Musterblätter für Länderbahnwagen in 1:11

  • Hallo,

    auf der Grundlage der Original-Zeichnungssätze habe ich die Musterblätter für die Standardteile der Länderbahnwagen (Verbands- bzw. Austauschbauart) in eine 5''-Variante umgesetzt. Also Radsätze, Puffer, Achslager, Federn, Kupplung ...

    Für die Rasätze habe ich auch eine GCode-Datei für die CNC-Drehbank, denn anders lassen sich diese nicht vernüftig herstellen. Es handelt sich aber strenggenommen nicht um Länderbahn-Radsätze, sondern das Profil entspricht dem, was ich hier an einem Museums-Rungenwagen der geschweißten Bauart abgenommen habe.

    Die Achslager sind so konstruiert, dass Wald-und Wiesenkugellager der Größe 608ZZ hineinpassen. Die Federn sind 10-lagig und 8 mm breit, 1mm dick je Lage. Die Deckel sind mit Gießharz abgeformt.

    Die Blätter finden sich auf meiner HP: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. unter "Spur 5" .

    Gebaut sehen die Teile so aus wie in den angehängten Bilderchen.

    Der Rahmen dazu besteht aus halbierten Vierkantrohren der Größen 30x2 (Pufferbohle), 25x2 (Längsträger) und 15x1,5 (innere Längsträger, Diagonalstreben und Querträger).

    Aus diesem "Grundbaukasten" kann man alle Länderbahnwagen bauen, den Rungenwagen habe ich schon mal fertig (inzwischen ist er auch etwas mit der Airbrush gealtert, dann sieht er nicht mehr so steril aus), und als nächster ist ein G Wagen mit hochgesetztem Bremserhaus dran.

  • Hallo Stephan,
    danke, dass du uns an deinen Zeichnungen beteiligst.
    2 Tipps. Achsgabelstege sind einfacher zu montieren, wenn man sie aus einem Stück lasert. Das Zwischenstück sieht man auf der Rückseite des Rahmens nicht. Es gibt fertiges kaltgezogenes scharfkantiges U-Profil in der Abmessung 15x25x15x2mm. (In 1m und 2m Stücken an Lager, bei Interesse eMail).
    Volker

  • Hallo Volker,

    die Achsgabelstücke habe ich bisher aus 30 x 3 Walzstahl gefertigt. Seitdem ich die CNC-Maschine habe, passen dann die Nietlöcher schön aufeinander, Nieten rein und fertig. Bei der nächsten Serie wollte ich ausprobieren, ob ich die Kontur nicht auch einfacher in einem Durchgang fräsen kann. Für Laserteile hatte ich bislang keine wirklich gute und günstige Adresse. Die Bleche aus denen die Ausleger für den Aufbau sind (gekantet und an den Ecken verschweißt) habe ich mir lasern lassen und musste 2,80 Euro pro Stück bezahlen + Steuer und Versand. Ich würde mir ja noch mehr lasern lassen, aber dann bin ich ein paar hundert Euro alleine für die Teile los. Gleiches gilt für den Federbandstahl 8x1 mm, gehärtet. 6,39 Euro pro Meter war bisher das günstigste, was ich finden konnte.

    Und mit dem U-Profil: Wenn es das direkt in der richtigen Breite gäbe, dann wäre das super. Aber ich muss es wahrscheinlich so oder so abfräsen, bei meinem Entwurf sind das 11 mm. Was ich alleine schon an Profilen abgefräst habe ... aber jetzt funktioniert meine Kühlmittelpumpe so, dass ich sie auch auf der Fräse anklemmen kann. Im Original hat das Profil sogar nur die Dimension 235 x 90 mm. Wenn man aber etwas schwerer ist und 10 mm breite Federn montieren muss, dann ist das sicher eine Option. In der Höhe ist das nämlich schwierig unterzubekommen.

    Grüße
    Stephan

  • Hallo Stephan

    Hätte eine Frage zu den Rädern. Wozu sind die beiden Löcher in der Radscheibe.

    lg
    Karl

  • Gute Frage. Antwort: Das weiß ich selbst auch nicht, nur dass die Löcher in dem Originalrad auch drin sind und als guter Modellbauer baut man das dann nach.

  • Ich glaub mal gelesen zu haben: Es gab in der grauen Vorzeit, als die Waggons nicht notwendigerwiese eine Feststellbremse (oder überhaupt eine...) hatten, eine Art Haken oder Kralle, die man in das Loch einhaken konnte, um das Fahrzeug manuell und mühevoll etwas zu bewegen, oder um es provisorisch gegen Wegrollen zu sichern.

  • Das mit der Kralle könnte hinkommen. Die Wagen ohne Bremse hatten Anno 1912 auch wirklich keine, wenn kein Bremserhaus da war. Die Bremse wurde dann zwar in den 20er Jahren nachgerüstet, als mit der Druckluftbremse die Bremserhäuser überflüssig wurden. Witzigerweise wurden die Wagen mit dem Bremserhaus fleißig weiterhin beschafft.

    Nur zum Bewegen wohl nicht. Dafür gibt es an allen Wagen bis heute die Spillösen oder -haken. Bei den Länderbahnwagen sind die an den äußeren Enden der Pufferbohlen befestigt. Das ist auch gar nicht mal so unüblich. Wer ein kleines Schotterwerk mit einer Beladungsvorrichtung hat, leistet sich nicht unbedingt eine Lokomotive samt Lokomotivführer, der ausgerechnet dann streikt wenn man ihn braucht. Sondern hat eine Seilwinde, mit der man die Waggons zum Beladen zieht.

  • An alten Britischen Güterwagen gibt an zwei Stellen am Rahmen (diagonal gegenüber und weg von der Handbremse) den sog. Horsehook. Das ist eine Art Handgriff, wo man das Geschirr eines Rangierpferdes einhängen konnte.
    Das Rangieren mit Pferden hatte bei kleinen Bahnhöfen seine Vorteile: Pferde sind intelligent und können ohne Probleme einen weit entfernen Güterwagen erreichen, weil sie die Gleise eben auch quer überschreiten können. Das letzte Pferd in England zum Rangieren, "Charlie", wurde erste 1967 pensioniert und von den Eisenbahnfans vor den Schlachthof gerettet.

  • Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. Brunker:

    Du kommst mir grade recht ...! ;)

    Nein, ernsthaft: Da ich gerade dabei bin, mich in den Modellbau 5" einzuarbeiten und als erstes vorhabe einen Güterwagen zu bauen (vornehmlich einen Rungenwagen, habe ich mir eingebildet) um mich dann über einen Tender weiter zu einer Lokomotive vorzuarbeiten, sind mir Deine Pläne und Hinweise bestimmt eine sehr große Hilfe!

    Vielen Dank dafür!

    Gruß!
    Heinrich