4-achs Feldbahnwagen auf Unterwagen

  • Hallo Leute,

    heute möchte ich euch mal wieder einen weiteren Vorteil bei Feldbahnen vorstellen und auch gleich Tipps und Anregungen für unsere Feldbahner geben.

    Das ganze basiert auf den sogenanten Unterwagen der Heeresfeldbahnen. Diese erinnern in ihrem aussehen stark an einfache kurze Drehschemel-Wagen, welche halb unter Wagenkästen geschoben als Drehgestelle für selbige dienen.

    Der wohl bekannteste Wagen dieser Bauart dürften der Lazaretwagen bzw. der Brigadewagen der Heeresfeldbahnen sein.

    Hier seht ihr einen Lazaretwagen (rechts) und den Manschaftswagen aus Muskau als Modell im 1:13,3 (habe ich für einen Freund gebaut)
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    Nach den Kriegen wurden diese Unterwagen gerne für andere Feldbahn-Wagen verwendet. So entstanden z.B. bei der Waldeisenbahn Muskau zahlreiche Transportwagen aus den ehemaligen Kriegsfahrzeugen. Hier mal eine Zeichnung eines selbst entworfenen Unterwagens für Modelle in 1:13,3 , sowie ein Modell des selbigen.
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    Für das Jahr 2007 habe ich mir nun den Bau von 3 paar solcher Unterwagen vorgenommen, wobei ich aus Gründen der Einfachheit immer einen gebremsten und einen ungebremsten einsetzen möchte (im Vorbild waren meist beide gebremst).

    Im ersten Ausbauschritt können Drehschemel angefertigt werden, um diese Wagen als Waldbahntrucks einzusetzen. Doch es ergeben sich eine große Zahl von Erweiterungsmöglichkeiten. Der große Vorteil ist, daß man sich zunächst auf den Bau von Wagenkästen und -brücken beschränken kann und nicht jedesmal Achsen oder Drehgestelle benötigt, wenn man mal einen neuen Wagen haben möchte.

    Folgende Fahrzeuge schweben mir zur Zeit vor => Stirnwand-Scheitelholz-Wagen, HFB-Personen/Lazaret-Wagen, Muskauer Manschaftswagen, Muskauer Ton-Wagen und noch einige andere. Die genannten habe ich in unter nachfolgenden Skizze aufgeführt.

    Mit bestem Feldbahnergruß, Gerd

  • Hallo !

    Dieses Modular-Prinzip ist gut. So sympathisch auch 2achsige Feldbahnwagen aussehen, sind sie doch im Vergleich zu gut durchkonstruierten 4achsern deutlich entgleisungsanfälliger, vor allem beim Schiebebetrieb und/oder beim Personentransport.

    Das Prinzip ist auch deshalb so gut, weil ich es seit gut acht Jahren anwende. :D "grins"

    Allerdings verwende ich ungefederte Unterwagen mit ovalen Standardlorenrahmen. Aber als Zeichnung habe ich mich schon an einen HFB-Unterwagen gewagt. Wegen anderer Prioritâten steht das aber noch weit hinten an.

    Anbei ein Zug mit drei 4achsern auf gleichen Unterwagen. Die gedeckten Wagen sind so ausgelegt, dass auch der Erbauer noch hineinpasst ("Ich, das Mass aller Dinge)". Hier im Bild sind jedoch anlässlich des Geburtstages meiner Tochter diverse gleichaltrige Schönheiten. Wer sagt denn, dass Mädchen nicht mit der Eisenbahn spielen...

  • Guten Morgen Gemeinde,

    heute früh war ein historisches Ereigniss, denn ich habe damit begonnen den ersten Unterwagen zu bauen. Das mag jetzt an sich weinger der Reißer sein... aber der eigentliche Trieb zur Überschwenglichkeit kommt daher, daß ich diesen bisher komplett aus Stahl (!) gebaut habe...

    Nach langem überlegen, wie man hölzerne Unterwagen glaubhaft erklären könnte, habe ich mich dazu durchreißen können, und habe damit begonnen einen ersten Prototypen aus Stahl zu basteln.

    Dabei haben mir die gut beschriebenen Anleitungen vom Maschinisten und natürlich das Flexikon sehr geholfen.

    Für die 25x15x2mm U-Profile habe ich ein 40x25x2er Rohr gekauft und selbiges nach Martins Anleitung aufgetrennt. Ich muß noch ein wenig üben, aber an sich klappte das schon ganz gut. die Pufferbohlen sind aus 30x6mm Bandstahl. Für die Hilfkupplung habe ich ein 20x15x1.2er Vierkant aufgeflext und angeschraubt. Die Pufferstange wurde aus einem 12er Vierkantstahl gedreht und ist sowohl auf Zug, als auch auf Druck gefedert. Der Pufferteller ist wieder aus dem großen Rechteckrohrprofil geschnitten.

    Ich muß sagen, daß ich mich langsam mit dem Metallbau anfreuden kann, auch wenn meine Schweißnähte so manchem Meister Bauchschmwerzen verursachen werden...

    Anbei gibts noch zwei Bilder.

  • Spitze Gerd wenn du nun in Stahl so gut baust wie in Holz dann kann ich meinen Torfzug wegschmeisen.

    Spass beiseite sieht schon gut aus.

