenbahner(und VORSCHRIFTen)Jargon" bedeutet, daß es auch Ausnahmen gibt.

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    Ich persönlich hab mir ursprünglich gedacht, daß es "ganz ohne Anheizgebläse" überhaupt nicht "gehen kann".
    Ganz offensichtlich(er) IRRTUM 8) ... !

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    Die Variante von Johannes erscheint mir interessant;
    bloß wie soll dieser HILFS-Hilfsbläser - zum Einhängen in den Schornstein - beschaffen sein ?( ?!?
    Das Ding müßte doch jedenfalls - von unten und einigermaßen mittig - IN den Kamin reinblasen um Zug bewirken zu können.
    Ist so'n Ding "einfach" (so) zurechtzubiegen :( ?( ?!?

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Das mit dem T-Stück in der Hilfsbläserleitung würd mich auch intressieren.
    Bloß kann ich dabei nur die Variante mit dem Druckminderer "nachvollziehen".
    Die "Verwendung des normalen HB" würde ja bedingen, daß der KESSEL mit (Luft)Druck beaufschlagt würde ?( !
    Das kann doch nicht gut sein;
    "künstlich(en) Sauerstoff" in den (St-)Kessel einzubringen !?!

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Jedenfalls möchte ich auch unterstreichen, daß

    --- der "Dampf-HB" ehestmöglich - und sehr vorsichtig - zum Einsatze gebracht wird;
    was durchaus auch schon erheblich unter 1-2bar Kesseldruck passieren kann/darf.
    Damit läßt sich die Anheiz-ZEIT auf ~45' bis > 1 Stunde "ausdehnen";
    sehr "zum Wohle" der Kesselmaterialien !

    {Ich habe an meinen Loks einen Blindanschluß für eine Dampfspeisepumpe bzw. eine Dampfbremszylindervorwärmung ("P4").
    Diese Anlaßventile lasse ich beim Anheizen OFFEN; den Bläser aber vorerst ZU !
    Wenn nun das Wasser zu kochen beginnt, wird das an Dampfaustritt aus den diesbezüglichen Leitung(send)en ersichtlich !
    Bereits kurz danach - diese "Blind-Ventile" bzw. die "BZvHz" werden inzwischen geschlossen - ist der HILFS-Bläser einsatzfähig;
    und kann nun die Druckluft "abgeklemmt" bzw. das Anheizgebläse entfernt werden !!!}

    {In diesem Zusammenhang macht es auch Sinn, wenn das Wasserstandglas zu gut 3/4 "gefüllt" erscheint !
    Denn der HB braucht natürlich schon auch'ne Menge Dampf(=Wasser!) bevor der Kesseldruck soweit gestiegen ist, daß die Injektoren anspringen {was durchaus schon bei <2bar der Fall sein kann! [bei getrosselter Wasserzufuhr!!!]}}

    --- es Sinn macht, den Kessel eher zu 3/4 zu füllen, als zu dem "1:1 vorschriftskonformen" 1/3 ... !

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Abgesehen davon, daß ich persönlich es als - gelinde gesagt X( - "sinnlos" empfinde, wenn man den Hilfsbläser "zügig ziehen" läßt, bis der Spitzendruck erreicht ist ...
    ... ist mit solchem Tun auch ein nicht unerheblicher Wasserverlust - via Sicherheitsventil(e) ... - verbunden.
    Mit "materialschonendem, vorbildnahem" Vorgehen, hat solches Tun sowieso nix gemein;
    wiewohl es - leider - sehr verbreitet ist :( !

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Was mir ganz besonders taugt, ist der Hinweis auf die "Schornsteinverlängerung" !!!

    Ich glaube, daß ich das demnächst mal probieren werde !
    Ob es mit einer 5"-Lok auch funktioniert ?( ... ?!?!?

    Jürgen Fehlings Lok ist ja schon ein ziemlicher Brocken; wenn's bei der funktioniert, muß es noch lange nicht bei meinen "Zwergerl-Loks" den gewünschten Effekt haben.
    Aber mal sehn;
    die "HUDSON No. 307" ist auch eine 5" Lok; bei der werd ich's bei (1. ;))Gelegenheit (gleich mal) probieren :] ... .

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Unter'm Strich möcht ich mich den Ausführungen der Kollegen insofern anschließen, als daß "Benzin & Spiritus" "Selbstmörder- bzw. Alkoholiker :(-Utensilien" sind ...
    ... und Petroleum und Brennpasten durchaus geeignete Mittel darstellen, um - in Verbindung mit Holzscheiter(che)n und Holzkohle(Briketts; im Idealfall !) - einem Dampfkessel (zügig) Leben einzuhauchen :]:D !

    Und daß (genug !!!!) WASSER IM Kessel zu haben wohl überhaupt "das allerWICHTIGSTE" is !
    {Waun nämli ka Wossa im Kessl is; kaun a ka DAUMPF drauss wern 8) !
    Im Extremfoi faungt a nua "komisch zum Riachn" au 8) X( :( ;( ... !
    So nooch haaasn Eisn ..... 8o }

    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Ergänzen möchte ich, daß auch (trockene) Holzkohle(Briketts) in Verbindung mit einem "Gas-(Löt)Brenner" gute Ergebnisse liefern.

