Kippsicherer Wagen

  • Hallo in die Runde,

    ich erlebe immer mal wieder, dass der Sitzwagen (mit Drehgestellen) besonders in der Kurve ausgleist, wenn Kinder darauf herumhampeln. Nun kann und will ich den Kindern nicht ihren Spaß verderben, suche trotzdem nach einer Abhilfe. Wie sind Eure Erfahrungen? Ich denke an eine Änderung der Federung. Was ist besser: Ein langer oder ein kurzer Federweg? Eine harte oder eine relativ weiche Federung? Oder gibt es noch andere zielführende Ideen?

    Danke!

    Joachim

    Fahre BR24, E7710, ET 188 521, BR 243, V23, SBB-Krokodil Be 6/8 und Handkurbeldraisine, siehe Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

  • Hallo Joachim.

    Das sicherste ist m. E. ein "Artic Set".

    Meins hat 3 Wagenkästen und 4 Drehgestelle. Die beiden mittleren Drehgestelle sind als Jacobs-Drehgestelle mit einem Drehzapfen ausgeführt. Das ganze Ding ist komplett ungefedert.

    Wenn ein Erwachsener in der Mitte sitzt, können die beiden Endteile kaum entgleisen.

    Der zweite Teil der Lösung sind die Kinder selbst.

    Wer während der Fahrt heumhampelt, steigt aus.

    Etwas Disziplin muss ein. Nachdem der erste abgestiegen ist/wurde, haben es die anderen kapitert.

    Bei unseren Fahrtagen funktioniert das sehr gut.

    Viele Grüße

    Holger

    Fueled by coffee, powered by steam.

  • Hallo miteinander

    Kurzer Federweg, nur so viel wie nötig hilft, Kipppunkt ist sollte und ist die Spurweite.

    Der Schwerpunkt sollte natürlich extrem tief liegen. Das heißt schwere Räder und Achsen

    inklusive Fahrwerk bringt Standsicherheit.

    Aber ich denke das ist alles schon bekannt ( kalter Kaffee)!

    Gruß Michael

  • Das Problem tritt ja hauptsächlich dann auf, wenn die Fahrgäste das Gefühl habe sie müssten sich in die Kurve legen. Das Aussenrad hebt ab, wird nicht mehr geführt. Der Wagen fährt dann gerade aus weiter.

    Ich habe bei einem der zwei Drehgestelle eine grosse U-Scheibe aus Kunststoff reingemacht und den Drehzapfen etwas gelöst. So kann das Gestell etwas kippeln, ohne gleich die Räder anzuheben.

    Ich bin der Meinung dass es seither etwas besser geworden ist. Vielleich sind aber auch nur die Kinder artiger geworden :/:)

    Übrigens, in der Gartenbahn Werkstatt Nr. 5 war ein interessanter Artikel zum Thema Entgleisungssicherheit.

    Roland

  • Hallo

    Kippsicherheit von Drehgestellen erreicht man, wenn immer alle Räder Kontakt mit der Schiene haben.

    Dafür muß das Drehgestell in sich eine gewisse Beweglichkeit haben, ohne an Stabilität zu verlieren. Diese Beweglichkeit erreichen wir durch Abstützung der Achslager mit einer Wippe.

    An Federwg reicht etwa Spurkranzhöhe. Bei uns hat sich Gummi Federung mit Metall-Gummi Elementen bewährt. Der Zug fährt damit viel komfortabeler und leiser als ohne Federung.

    Ein niedriger Schwerpunkt des Wagens ist wichtig, Unsere Wagenkästen sind die Konstruktion vom Jürgen Musche, aka Westerwälder.

    Diese Wagen fahren u.a. in Hamm und Leverkusen.

    Bilder findet ihr z.B. hier:

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    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

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  • Hallo zusammen.

    Ich weiss nicht ob es hilfreich ist, aber ich kann aus eigener Erfahrung folgendes berichten.

    Unsere 4-Achs-Wagen mit Drehgestell (s. unten) entgleisen eigentlich nur dann, wenn zwei Dinge zusammentreffen. 1. etwas stimmt mit den Gleisen nicht (Stein auf der Schiene oder das Gleis hat zuviel Seitengefälle) und 2. die Kinder hampeln herum.