    Christian

    Christian

  • Hört hört.. Danke für das Lob ;)

    Ich habe eben die passenden Achslager gefunden in meinem neuen O&K-Katalog, den ich in Sinsheim gekauft habe... Ich werde daher später nochmal in den Baumarkt fahren und noch ein wenig Material holen.... Eventuell rollt der erste Wagen ja morgen Abend schon vom Band...

    Gruß vom Gerd, der sein Hobby gerade neu entdeckt, nun aber erstmal mit der liebsten Abendbrot bastelt ;)

  • Hallo Gerd

    Willkommen im Metallbau Gerwerbe!!!

    meine Schweissnàte sehen noch heute nicht besser aus als deine, aber wens hàlt reicht das oder???

    Feldbahn muss ja nicht immer perfekt gebaut sein!!!

    So und nun gehe ich in die Werkstätte und baue an meiner 1:3 Kipplohre weiter welche ich in Sinsheim ergattert habe!!!

    Gruss Adrian

  • Hallo Feldbahnfreunde.

    der erste Prototyp in ungebremster Ausführung ist nun fertig. Da ich nun weiß wie alles paßt und zusammen gehört, kann ich mich nun an die Einzelteile-Fertigung für die nächsten 5 Wagen machen.

    Gruß, Gerd

  • Sieht ja sehr ansprechend aus !

    Wie liegen denn die Oberwagen auf? Mit Rollen auf den Auflageplatten? Und welcher ausdrehwinkel ist da drin?

    Gruss Volkmar

  • Hallo Volkmar,

    ich möchte die Wagenkästen mit Stützrollen aufsetzen. Da liegst du richtig. Nach meine Berechnung sollten die Bleche groß genug sein, um auch mit einem ca 1,2m langen Aufbau noch durch 2m Radien fahren zu können... sollte ausreichen denke ich. ansonsten können die aufgeschrauben Blech auch noch ausgetauscht werden.

    Gruß, Gerd

  • Hallo Feldbahn-Freunde,

    es gibt Neuigkeiten von der Waggonbau-Sektion der FMZE.
    Dank einer großzügigen Spende konnte heute der Bau an den übrigen 5 Unterwagen begonnen werde. Mit tatkräftiger Unterstützung eines Dampfbahn-Kollegens haben wir heute schon wieder einen großen Schritt voran getrieben, so daß die Wagen wohl schon bald aufgegleist werden können.

    Die U-Profile wurden nun entgegen des Prototypen nicht mehr geflext, sondern aus 2mm Blech abgekantet. Diese Arbeiten der Kollege übernommen und hat natürlich viel Zeit eingespart.

    Auf dem Unterwagen liegen von links nach rechts : Winkelprofil 12x12x1.5 für Bühnengeländer, U-Profil 25x15x2 für die Längsträger, U-Profil für die mittlere Längsverstrebung, wie zuvor, jedoch mit Bolzen zur Befestigung des Brems-Umlenkhebels.

    Vor dem Wagen liegen die vorderen Pufferbohlen mit Puffern, die Achslager-Winkel aus Messing und die inneren Pufferbohlen mit der Hilfskupplung.

    Im nächsten Schritt werde ich nun die Grundrahmen zusammen schweißen und anschließend die Achslager fertig machen. Letzter Fleißakt stellt dann die Bremsanlage dar.

    Gruß, Gerd

  • Zitat

    Original von Torfbahner
    Da grübble ich noch nach einer listigen und einfachen Lösung...

    Habe so eben eine listige Lösung gefunden...
    Bis auf den Winkelstahl der Brems-Traversen, ein paar Schrauben, Muttern und Splinte habe ich alles an Material nun daheim liegen, um die Unterwagen alle samt lackier-fertig zu machen.

    Gestern habe ich die Längsstreben eingeschweißt und die Kupplungen final eingebaut. Außerdem habe ich die 3 Bremsspindeln gebaut und eine gleich mal kaputt gemacht :( werde also heute Abend diese erstmal richten müssen. Wegen der besseren Laufeigenschaften habe ich die Spindel aus Messing gebaut, während die Sindelsteine aus 4kantstahl gefertigt werden.

    Ich werde heute Abend erstmal Kleinteile für die Bremsanlage anfertigen. Morgen kann ich dann die Quertraversen noch in die Rahmen einschweißen, so daß dann bis auf die Geländer sämtliche Schweißarbeiten erledigt sind. Und die 10 Schweißpunkte kann ich notfalls auch im Keller setzen.

    Mal schauen wie "produktiv" das Wochenende wird... Vielleicht rollen die Unterwagen ja schon am Sonntag aus der Werkstatt in die Lackiererei....

    Schönen Freitag noch aus dem Planungsbüro der FMZE, Gerd

  • Hi,

    für Nachbauwillige hier mal meine (nachträglich) erstellten Zeichnungen als PDF. Maßstab ist 1:4.
    NACHTRAG : scheinbar hat der PDF-maker doch den Maßstab gedrückt... ist wohl etwas kleiner ausgefallen.

    Darüber hinaus sind nicht alle Kleinheiten bis ins Detail gezeichnet und es können durchaus auch noch kleinere Fehler drin sein.

    Gruß, Gerd

  • Nur der Vollständigkeithalber....

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    Gruß und einen guten Start in die neue Woche, Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Waldbahner (18. Februar 2007 um 20:20)

  • Mahlzeit!

    Geniale Bilder, da macht schon allein das Anschauen Spaß. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

    Gruß Sven

    Lehrling von Nikolaj Nikolajew Lokomofeilowytsch, der unter einer sibirischen Eiche eine Dampflok aus dem Ganzen feilte... :D