    "Stilvoll" is das aber allemal ... NICHT :)) ... !!!

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

    Einmal editiert, zuletzt von GeGa_DampfBahnFreak (27. November 2006 um 16:28)

  • Also Gerald, dein Beitrag ruft nach einem Nachschlag ;)

    Ich dachte bislang ebenfalls, dass es ohne Anheizgebläse gar nicht geht. Und wenn es ohne doch geht, dann werde ich das immer so machen, egal wie lange es dauert. Nur ausgehen soll das Feuer nicht. Da mein Schornstein schon allein gut 30 cm lang ist, wird so ein Steckrohr schon irgendwie funktionieren.

    Nun aber die erste Nachfrage in die Runde : Warum ist Druckluft in einem anzuheizenden Kessel schädlich ? Ich habe das nicht vor, aber ich wüsste gerne warum, weil die Luft kalt ist, wegen dem Sauerstoff, oder was ?

    Und zum Zweiten : In der Diskussion schwankt der optimale Anheiz-Wasserstand zwischen 1/3 und 3/4 Glas mehr. Soviel Unterschied macht mich nun misstrauisch. Veilleicht sind aber nur die Wasserstandsgläser dermassen unterschiedlich, das Alle fast vom Gleichen reden ...

    Brennhilfen wollte ich eigentlich nicht verwenden, ausser ein paar Abfälle aus dem Berufsleben (verblichene Printmedien).

    Gruss Volkmar

  • Hallo Gerald,
    hatten wir den Hilfs Hilfsbläser nicht für das Anheizen der SOB Lok in Kaufungen genutzt???
    Jedenfalls ganz einfach:

    Ein Rohr (6er oder so) unten zum Ring biegen und Löcher rein (wie beim großem Hilfsbläser) dann oben als "Schweinehaken" biegen und an den Kompressor mittels Kugelhahn und Kupplung anschließen.

    Dann kannst Du wunderbar die Luftzufuhr regeln.

    Ein T- Stück sitzt natürlich HINTER dem Absperrventil zum Kesselstock -:))
    Dadurch kommt keine Druckluft in den Kessel sondern nur zum Bläser.

    Gruß
    Andreas Siebert :D



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  • Hallo Freunde
    Ein kupferrohr unten ein enger Bogen biegen am anderen ende ein grösserer alles so cirka S förmig mit Hahnen und Schlauchanschluss ,
    am engen Bogen düse formen cirka 2 mm, und ins Komin stecken reicht immer.

    Mit dem T Stück in der Bläserleitung und anschluss zum Pressluftschlauch sollte immer einen Hahnen zum regulieren am Schlauch sein . Zum Anheitzen wird am Kessel das Bläserventiel immer geschlossen und es kommt keine Luft in den Kessel!!!!Es sollte nicht der Abschlammhahnen verwendet werden Keine Luft duch den Kessel
    Mit den besten Grüssen Hannibal

    * 1940 † 2017

  • Sicherheitsventile müssen getestet sein, bevor man auf die Strecke geht! Einmal Abblasen schadet nichts und gibt Sicherheit, daß sie auch funktionieren.

  • Zitat

    ... Einmal Abblasen schadet nichts ...


    Genau so ist es !

    Ich wollte mit meinen Zeilen nicht "böse kritisieren"; ganz, ganz EHRLICH nicht !!!

    Zum Thema Sicherheitsventile mag ich noch sagen:
    Auch wenn "man" sagt: "Funktionsprobe";
    ich persönlich hab noch nie erlebt, daß Sicherheitsventile an Dampflokomotivkesseln "nicht funktioniert" haben im Sinne von NICHT GEÖFFNET haben !

    Bei meiner "P4" hat sich der Funktionsbereich - weiß Gott warum; "Erlahmung der Federn ?( ... - nach unten verschoben; die blasen nun viel zu früh ab.

    Beim ersten Anheizen der ÖGEG-Lok 52.1198 in Bischofshofen nach mehreren Jahren Abstellzeit im Freien ...
    ... mußte die Lok wieder kalt gemacht werden, weil eine Ventilfeder gebrochen war, und das Sicherheitsventil bereits bei rund 5 bar - statt deren 16 - abblies ... !