    Mit den Zweiachsern (s. ebenfalls unten) habe ich da schon öfter Probleme, da reicht ein krummes Gleis schon aus. Wichtig scheint mir, je länger der Radstand, desto weniger leicht entgleist so ein Zweiachser. Und natürlich wie hier schon oft erwähnt das Gewicht. Beim unten gezeigten Zweiachser wurde kürzlich der Radstand verkürzt, um das leidige Gequitesche in unseren zu engen Bögen zu vermeiden. Seitdem entgleisen wir damit ständig. Etwas Abhilfe hat ein 20 kg Betonklotz gebracht, der jetzt als Ballast und Gegengewicht fungiert.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Gerade gestern war ich mit meinen Kindern auf der Anlage des hiesigen Tourismusvereins und wir haben den dort stationierten Zug hervorgeholt. Die Anlage ist leider in schlechtem Zustand und man wird dabei, Zitat mein Vater, seekrank. Es waren noch andere Kinder, von der "wilderen" Sorte, dort. Trotzdem hatten wir keine Entgleisung zu beklagen. Der Wagen ist mit dem auf dem Foto gezeigten 4-Achser identisch.

    Grundsätzlich halte ich es da wie Holger. Auf meinem Zug und besonders auf meiner Bahn wird nicht herumgehampelt. Leider haben die 3-6 jährigen manchmal ein enorm schlechtes Kurzzeitgedächtnis.

    Gruss Simon

  • Hallo zusammen, das Kinder alles mögliche während einer Zugfahrt machen, ist nichts aussergewöhnliches. Wir fahren bei uns in Düsseldorf die Kinder- und Publikumszüge nur mit 7,25 Zoll Zügen

    und haben unter anderen auch die Sitzwagen von Jürgen Musche, die sich über die Jahre bestens bewährt haben.

    Zweiachser für Personenbeförderung: Nein. Je weniger Federrung desto besser, Sitzpolsterung haben wir entfernt, denn das verführt zum herumhampeln. Bis auf Dampfzüge steuern wir die Publikumszüge vom Zugende und haben so alles unter Kontrolle.

    Das größte Problem ist, das die Kinder ( wir veranstalten auch Kindergeburtstage ) mit den Händen nach außen und unten greifen, um irgend etwas anzufassen. Da hilft nur sofortiges anhalten und eine Unterweisung, bei Wiederholung Zitat von Holger "Wer während der Fahrt heumhampelt, steigt aus." Das bewirkt Wunder :saint:

    Weiterhin gute Fahrt und bleibt gesund

    Jochen

  • Hallo zusammen

    Für öffentliche Anlagen kann ich die Tipps und Massnahmen nur Begrüssen.

    Ich denke aber bei Joachim (und auch bei mir) geht es um den privaten Kreis ums Haus. Da ist nicht mit kurz mal den 7 1/4" Wagen aufgleisen :D

    Zurechtweisen hilft meist (kurzfristig). Aber ich will ja auch nicht den ganzen Samstag daneben stehen müssen. Alles was baulich möglich ist wird deshalb bevorzugt.

    Roland

  • Genau so ist es.

    Joachim

    Fahre BR24, E7710, ET 188 521, BR 243, V23, SBB-Krokodil Be 6/8 und Handkurbeldraisine, siehe Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

  • Das Entgleisen von Fahrzeugen, kann grundsätzlich durch die Anwendung einer 3-Punkt Abstützung vermieden werden.
    Bei einem Zweiachsigen Wagen wird eine Achse klassich mit Gummielementen am Ramen befestigt.
    Die andere Achse wird über ein, zu einem U mit Flügeln gebogenen Flacheisen, über ein Gummielement in der Fahrzeugmitte, abgestützt.
    Diese Achse muss Pendeln können, was durch das Gummielement und die Aufhängung gewärleistet sein sollte.
    Bei der Abstützung von Drehgestellen kann gleich vorgegangen werden, sofern sich dies als notwenig erweist.
    Aus eigener Erfahrung, ist dies aber i.d.R. nicht notwendig.

  • Joachim 4. Juli 2020 um 15:27

    Hat das Label Frage hinzugefügt.