    {Übrigens: Abgesehen von diesem SiV-Tausch und Problemen die Luftpumpe wieder "zum Laufen" zu bringen, war die Lok in 14 Tagen(!) wieder einsatzbereit;
    nachdem sie zuvor etwa 10 Jahre im Freien gestanden hatte
    .}

    Das österreichische Kesselgesetz - etwas "praxisnäher" als das dt. 8) - machte das möglich !
    Die Kesselfrist von einer zur nächsten HU betrug 6 Jahre.
    Diese Zeit konnte um die "Stehtage" verlängert werden;
    grundsätzlich unabhängig von der Zeit, die seit der "Letzten H"(U) vergangen war.
    Was "in früheren Zeiten" ohnedies irrellevant war;
    weil die Lok "grundsätzlich" ohnedies im Einsatz stand
    - und wenn sie mal einige Monate "in Rep." gewesen oder aus Bedarfsgründen "abgestellt/hinterstellt" war;
    dann ist eine Verlängerung der Kesselfrist nur "logisch"; oder -,
    war bis vor kurzem {Sch....-EU-Gesetze X(; pardon :O !} für die österr. "Museums-Bahner" total "sinnvoll erleichternd" ... !
    Is Geschichte; leider :( !
    Die 52.1198 fuhr übrigens damals, gemeinsam mit 52.3517 und einer 3. 52er (ich glaub es war die ÖBB 52.844 die heute in Sigmundsherberg steht; aber beschwören kann ich es nicht ;) !) und einer 1189 ("Krokodil" als "Angstlok" X( :() als Schiebelok den Jubiläumszug "100 Jahre Arlbergbahn".
    Es gibt da ein geniales Foto auf der Trisanna-Brücke mit den 3 Dampfloks und der wunderbaren herbstlichen Frühmorgen-Stimmung in einem Eisenbahn-Buch ... !
    Einige Monate später wurde an der 52.1198 ein Treibzapfen ausgepresst und erneuert bzw. repariert. Er hatte Rostnarben, weil die Lok mit eingehängten Stangen(!) so lange gestanden hatte.
    Und nun liefen permanent die Lager warm; an diesem "rauhen Zapfen".
    Das war dann übrigens der "letzte" Langzeit-Abstell-Schaden an der Lok.
    Die 52.1198 lief dann noch viele Jahre zur vollsten Zufriedenheit.
    Vor der Abstellung hatte sie noch eine "F3" - ich glaub in Selzthal - bekommen; war also "topfit" gewesen; bloß "nicht mehr gebraucht" :( .
    Endgültig "abgestellt" hat sich die Lok dann "selbst".
    Nach fast 20 Jahren nach der letzten HU wird halt dann durch Lochfraß ein Rauch- oder Siederohr nach dem andren undicht; und die Maschine "stellt sich auf diese Weise ganz von selbst ab" - völlig ungefährlich das Ganze !!!
    Übrigens:
    Daß der Dampfkessel jährlich vom Kesselinspektor zu überprüfen war; im gesamten "Verlängerungs-Zeitraum" ...
    ... setzte ich als "bekannt" voraus; bzw. betone es hiemit explizit.
    Um dem Gedanken vorzubeugen: Die Österreicher haben's aber locker genommen.
    {Durchaus nicht; aber vielleicht "sinnvoll praxisnäher" ;) :)) :D !!!}

    Ergänzung:
    Ich hab heuer in Plochingen die - von "Meister Kargl" selbst gebauten - Sicherheitsventile an der GKB 56.3115 so eingestellt, daß sie beim Erreichen des 8bar-Striches am Manometer zu säuseln beginnen ...
    ... und bei Überschreiten dieser Marke abblasen !
    (Das 2. SiV "kommt" um eine "Nuance" später; mußte also "zuvor" eingestellt werden - eh kloa ;) !)
    Es war mühevoll; aber es ist total schön, wenn man "so richtig vorbildgerecht" "DAMPFEN" kann !
    "Immer (möglichst) am roten Strich; aber möglichst (abgesehen vom einenMal pro Tag 8) :D :P !!) NICHT abblasen !!!"

    Der langen Rede kurzer Sinn:
    WER kennt Fälle von versagenden - weil nicht öffnenden - Sicherheitsventilen ?( ?( ?( ... ?!?

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

  • Du kannst es mal Probieren wie bei der grossen!!! Unsere Decauville Lok im Massstab 1:3 kann mann Problemlos ohne Hilfsbläser Anheizen!!!

    Ich verwende dazu einige Putzlappen in Petrol getränkt, und Holz.
    Damitt wird die Lok während ca 45 beheizt, der druck steht dann bei ca 1,5 Bar. Erst jetzt wird unter beihilfe des Dampfbläsers der Lok mit Kohle befeuert!!!

    Wichtig ist das vor dem ersten losfahren die Holzasche durch den Rost in den Aschenkasten gestossen wird sonst hatt mann alles am Kopf!!!

    Das Gemütliche anheizen geht so ca 1,5 Stunden, wenn ich mit Hilfsbläser anheize habe ich binnen einer Stunde Druck, aber ich glaube die Lok dankt mir ein Langsames Anheizen!!! :)) :)) :))

    Du kannst ruhig auch ein bisschen Probieren was dir am besten liegt, mein Kollege zum beispiel, der kann die Decauville nicht ohne Hilfsbläser anfeuern :] :] :]

    Es iost halt ne Dampflok die muss mann Spühren!!! ;) ;) ;)